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Handball: Der VfL Günzburg und der schwere Weg zum ersten Erfolg

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Der VfL Günzburg und der schwere Weg zum ersten Erfolg

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    Zeigte in Nürnberg eine famose Leistung: Kilian Weigl (VfL Günzburg, hier im Heimspiel gegen HaSpo Bayreuth).
    Zeigte in Nürnberg eine famose Leistung: Kilian Weigl (VfL Günzburg, hier im Heimspiel gegen HaSpo Bayreuth). Foto: Ernst Mayer

    Es war eine komplizierte Bewährungsprobe und die Bayernliga-Handballer des VfL Günzburg haben sie letztlich souverän bestanden. Der 33:25 (16:9)-Sieg beim HBC Nürnberg bot abgesehen vom Resultat wenig Glanz, doch das war auch gar nicht wichtig. Denn nach zuvor nur einem Unentschieden in drei Begegnungen standen die Weinroten vor dieser Partie gehörig unter Druck. Und es war nicht nur der schwache Saisonstart, der im Vorfeld für düstere Atmosphäre gesorgt hatte.

    Einige Günzburger erkrankt

    Zur altbekannten Verletztenliste kamen am Tag vor dem Trip nach Mittelfranken Viruserkrankungen dazu. Drei Torwarte und ganze sechs Feldspieler kamen zum Abschlusstraining, zwei hörten der Videobesprechung müde mit Maske zu. Vieles erinnerte an die verdammte Corona-Zeit. Ob man überhaupt würden antreten können, stand zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch nicht fest.

    Abteilungsleiter Torsten Zofka bemühte sich hinter den Kulissen eifrig um eine Spielverlegung. Verständlicherweise hat der Bayerische Handball-Verband davor hohe Hürden gestellt. Nur bei höherer Gewalt oder wenn aus dem gesamten Männer-Kader eines Vereins nur noch die Mindestanzahl Aktiver übrig bleibt, wird ein Spiel von Amts wegen abgesetzt. Ansonsten müsse man sich untereinander einigen.

    Die Chancen darauf sind so kurzfristig erfahrungsgemäß gering. Doch sportlich sehr fair zeigten sich die HBC-Verantwortlichen gesprächsbereit, obwohl eine Verlegung nur Nachteile und Organisationsstress für sie bedeutet hätte; ein Entgegenkommen, das den VfL-Verantwortlichen blumige Worte der Dankbarkeit entlockte.

    Acht Feldspieler an Bord

    Letztlich wurde gespielt. Drei Torhüter, acht Feldspieler (fünf gesunde, drei kranke) sowie die A-Jugendlichen Joseph Stotz und Luca Bosch liefen mit etwas Bammel in die Halle.

    Der Start gelang diesem Rumpfteam prächtig. 4:0 führten die Gäste zügig (7.); irgendwie schien der Druck, gegen eine ersatzgeschwächte Mannschaft unbedingt die ersten Heim-Punkte holen zu müssen, die Gastgeber zu lähmen. Doch HBC erholte sich, glich erstmals zum 6:6 aus, führte beim 7:6 durch Johan Fischer gar einmalig. Das Geschehen wogte kurzzeitig hin und her.

    Nach dem 7:7 durch den überragenden Kilian Weigl (17.) wurde die Abwehr der Gäste unüberwindbar. Vier Minuten später stand ein 7:11 auf dem Spielbericht. Ein weiterer Zwischenspurt mit fünf Toren in Folge (26. bis 30.) ergab den Halbzeitstand.

    22:12 bedeutet die frühe Vorentscheidung

    Bereits in der 38. Minute war erstmals ein Zehn-Tore-Vorsprung hergestellt; das 22:12 war die Vorentscheidung. Die HBC-Spieler fanden nur noch selten ihre Form. Unter dem Jubel seiner Mitspieler erzielte der Günzburger A-Jugendliche Luca Bosch sein erstes Bayernliga-Tor zum 23:33, ehe die Nürnberger Maximilian Maußner und Johan Fischer Schlusspunkte setzten.

    VfL-Chefcoach Stephan Hofmesiter lobte anschließend sein Team und betonte: „Das liest sich vielleicht alles sehr einfach, war es aber gar nicht.“ Ganze vier Innenverteidiger (Alexander und Stephan Jahn, Kilian Weigl sowie Yannick Meye) kamen für die Weinroten zum Einsatz, mussten durchhalten und durften keine Rote Karte bekommen. Gut für Günzburg war, dass diesmal die Wurfeffektivität passte. Nico Jensen und Kilian Weigl hielten vorne die Fäden fest in der Hand.

    Für die Günzburger gilt es nun, schnell wieder Kräfte zu sammeln. Denn zum Abschluss der Englischen Woche taucht der aktuelle Bayernliga-Spitzenreiter TV Erlangen-Bruck in der Rebayhalle auf. Anspiel ist am Samstag, 7. Oktober, um 19.30 Uhr. 

    Für die Weinroten gilt es besonders, die Kreise von Philipp von Alvensleben einzuschränken, der bislang durchschnittlich neun Treffer erzielte und Jonas Poser zu bremsen, der durchschnittlich acht Mal traf. (AZ)

    So haben sie gespielt

    VfL Günzburg: Lohner, Bieber, Langhans; Pfetsch (6), Meye (5), S. Jahn (1), Bosch (1), A. Jahn (2), Jensen (3), Heisch (3), Stotz, Scholz (1), Weigl (11/2)

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