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Handball: Der VfL Günzburg kommt mit einem blauen Auge davon

Handball

Der VfL Günzburg kommt mit einem blauen Auge davon

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    Der ausgelassene Jubel der Günzburger Handballer transportiert auch Erleichterung. Der Heimsieg gegen den TSV Simbach war ungemein wichtig.
    Der ausgelassene Jubel der Günzburger Handballer transportiert auch Erleichterung. Der Heimsieg gegen den TSV Simbach war ungemein wichtig. Foto: Ernst Mayer

    Als der VfL Günzburg nach einer bis dahin starken Leistung bis zur 40. Minute auf 30:23 enteilt und gefühlt überlegen war, stellte sich manch Zuschauer vorfreudig schon auf den üblichen gemütlichen bayerischen Abend im Foyer der Rebayhalle ein. Zehn Minuten später rückten die Fans des VfL beim 34:30 nervös auf ihren Sitzen herum, wenig später kamen sie gar gehörig ins Schwitzen. Im Bayernliga-Handballspiel gegen den TSV Simbach stand es urplötzlich nur noch 34:33. Nur dank einiger glücklicher VfL-Hände stand am Ende ein 36:35-Heimsieg auf dem Spielbericht

    Bis zum 5:6 legten die vom letztlich neunmaligen Torschützen Jan Josef angeführten Simbacher stets mit einem Tor vor. Der durchsetzungsfähige Rückraum-Links wurde übrigens im nahen Langenau geboren. Sein Vater, ebenfalls Jan Josef, war beim damaligen Regionalligisten Profi. Sein Trainer damals: Stephan Hofmeister.

    Kilian Weigl zeigt starke Leistung

    Dann kam Günzburg. Und wie. Kilian , der sich im VfL-System immer besser zurecht findet, bot erneut eine starke Leistung und brachte seine neuen Farben beim 7:6 erstmals in Führung. Beide Abwehrreihen konnten dem gegnerischen Offensivgeist nur schwer Herr werden. Die Weinroten setzten zudem ordentlich aufs Tempo. Mit dem viermaligen Torschützen David Pfetsch hatten sie einen echten Turbo ins Spiel eingebaut. Er allein war das Eintrittsgeld wert.

    Großen Anteil am Günzburger Angriffsfest hatte auch Gabriel Scholz, der dem Ball dreimal mächtig ins Tor zimmerte und mit seiner Dynamik das Spiel bereicherte. Dass es beim Halbzeitpfiff der ausgezeichneten Schiedsrichter David Homa und Oliver Mehl nur 20:17 stand, besorgte die VfL-Trainer allerdings ein bisschen.

    Tore aus allen Positionen

    Voller Tatendrang kamen die Günzburger aus der Kabine zurück. Michael Jahn drückte in dieser Phase dem Spiel mit drei Toren seinen Stempel auf. Tor um Tor fiel – von allen Positionen.

    Mit verbleibenden 20 Minuten auf der Spieluhr war urplötzlich Schluss mit Spektakel. An den Günzburger Torhütern lag es trotz der vielen Gegentore nicht. Julian Lohner, später zum besten Spieler erkoren, bot eine ausgezeichnete Leistung und auch der eingewechselte Patrick Bieber hielt wichtige Bälle. Es war vielmehr so, dass die Abwehr einfach keinen Zugriff mehr bekam und der Simbacher Trainer das Risiko durch eine sehr offensive, teilweise manndeckende Formation erhöhte. Das wirkte. Nach dem 34:30 (50.) wurde es für die Weinroten enger und enger.

    Beim 34:32 nahmen erst das Heimteam und dann gleich die Auswärtsmannschaft Auszeiten. Ein sicheres Anzeichen für jede Menge Klärungsbedarf. Schon wieder Jan Josef traf zum 34:33. Der bis dahin tadellose Günzburger Angriff leistete sich plötzlich technische Fehler.

    VfL Günzburg pariert die Herausforderung

    Doch der VfL parierte die Herausforderung. Patrick Bieber hielt einen freien Wurf und Noah Heisch, mit sechs Treffern erfolgreichster VfL-Schütze, gelang bei angezeigtem Zeitspiel in höchster Not ein herrliches Rückraumtor (58.). Damit wurde er zu einem Helden des Sieges.

    Der war in diesem Moment allerdings noch immer ungewiss. Tobias Schimpf schrieb den Handball-Krimi zum 35:34 weiter. Erst 29 Sekunden vor Schluss erlöste Yannick Meye seine Mannschaft und seine Fans mit seinem dritten Treffer zum 36:34. 

    Apres-Handball findet dennoch statt

    Das Apres-Handball fand natürlich dennoch statt, es diente aufgrund der sedativen Wirkung des Hopfens freilich eher der Beruhigung als der Feierlaune. (AZ)

    VfL Günzburg: Lohner, Bieber, Langhans; Pfetsch (4), Meye (3), M. Jahn (4), S. Jahn (3), Telalovic, Weigl (5), A. Jahn (3/2), Jensen (1), Heisch (6), Dragicevic, Schmidt (1), Jäger (3), Scholz (3)

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