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Handball: Alarmstufe weinrot beim VfL Günzburg

Handball

Alarmstufe weinrot beim VfL Günzburg

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    So was muss auch ein gestandener Handballer erst mal verdauen: Michael Jahn (VfL Günzburg, hier ein Archivbild) im Bewusstsein einer Niederlage.
    So was muss auch ein gestandener Handballer erst mal verdauen: Michael Jahn (VfL Günzburg, hier ein Archivbild) im Bewusstsein einer Niederlage. Foto: Ernst Mayer

    Nein, nach drei Begegnungen ist eine Saison natürlich nicht gelaufen. Aber wenn ein selbst ernannter Aufstiegsanwärter aus den ersten drei Spielen nur ein Unentschieden herausarbeitet und zweimal verliert, schrillen die Alarmglocken. Umso mehr, wenn die aktuelle Klatsche aus einer total unerwarteten Richtung kommt. Denn dass die Bayernliga-Handballer des VfL Günzburg beim SV DJK Rimpar II eingehen würden, hatte im Vorfeld niemand erwartet. Wenn es denn überhaupt etwas Positives am 26:30 (13:13) in Unterfranken gibt, dann ist es die Chance zur schnellen Wiedergutmachung. 

    HBC Nürnberg bislang erfolglos

    Bereits am Tag der Deutschen Einheit 2023 geht es für die Weinroten weiter. Dann gastieren sie ab 16 Uhr beim bislang punktlosen Schlusslicht HBC Nürnberg. Die Erfolglosigkeit der Gastgeber allein muss freilich nicht viel heißen, denn auch Rimpar war in den beiden ersten Spielen erfolglos geblieben. Und so ist der Druck vor dem Kellerduell bei der Kombination der Traditionsvereine TV Eibach 03 und Post SV Nürnberg immens. VfL-Chefcoach Stephan Hofmeister wagt die unangenehme Prognose: „Der Verlierer der Begegnung muss sehr früh und sehr lange nicht nur gegen den nächsten Gegner, sondern auch gegen das hinterhältige Abstiegsgespenst spielen.“

    Die Leistung seiner Jungs in Rimpar bezeichnete der Trainer als „entlarvend“. Dabei hatte in der ersten Halbzeit vieles geklappt, allein die Wurfeffektivität ließ zu wünschen übrig – was allerdings auch am überragenden Torwart der Gastgeber lag.

    Der Trainer kritisiert

    Nach Wiederanpfiff gingen die Stärken der ersten Halbzeit bei gleichbleibender Abschlussschwäche verloren. Es wurde aus Hofmeisters Perspektive nutzlos mit dem Handball-Schicksal gehadert. „Die Mannschaft zerbarst als Team und so standen nur noch gute Freunde auf dem Feld, die sich um den anderen sorgten, anstelle sich hellwach den rasend schnell wechselnden Aufgaben zu stellen“, urteilte er.

    Trotz starker Abwehr und etliche Gegenstoß-Möglichkeiten ging Rimpar II durch Tyler Grömling früh 3:0 in Führung. Dank schwäbischer Abwehrlust und einem vorübergehend gut eingestellten Visier konnte Stephan Jahn zum 4:4 ausgleichen. Die Vorteile lagen nun bei den Günzburgern. Alexander Jahn verwandelte den ersten seiner drei Siebenmeter sicher zur 10:7-Führung der Weinroten (24.). David Pfetsch, der einmal mehr viel für das Tempospiel tat, traf zum 11:8 (26.). Wären die vielen Fahrkarten nicht gewesen, hätte der VfL schon auf der Siegerstraße bummeln können. Dem Rimparer Trainer lief das zu bunt. Er nahm seine erste Auszeit. Die wirkte arg. Johnny Bruno Beck glich bald zum 11:11 aus (28.).

    Noah Heisch macht seine Sache gut

    Vieles war bis dahin gut gewesen beim VfL. Sogar die Raumaufteilung bei der zweiten Welle und auch Noah Heisch. Er war mit zwei Fehlwürfen gestartet, zog daraus die richtigen Schlüsse und blieb aktiv in der Spielgegenwart. Die Zeit in der Kabine aber tat den Gästen gar nicht gut. die Franken verbrachten sie zufrieden, die Schwaben dachten nach.

    In der zweiten Halbzeit schwanden die zuvor demonstrierten VfL-Stärken. Die Raumaufteilung beim Gegenstoß ging verloren und die Abwehr war brüchig geworden. Schnell stand es 16:13 für die Unterfranken. Vorübergehend wurde die Begegnung torreich. Bald leuchtete ein 19:16 von der Anzeigentafel (39.). Nachdem Daniel Jäger mal wieder den Drei-Tore-Rückstand zementiert hatte (52.), fiel die Entscheidung: Innerhalb von zweieinhalb Minuten trafen aufseiten der Gastgeber zweimal Milan Kütt und einmal Silas Kütt, es stand 27:21 (54.). Die mental stärkere Mannschaft mit mehr gleichwertigen Auswechselmöglichkeiten und einem Top-Torwart hatte gewonnen. (AZ)

    VfL Günzburg: Bieber, Langhans, Lohner; Pfetsch (4), Meye (2), M. Jahn, S. Jahn (7), A. Jahn (3/3), Jensen (1), Heisch (6), Jäger (2), Scholz, Weigl (1)

    So geht’s zum nächsten Spiel

    Der VfL Günzburg gastiert am Dienstag, 3. Oktober 2023, beim HBC Nürnberg und bietet für Fans eine Mitreisemöglichkeit im Mannschaftsbus an. Abfahrt ist am Tag der Deutschen Einheit um 12.15 Uhr vor der Rebayhalle. Anmeldungen bei Dieter Pohl (pohl.dieter@gmx.de).

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