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Handball: 85 Drittligisten, acht Staffeln - und der VfL Günzburg mittendrin?

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85 Drittligisten, acht Staffeln - und der VfL Günzburg mittendrin?

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    Weniger Teams pro Staffel und K.o.-Spiele nach der Runde: Kein Problem für Torsten Zofka, Spartenchef des VfL Günzburg.
    Weniger Teams pro Staffel und K.o.-Spiele nach der Runde: Kein Problem für Torsten Zofka, Spartenchef des VfL Günzburg. Foto: Bernhard Weizenegger

    Etwas Großes kündigt sich an. Nach der jüngsten Entscheidung des Deutschen Handball-Bundes (DHB) zur Einstellung des Spielbetriebs ist die Struktur der Dritten Liga mit bundesweit vier Spielgruppen zu jeweils 18 Teams jedenfalls nicht länger zu halten. Wie es konkret weiter geht, vermag derzeit noch niemand genau zu sagen. Womöglich werden sich auch noch Gerichte mit der Sache befassen. Aber es gibt einen ziemlich konkreten Plan – und der findet die Zustimmung von Torsten Zofka, Abteilungsleiter des VfL Günzburg.

    Bis zu zwölf Aufsteiger möglich

    Mit dem DHB-Beschluss verwoben ist eine weitere Aufstockung der Mannschaftszahl auf dieser Spielebene. Zu den momentan 72 Teilnehmern gesellen sich dann bis zu zwölf Aufsteiger aus den Landesverbänden. Darüber hinaus übersteigt die Zahl der Absteiger aus der Zweiten Liga (drei) jene der Aufsteiger in diese Spielklasse (bis zu zwei). Seriöse Rechenmodelle gehen demnach für die Saison 2021/22 von 85 Drittligisten aus.

    Flexiblere Planung möglich

    Nicht nur deshalb steht eine Verdoppelung der Staffeln von vier auf acht im Raum. Diese Aufteilung macht zudem vor dem Hintergrund Sinn, dass auf etwaige weitere Einschränkungen durch die Corona-Pandemie flexibler als zuletzt reagiert werden könnte. Weniger Spieltage eröffnen natürlich Räume für Verlegungen und Modus-Anpassungen während der Runde.

    Eine derartige Ausweitung sieht Torsten Zofka, Abteilungsleiter des VfL Günzburg, unkritisch. Acht kleinere, regional enger gefasste Spielgruppen und nachfolgende Play-offs/Play-downs erhöhen nach seiner Einschätzung die Attraktivität sogar, indem sie viele Derbys und wirklich entscheidende Partien produzieren. „Es wäre auch ein Zuschauermagnet – sofern dann Zuschauer wieder erlaubt sind“, merkt Zofka an. Der Funktionär glaubt auch, „dass es letztlich genau so kommen wird.“

    Allerdings: Das letzte Wort in dieser Sache ist lange nicht gesprochen. Aus einer Video-Zusammenkunft zwischen den Drittligisten und dem DHB ging dieser Tage klar hervor, die Gegenwart sei der falsche Zeitpunkt, um sich auf die tatsächliche Struktur und Aufteilung dieser Liga festzulegen.

    Juristische Fragen

    Zumal neben sportlichen auch juristischen Fragen im Raum stehen. Dem Bayerischen Handball-Verband (BHV) zum Beispiel dürfte es aus gleich mehreren Gründen schwer fallen, einen Drittliga-Aufsteiger zu benennen. Die 14 Bayernligisten haben in der abgelaufenen Saison höchstens drei Begegnungen absolviert, ein paar Mannschaften (zum Beispiel der TSV Friedberg) kein einziges Punktspiel ausgetragen. Wer will da einen „sportlich qualifizierten Bewerber“ ermitteln? Eine Aufstiegsrunde für interessierte Vereine ist auch nicht drin, weil der Verband die Saison bereits offiziell beendet hat. Darüber hinaus besitzt jeder einzelne Bayernligist ein grundsätzliches, per Gesetz so festgelegtes Aufstiegsrecht. Wenn nun im Extremfall alle 14 Bayernligisten nach oben wollen, droht dem Verband eine Klagewelle.

    Günzburgs Frauen bleiben in der Bayernliga

    Übrigens: Alle genannten Kriterien gelten analog bei den Frauen. Also könnte nach Auffassung von Abteilungsleiter Torsten Zofka auch der VfL Günzburg für seine in der Bayernliga spielenden Frauen den Finger heben. „Aber wir sind nicht bestrebt, dieses Aufstiegsrecht wahrzunehmen“, stellt der Funktionär klar. (ica)

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