Bis vor etwa zwei Jahren gab es in Haldenwang einen Jugendtreff. Dann zerschlug sich das Ganze und seitdem steht das im Besitz der Gemeinde befindliche Gebäude neben dem Haldenwanger Rathaus leer. Ganz früher befanden sich darin Wohnungen, auch eine Poststelle war schon einmal dort untergebracht und später eben der Jugendtreff. Ein solcher soll dort wieder einziehen, nachdem Jugendliche ihren Wunsch nach einem Treffpunkt herangetragen hatten. In der März-Sitzung war das Thema im Gemeinderat angesprochen worden. Das Gremium war sich einig gewesen, dass man für die Haldenwanger Jugend etwas tun wolle und es wurde ein Termin vor Ort festgelegt. Der fand am Freitag mit Bürgermeisterin Doris Egger und deren Stellvertreter, Mitgliedern des Gemeinderats sowie mit durchschnittlich 15-jährigen Jugendlichen statt. Einige Ältere des ehemaligen Jugendtreffs waren ebenfalls gekommen.
„Es muss funktionieren“, sagte Bürgermeisterin Egger – vor allem auch, was das Jugendschutzgesetz betrifft. Es müsse eine feste Person geben, die verantwortlich sei, so wie beim Jugendtreff in Hafenhofen, wo es keinerlei Probleme gebe. „Dort läuft es“, betätigte Dritter Bürgermeister Martin Erber. Wenn einmal etwas Größeres anstehe, werde hinterher aufgeräumt, durchgeputzt und alles sehe wieder picobello aus. Nach dem Pfarrnachmittag gebe es sogar einen Ausschank und es würden Gerichte wie Schupfnudeln angeboten, wozu sich wiederum Nachbarn und Bewohner aus dem Dorf träfen.
Jugendliche wollen in Haldenwang eine gute Nachbarschaft zum Treff
Ähnliches haben die jungen Leute aus Haldenwang ebenfalls vor, denen es zunächst darum geht: „Mit Freunden herkommen, sich treffen und auch im Winter oder wenn es kalt ist, etwas gemeinsam machen zu können“, erklärt Noah, der mit seinem Bruder Nick sowie Sarah und Helena, einer der vier treibenden Kräfte ist. „Wir wussten nicht wohin und hatten keine Räumlichkeiten“, fügt Helena hinzu. Seit Freitag haben die Jugendlichen nun einen Schlüssel.
Für den Jugendtreff selbst sind in dem Gebäude zunächst zwei Räume sowie die Toilette vorgesehen. Und wie sieht es mit dem Mobiliar aus? Ein Spülbecken, Wasseranschluss und ein Boiler sind vorhanden, sogar eine Art Theke gibt es. Ein Sofa, Stühle, einen Tisch oder einen kleinen Schrank ließe sich über das Internet besorgen. Oder durch einen Aufruf im Mitteilungsblatt. Seitens der Gemeinde ist Unterstützung zugesichert. Dafür bleiben die Jugendlichen im Ort, wenn sie sich treffen wollen.
Als Erstes soll mit einer Grundreinigung begonnen werden – das soll jetzt in den Ferien geschehen. Dann wollen die Jugendlichen Kontakt mit den Nachbarn aufnehmen. „Wir wollen mit der Nachbarschaft ein gutes Verhältnis haben und gut auskommen“, betont Sarah. Das sei ihnen ganz besonders wichtig. Beim damaligen Jugendtreff hatte dies nicht immer so geklappt. Auch darauf hatte die Bürgermeisterin an diesem Freitag explizit hingewiesen: Es soll geziemt ablaufen, vor allem, was mit Motorisierung jeglicher Art zu tun habe. Das Parken müsse im unteren Bereich beim Rathaus stattfinden. Demnächst soll zudem ein Mitglied des Gemeinderats bestimmt werden, das als Ansprechpartner für den Jugendtreff zuständig ist.