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Gundremmingen: Hinweise auf Defekt: Block C des Atomkraftwerks Gundremmingen geht vom Netz

Gundremmingen

Hinweise auf Defekt: Block C des Atomkraftwerks Gundremmingen geht vom Netz

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    So wird es bald in Gundremmingen aussehen, wenn das Kraftwerk vorübergehend abgeschaltet wird.
    So wird es bald in Gundremmingen aussehen, wenn das Kraftwerk vorübergehend abgeschaltet wird. Foto: Bernhard Weizenegger (Archiv)

    Die kontinuierliche Betriebsüberwachung des Reaktorkerns von Block C des Kernkraftwerks Gundremmingen hat Hinweise auf einen Brennelementdefekt ergeben. Um das betroffene Brennelement zu identifizieren und frühzeitig auszutauschen, wird die Anlage am 30. Oktober heruntergefahren.

    Die Aufsichtsbehörde ist über den Sachverhalt informiert, eine Meldepflicht besteht nicht. Das Kraftwerk ist laut Pressemitteilung für das Auftreten von Brennelementdefekten ausgelegt. Spezielle Rückhaltesysteme sorgen auch in diesem Fall für einen sicheren Betrieb. Ein Brennelementdefekt hat keine radiologisch messbaren Auswirkungen auf die Umgebung.

    AKW Gundremmingen zieht Arbeiten der nächsten Revision vor

    Der Stillstand wird gleichzeitig dazu genutzt, Arbeiten vorzuziehen, die ursprünglich für die Revision im Jahr 2021 vorgesehen waren. Beispielsweise werden Prüfaufgaben an Armaturen, Rohrleitungen, Behältern und elektrotechnischen Komponenten vorgenommen. Voraussichtlich werden die Wartungsarbeiten rund vier Wochen in Anspruch nehmen.

    Die bereits im Vorfeld der zurückliegenden Revision im Juni 2020 angewendeten, zusätzlichen Hygieneregeln und Vorsorgekonzepte zur Corona-Virus-Prophylaxe werden auch während des jetzigen Stillstandes umgesetzt. „Sowohl der Arbeits- und Gesundheitsschutz unserer eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch der unserer Partnerfirmen sowie der Schutz der Menschen in der Region und der sichere Anlagenbetrieb stehen bei all unserem Tun im Fokus“, betont Kraftwerksleiter Heiko Ringel.

    Grünen-Abgeordneter Deisenhofer kritisiert AKW-Leitung

    Der Grünen-Landtagsabgeordnete Max Deisenhofer kommentiert die Meldung zum Defekt so: „Nur gut drei Monate nach Abschluss der letzten Revision sind schon wieder Brennelemente undicht - und zwar in einem Umfang, dass der Reaktor erneut heruntergefahren werden muss. Wieder erfährt die Öffentlichkeit erst Wochen später davon. In keinem anderen deutschen Atomkraftwerk gab und gibt es so viele Probleme mit undichten Spaltelementen. Statt die Bevölkerung immer nur zu beschwichtigen und das Risiko herunterzuspielen, fordere ich die Betriebsleitung auf, endlich die Ursachen für die wiederkehrenden Pannen zu benennen. Die Betriebsleitung muss aufzeigen, wie sie eine erneute Undichtigkeit verhindert wird. Im Mittelpunkt steht vor allem eine Frage: Ist es verantwortbar, Block C noch bis Ende 2021 laufen zu lassen?“ (zg)

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