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Gundremmingen: Gundremmingen zeigt sich von seiner besten Seite

Gundremmingen

Gundremmingen zeigt sich von seiner besten Seite

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    Wird Gundremmingen beim Bezirksentscheid des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ das Siegerdorf? Am Dienstag war eine zwölfköpfige Jury zu Besuch in der Gemeinde.
    Wird Gundremmingen beim Bezirksentscheid des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ das Siegerdorf? Am Dienstag war eine zwölfköpfige Jury zu Besuch in der Gemeinde. Foto: Peter Wieser

    Was hat Gundremmingen, was andere Orte nicht haben? Jedenfalls mehr als nur ein ehemaliges Kernkraftwerk, das gerade zurückgebaut wird. Beim 28. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ hat sich die Gemeinde auf Landkreisebene durchgesetzt. Am Dienstag besuchte eine zwölfköpfige Fachjury die Gemeinde zu einem Rundgang durch das Dorf.

    Start ist am Kulturzentrum, dabei sind Erster und Zweiter Bürgermeister, die Dritte Bürgermeisterin, Gemeinderäte, Vereinsvorstände sowie einige Bürgerinnen und Bürger. Auch die Musikschule präsentiert sich mit kleinen Ensembles. Zunächst geht es über den Schulhof der Grundschule mit seinem Bachlauf und in die digitalen Klassenzimmer. Wie sieht das mit der Nahversorgung aus? Das Dorflädle mit Frischetheke und eigenem Personal beeindruckt. Erst recht, weil es ein Projekt war, welches mit Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger entstanden ist.

    Barrierefrei zum Mehrgenerationenhaus in der Mitte von Gundremmingen

    Vorbei am Kindergarten, wo inzwischen selbst gekocht und so gut wie kein übriges Essen mehr entsorgt wird, verläuft der Weg ebenerdig und barrierefrei zum Mehrgenerationenhaus. Bürgermeister Tobias Bühler erzählt von einer früheren Umfrage: Es bestand der Wunsch nach Wohnformen für Seniorinnen und Senioren. Nicht am Ortsrand, sondern in der Mitte vom Dorf, wo sich auch die Kirche befindet. Dass sich das nur eine wohlhabende Kommune wie Gundremmingen leisten kann, ist ein Irrglaube. Die Gemeinde konnte dabei auf hohe Fördermittel zurückgreifen.

    Es folgt ein Blick zu dem neugestalteten kirchlichen Friedhof und dem Friedensengel des Künstlers Sándor Kecskeméti, dessen Kunst sich durch ganz Gundremmingen zieht: Wenn Gräber aufgegeben wurden, sind die Verstorbenen nicht vergessen. Kleine Tafeln erinnern dort weiterhin an deren Namen. Neue Bestattungsformen, wie beispielsweise eine letzte Ruhestätte unter einem Baum gibt es auch in Gundremmingen. An diesem Tag ist der Spielplatz wieder gut besucht. Bekannt ist er im ganzen Landkreis, auch Schulklassen kommen gerne. Sogar Kötzer Kindergartenkinder sollen einmal mit dem Zug nach Offingen gefahren und dann nach Gundremmingen gelaufen sein. Es gibt keinen Sportrasen, überhaupt nirgends in Gundremmingen, sondern natürliches Grün. „Man muss auch Natur sehen können“, betont Bühler.   

    In Gundremmingen gibt es nur wenige Baulücken

    Wie sieht das mit Leerständen oder Baulücken aus? Es gibt nur wenige. Zudem erfolgte die Entwicklung stets um den Ortskern. In den Baugebieten leben heute rund 80 Prozent frühere Gundremminger Jugendliche. Apropos Jugend: Ende der 1990er-Jahre entstand in der alten Schule der Jugendtreff. Die aktive Vorstandschaft ist nicht älter als 25 Jahre, der Verein wird Zug um Zug an Jüngeren weitergegeben und bleibt dadurch jung. Bei der Gestaltung von Veranstaltungen und auch sonst bringt er sich stets in der Gemeinde ein. Von diesen Aktivitäten profitiert auch die Freiwillige Feuerwehr: Mehr als 70 aktive Mitglieder für einen Ort in dieser Größe sind ungewöhnlich.     

    Ländlich geprägt, trotzdem modern. In Gundremmingen befinden sich die wichtigsten Einrichtungen in der Ortsmitte – ein Pluspunkt.
    Ländlich geprägt, trotzdem modern. In Gundremmingen befinden sich die wichtigsten Einrichtungen in der Ortsmitte – ein Pluspunkt. Foto: Peter Wieser

    Man habe sich in Gundremmingen viele Gedanken gemacht, wie man den Menschen das Umfeld lebenswert gestalte. Es sei richtig, das zu zeigen und dass man stolz darauf sei, erklärt Maria Theresia Fugger von Glött vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Augsburg, zuständig für Organisation und Koordination. Museum, Märchenpark, Franziskuskapelle, Planetenweg, Sternwarte, Kneipp-Anlage und Blühwiesen mit Streuobstbäumen waren ebenfalls Stationen.

    Das sagen Jurymitglieder über Gundremmingen

    Wie waren die ersten Statements an diesem Dienstag? Die Gemeinde Gundremmingen sei gut aufgestellt und auf einem guten Weg, betonte Jury-Mitglied Hubert Eberle, Altbürgermeister von Oberndorf am Lech. „Machts weiter so. Dann hat Gundremmingen Zukunft.“ Das Wichtigste seien die Begegnungen und die Menschen. Mit den Einrichtungen in der Mitte des Ortes, aber auch der gelebten Städtepartnerschaft, werde das auf den Punkt gebracht, so Patricia Kügle vom Bayerischen Bauernverband. „Man fühlt sich da sehr wohl.“

    Wird das reichen, um Bezirkssieger zu werden? Auch Mönchsdeggingen mit Untermagerbein (Landkreis Donau-Ries), Lautrach und Ollarzried (beide Landkreis Unterallgäu) sowie Balderschwang (Landkreis Oberallgäu) wollen diese Woche punkten. Am Freitag gegen Mittag wird die Siegergemeinde bekannt gegeben. Und was sagte Gundremmingens Bürgermeister Tobias Bühler? „Es war eine lockere Runde mit Leuten, die Gundremmingen nicht kennen.“ Er habe ein positives Gefühl.

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