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Foto: Tobias Bühler
Foto: Tobias Bühler

Gundremmingen hat das Hochwasser schwer getroffen. Das Neubaugebiet steht unter Wasser.

Gundremmingen
05.06.2024

Das Neubaugebiet in Gundremmingen ist "abgesoffen"

Von Heike Schreiber

Ein kurzfristig aufgeschütteter Damm vor Gundremmingen hat noch Schlimmeres verhindert. Die Auwaldhalle ist für längere Zeit nicht mehr nutzbar.

Lange hat Gundremmingens Bürgermeister Tobias Bühler um die Auwaldhalle gekämpft. Doch irgendwann in der Nacht auf Samstag habe er die Halle "aufgegeben" und die Einsatzkräfte abgezogen. Das Sportzentrum ist wohl länger nicht nutzbar. Noch katastrophaler ist die Lage im Neubaugebiet, "das ist abgesoffen", sagt Bühler am Telefon. Doch wäre nicht kurzfristig am Samstag vor dem Ortseingang ein Erdwall aufgeschüttet worden, hätte es den Ort noch viel schlimmer erwischt, ist sich Bühler sicher. Aktuell entspanne sich die Situation ganz leicht.

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Foto: Tobias Bühler
Foto: Tobias Bühler

Von oben ist genau zu sehen, welche Teile Gundremmingens besonders stark vom Hochwasser erwischt wurden.

Das Hochwasser hat Gundremmingen schwer getroffen. In etwa 60 bis 70 Häuser ist Wasser eingedrungen, schätzt der Bürgermeister. Im Neubaugebiet stehe es im Wohnbereich etwa kniehoch. Laut einer Gundremmingerin, die einen Betroffenen bei sich aufgenommen hat, steht das Wasser sogar bis zur Tischkante – in einem Haus, das erst vor einem halben Jahr frisch bezogen wurde. Die Verzweiflung und der Schock seien groß, die Hilfsbereitschaft im Ort jedoch auch, lobt Bühler. Im Kulturzentrum sei spontan eine Verpflegungsstation entstanden, auch der Jugendtreff half mit Getränken und Essen aus und Räumen, um sich aufzuwärmen. Räume für Übernachtungen habe man gar nicht zur Verfügung stellen müssen, da die meisten privat untergekommen seien. 

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Foto: Tobias Bühler
Foto: Tobias Bühler

Dieses Haus in Gundremmingen steht noch im Gerüst. Jetzt ist es auch noch voll Wasser gelaufen.

Froh ist Bühler auch über die überregionale Hilfe. Ohne die vielen Einsatzkräfte aus Nürnberg und Würzburg "hätten wir es nicht geschafft". Während letztere wieder abgerückt sind, pumpen die Kollegen aus Nürnberg derzeit Keller leer, berichtet der Bürgermeister. Er will sich gar nicht ausmalen, wie das Hochwasser den Ort getroffen hätte, hätte er nicht spontan entschieden, einen Erdwall aufschütten zu lassen. Mittels zweier Bagger wurde vor dem Ortseingang in den Wiesen ein Damm hochgezogen. "Ohne den wäre der Pegel sicher einen halben Meter höher gestiegen", glaubt Bühler. Dann hätte es noch einmal 40 Häuser mehr erwischt. 

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