Es ist ein historischer Moment: Am Silvesterabend um 20 Uhr trennt die diensthabende Schichtmannschaft den Generator von Block C vom Stromnetz. Kurz darauf schaltet sie den Reaktor nach den Regelungen im Atomgesetz endgültig ab. Sichtbares Zeichen für alle: Es steigt kein Dampf mehr aus dem Kühlturm von Block C auf. Doch die Überraschung ist am Dienstagmorgen groß, als plötzlich wieder eine kleine Dampfwolke zu sehen ist. Eine Anwohnerin postet in den sozialen Netzwerken ein Foto und stellt die Frage in den Raum: "Weiß jemand, was da los ist?" Auf Anfrage unserer Redaktion beim Kernkraftwerk gibt Sprecherin Christina Kreibich Entwarnung: "Block C wurde natürlich nicht wieder hochgefahren, er befindet sich im Nachbetrieb, es gibt keinerlei nukleare Reaktion."
Mehreren Bürgern ist die Dampfwolke am Dienstag aufgefallen. Sie ist längst nicht so gewaltig wie vor dem Abschalten des Reaktors, aber eindeutig zu erkennen, auch aus weiterer Entfernung. In den sozialen Netzwerken werden Bilder davon gepostet und wird darüber diskutiert. Ein User vermutet, dass nach der Abschaltung des AKW noch die restliche Wärme abgeleitet werden muss.
AKW Gundremmingen: Im Kühlturm von Block C werden Reinigungsarbeiten durchgeführt
Kraftwerksprecherin Christina Kreibich erklärt auf Nachfrage, dass derzeit noch Reinigungsarbeiten im Kühlturm von Block C durchgeführt werden. Die Klappen des Turms werden gespült und mit Wasser abgesprüht. Durch die Höhe des Turms (161 Meter) entstehe ein natürlicher Zugeffekt, jegliche Feuchtigkeit ziehe nach oben ab. "Von außen mag es sich tatsächlich so darstellen, als ob wieder Dampf zu sehen ist. Aber der Reaktor ist natürlich abgeschaltet, so sind die Regelungen im Atomgesetz", betont Kreibich.
Bei den Reinigungsarbeiten handelt es sich, der Sprecherin zufolge, um temporäre Maßnahmen. Der Effekt, dass über dem Kühlturm eine Dampfwolke zu sehen ist, könne je nach Arbeiten immer wieder mal entstehen.
Hören Sie sich dazu auch unsere Podcast-Serie "Gespalten – Gundremmingen und das Ende der Atomkraft" an: