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Günzburg: Zum Legoland-Geburtstag gibt es eine Weltpremiere

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Zum Legoland-Geburtstag gibt es eine Weltpremiere

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    Am Samstag gab es die erste Legoland-Parade. Geschäftsführerin Manuela Stone fuhr mit Martin Lubitzsch, Direktor Event, Entertainment und Retail, in der Stretch-Limousine.
    Am Samstag gab es die erste Legoland-Parade. Geschäftsführerin Manuela Stone fuhr mit Martin Lubitzsch, Direktor Event, Entertainment und Retail, in der Stretch-Limousine. Foto: Bernhard Weizenegger

    Schemenhaft sind hinter dem roten Vorhang mit Legoland-Logo Aufbauten und ein Fahnenmast erkennbar. Um Punkt 10 Uhr zählen die Besucher im Eingangsbereich des Freizeitparks in Günzburg einen Countdown von zehn abwärts. Dann fällt der rote Stoff und der erste Themenwagen der Lego-Parade ist erstmals öffentlich zu sehen. So geht es am Samstag sieben Mal im Halb-Stunden-Takt, bis alle Wagen für die Weltpremiere am Nachmittag bekannt sind.

    Dabei gab es noch eine Nachtschicht für die Wagenbauer, weil das feuerrote Feuerwehrauto seine finale Lackierung bekam. Mit großem Getöse und Martinshorn fährt es als letzter Wagen im Themenbereich Lego City vor. Drei Stunden später bilden alle sieben Wagen mit etwa 130 Mitwirkenden die weltweit erste Lego-Parade aller Freizeitparks. Selbst für das dänische Billund, der Wiege der Klötzchenbauer, ist das ein Novum. Was am Nachmittag bei wunderbarem Wetter an einen bunten Faschingsumzug erinnert und von tausenden Parkbesuchern zum ersten Mal erlebt wird, hat eine Geschichte.

    In letzter Minute brauste zur Enthüllung das Feuerwehrauto im Themenbereich Lego City heran.
    In letzter Minute brauste zur Enthüllung das Feuerwehrauto im Themenbereich Lego City heran. Foto: Bernhard Weizenegger

    Echten Event-Profi für Lego-Parade nach Günzburg geholt

    Vor eineinhalb Jahren wurde die Idee für eine Lego-Parade im Freizeitpark in Günzburg geboren, erinnert sich Geschäftsführerin Manuela Stone. Als im September die Gelder des Eigentümers Merlin Entertainments Group freigegeben wurden, begann sofort die Planung. Die Parkleitung holte sich mit Harald Stephan als Projektleiter einen Vollprofi ins Team. Er hatte vom Wagenbau bis zur Choreografie und der Konzeption des Legoland-Songs die volle Verantwortung. "So ein Projekt in neun Monaten ist mit enger Nadel gestrickt", gibt er rückblickend zu. Das große Netzwerk aus seiner 35-jährigen Berufserfahrung zahlte sich vielfach aus. Über 100 Mitarbeiter aus dem Messe- und Karosseriebau arbeiteten nach engen Designvorgaben an der Umsetzung der Themenwagen.

    Im Maßstab von 1:25 wurden die sechs Lego-Wagen originalgetreu gebaut. Der Duplo-Zug wurde im Maßstab 1:16 skaliert. Alle Teile der Paradewagen gibt es auch in der Lego-Fabrik und können so selbst als Modell nachgebaut werden. "Das Beste ist gerade gut genug", war das Motto für die Lego-Parade, sagt Martin Lubitzsch, Direktor Event, Entertainment und Retail im Legoland Günzburg. Dabei wurde auch auf nachhaltiges Bauen geachtet. 6,5 Tonnen Aluminium wurden von den Wagenbauern für die Chassis der rein elektrisch betriebenen Wagen verbaut. Für die Aufbauten wurden etwa 12 Tonnen des fast 100 Prozent klimaneutralen Hauptmaterial Variocor verwendet, zudem etwa vier Tonnen Holz. Erstmals wurden auch große Bauteile im 3-D-Drucker hergestellt, der dafür zirka 1600 Stunden in Betrieb war.

    Harald Stephan hat die Parade seit September 2021 als Projektleiter geplant und verantwortet.
    Harald Stephan hat die Parade seit September 2021 als Projektleiter geplant und verantwortet. Foto: Bernhard Weizenegger

    Eigene Halle für die Parade in Günzburg gebaut

    Auch für die Mitwirkenden der Parade waren aufwändige Vorbereitungen nötig. Etwa 500 Kostüme wurden neu genäht, veredelt oder "legofiziert". Schließlich stellte sich die Frage: Wohin mit allem, wenn keine Parade ist? Also wurde auf dem Gelände ein neues Gebäude für die Wagen und die Utensilien gebaut. "Mit jedem Schritt näher zur Parade kam noch ein Stück Arbeit dazu", erinnert sich Manuela Stone an die Umsetzungsphase.

    So benötigten die Fahrer der Wagen zwei Tage Fahrtraining, um die Paradestrecke möglichst sicher zu absolvieren. Und dann der Lego-Song: Projektleiter Stephan konnte den namhaften Komponisten Boris Ritter gewinnen, getextet hat Nadine Stockmann. Im professionellen Tonstudio wurde die Musik mit echten Instrumenten live eingespielt. So ist ein 4.30 Minuten langer Song entstanden, der zum Singen, Tanzen und Mitwippen anregt. "Unsere Leute lieben den Song", ist die Parkchefin begeistert.

    Moderator und Schauspieler Marc Dumitru interviewte viele Kinder im Park.
    Moderator und Schauspieler Marc Dumitru interviewte viele Kinder im Park. Foto: Bernhard Weizenegger

    Entlang des Streckenverlaufs wurden zusätzliche Lautsprecher aufgebaut, damit der Legoland-Song während der Parade in fortlaufender Wiederholung gut zu hören ist. "Wir wollen, dass es kracht", sagt Manuela Stone. Was an der Generalprobe ohne Besucher auch so war, am Samstag aber durch die vielen Zuschauer abgedämpft wurde. Da wird noch nachgebessert.

    An normalen Tagen werden bis zu 60 Personen an der Parade teilnehmen. Mitarbeiter aus allen Abteilungen schlüpfen dann in bunte Kostüme, auch die engagierten Park-Künstler werden in den Zug integriert. "Es stärkt unseren Teamspirit und ist für die Besucher eine zusätzliche Attraktion. Die gute Stimmung und der Wow-Effekt gibt auch unseren Mitarbeitern einen zusätzlichen Motivationsschub", glaubt die Geschäftsführerin. Bei der Weltpremiere am Samstag war das überall zu spüren.

    In der Arena gab es Breakdance-Akrobatik mit der Gruppe DDC Entertainment aus Schweinfurt.
    In der Arena gab es Breakdance-Akrobatik mit der Gruppe DDC Entertainment aus Schweinfurt. Foto: Bernhard Weizenegger
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