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Günzburg: Wie das evangelische Gemeindehaus spontan zur Evakuierungsstelle wurde

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Wie das evangelische Gemeindehaus spontan zur Evakuierungsstelle wurde

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    Im evangelischen Gemeindehaus neben der Auferstehungskirche in Günzburg wurden kurzfristig 19 Menschen untergebracht, deren Häuser und Unterkünfte evakuiert worden waren.
    Im evangelischen Gemeindehaus neben der Auferstehungskirche in Günzburg wurden kurzfristig 19 Menschen untergebracht, deren Häuser und Unterkünfte evakuiert worden waren. Foto: Sandra Kraus

    Der "Hilferuf" ereilte Pfarrer Frank Bienk am Sonntagabend. Die Halle des Dossenberger Gymnasiums in Günzburg war tagsüber zur Hauptanlaufstation für Menschen geworden, die ihre Häuser wegen des Hochwassers verlassen mussten. Doch als immer mehr Hilfesuchende ankamen, reichten die Feldbetten nicht mehr aus. Die evangelische Kirche baute kurzfristig ihr Gemeindehaus zu einer zweiten Evakierungsstelle um. 19 Menschen fanden dort Platz. Pfarrer Bienk betont: "Wir bleiben auf Abruf und können weitere Menschen aufnehmen."

    Am Dossenberger Gymnasium und in der Turnhalle ist am Sonntag eine Evakuierungsstelle entstanden. Weil am Abend die Feldbetten ausgingen, richtete die evangelische Kirche eine zweite Anlaufstelle ein.
    Am Dossenberger Gymnasium und in der Turnhalle ist am Sonntag eine Evakuierungsstelle entstanden. Weil am Abend die Feldbetten ausgingen, richtete die evangelische Kirche eine zweite Anlaufstelle ein. Foto: Heike Schreiber

    Den Anruf bekam der Pfarrer um 18 Uhr. In der Dossenberger Halle könnten keine Hilfesuchenden mehr untergebracht werden. Ob wohl die Kirche einspringen könne? Natürlich konnte sie, "aber es wurde kurzzeitig etwas hektisch", erzählt Bienk. Per Kirchen-App und hilfsbereiten Gemeindemitgliedern seien sofort Matratzen organisiert und alles Nötige zum Übernachten ins Gemeindehaus gebracht worden. 19 Personen mussten eine vorübergehende Bleibe finden, zwei hatten ihr Haus in Offingen räumen müssen, 17, hauptsächlich ukrainische Flüchtlinge und Familien, waren aufgefordert worden, ihre Unterkunft im Prinz-Eugen-Park zu verlassen.

    Hilfesuchende bekocht und mit Frühstück versorgt

    "Diese Menschen waren platt von der ganzen Aufregung", erzählt Bienk. Im Gemeindehaus konnten sie sich ausruhen, wurden bekocht und am nächsten Morgen mit Frühstück versorgt. Schon am Vormittag hätten die meisten das Gebäude in der Feuchtmayerstraße wieder verlassen, sie durften wieder in den Prinz-Eugen-Park zurückkehren. Vorsichtshalber belasse man die Notausstattung im Gemeindehaus, so Bienk, um weitere Hilfesuchende aufnehmen zu können. Diesmal sei man auf den Anruf bestens vorbereitet.

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