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Günzburg: Was inzwischen mit der insolventen Disco Puls passiert ist

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Was inzwischen mit der insolventen Disco Puls passiert ist

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    Früher sind an den Wochenenden auch Gäste aus den Nachbarlandkreisen "ins Puls" nach Günzburg gefahren. Doch seit einigen Monaten ist der Betrieb geschlossen.
    Früher sind an den Wochenenden auch Gäste aus den Nachbarlandkreisen "ins Puls" nach Günzburg gefahren. Doch seit einigen Monaten ist der Betrieb geschlossen. Foto: Alexander Kaya

    In der Fensterluke an der Eingangstüre hängt ein Zettel in einer Klarsichtfolie: "Vorübergehend geschlossen" steht dort in Großbuchstaben, dahinter nicht eines, sondern gleich 16 Ausrufezeichen. Es ist mehr als ein halbes Jahr her, als dort in den Räumen der Disco Puls in Günzburg gefeiert wurde.

    Am 19. April dieses Jahres ist beim Insolvenzgericht in Neu-Ulm ein Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens eingegangen. Nicht nur die einzige Disco in Günzburg steckte in Schwierigkeiten, sondern auch die benachbarte Cocktailbar Bali, die den gleichen Geschäftsführern der sogenannten "Puls Gastronomie und Event GmbH" gehörte. Konnte der Insolvenzverwalter die beiden Betriebe am Autohof in Günzburg retten?

    Die Disco am Autohof in Günzburg ist nicht nur "vorübergehend geschlossen".
    Die Disco am Autohof in Günzburg ist nicht nur "vorübergehend geschlossen". Foto: Alexander Kaya

    Im Juli 2023 teilte das Insolvenzgericht mit, dass das Verfahren über das Vermögen der Schuldnerin (also der GmbH) wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung eröffnet wurde. Wirtschaftsprüfer und zuständiger Insolvenzverwalter Patrick Wahren aus Neu-Ulm erklärte damals im Gespräch mit unserer Redaktion, dass bestehende Mietrückstände beim Vermieter ein Grund gewesen seien, dass dieser beide Objekte, also das Puls und die Bali-Bar fristlos gekündigt habe. 

    Geschäftsbetrieb der beliebten Disco Puls in Günzburg ist eingestellt worden

    Inzwischen ist klar: Die Disco und die Bar werden nicht mehr öffnen, zumindest nicht im Namen der GmbH der beiden ehemaligen Geschäftsführer. Diese waren für unsere Redaktion unter verschiedenen Telefonnummern nicht mehr erreichbar. Wahren berichtet auf Nachfrage, dass der Geschäftsbetrieb der GmbH eingestellt wurde, und damit auch "Puls" und "Bali". Das Mobiliar beider Standorte sei vom Vermieter übernommen worden. In der Insolvenzbekanntmachung ist von einem "unterliegenden Vermögenswert in Höhe von 47.000 Euro" ausgegangen worden.

    Das Puls war eine beliebte Anlaufstelle für Jugendliche aus der Region am Wochenende.
    Das Puls war eine beliebte Anlaufstelle für Jugendliche aus der Region am Wochenende. Foto: Alexander Kaya

    "Da sämtliche Mietverhältnisse gekündigt und an die Vermieter zurückgegeben wurden, kann Ihnen lediglich der Vermieter Auskunft über die weitere Verwendung der Räumlichkeiten geben. Hier ist die Insolvenzverwaltung nicht mehr eingebunden", antwortet der Wirtschaftsprüfer auf die Frage, was nun mit den Gebäuden passieren werde. 

    Die Stadt Günzburg teilt mit, dass es Schwierigkeiten gebe, mit dem Eigentümer der Räumlichkeiten in Verbindung zu treten. Die Bestrebungen der Wirtschaftsbeauftragten, "gemeinsam eine zielführende Folgenutzung zu generieren", sei in der Vergangenheit durch Schweigen des Gegenübers beantwortet worden.

    Angeklagter Puls-Mitarbeiter ist vor Gericht freigesprochen worden

    Auch wenn die Disco an vielen Wochenenden sehr gut besucht gewesen war, teils mit bis zu 4000 Gästen an einem Samstag, verlief der Betrieb schon vor der Insolvenz nicht immer störungsfrei. Immer wieder gab es Schlagzeilen in Polizeiberichten vom Wochenende. Unter anderem im Januar dieses Jahres, als ein 22-jähriger Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes zwei Gäste verletzt haben soll. In dieser Woche fand das Gerichtsverfahren gegen den Mann wegen zweifacher Körperverletzung statt. Er soll laut Anklage einen Geschädigten mit einem Kopfstoß gegen die Nase, einen anderen ohne Rechtfertigungsgrund mit der Faust auf die Nase geschlagen haben. Wie von der Pressestelle des Amtsgerichts Günzburgs zu erfahren ist, wurde der Beschuldigte freigesprochen. Mehrere Mitarbeitende und Gäste waren als Zeuginnen und Zeugen geladen – der Tatvorgang konnte nicht so wie in der Anklage beschrieben bewiesen werden.

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