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Günzburg: Steigende Einsatzzahlen im Bereich der psychosozialen Notfallversorgung

Günzburg

Steigende Einsatzzahlen im Bereich der psychosozialen Notfallversorgung

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    Plötzlicher Herztod, schwerer Verkehrsunfall, Suizid und andere Unglücksfälle - gerade in den ersten Stunden nach einem solch belastenden Ereignis erleben Menschen massiven Stress und starke seelische Belastungen. Dann ist es notwendig, dass jemand da ist, der Zeit für die Betroffenen hat, mit ihnen spricht und hilft, die nächsten Stunden und Tage zu strukturieren. Um diese Aufgabe kümmern sich im Landkreis Günzburg seit einem Jahr das Rote Kreuz und die Notfallseelsorge des Bistums Augsburg gemeinsam. Jetzt ziehen die Verantwortlichen eine erste Bilanz. 

    Die speziell geschulten, ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer stehen rund um die Uhr zur Verfügung. Sie unterstützen Angehörige, Hinterbliebene, Ersthelfer oder Zeugen, aber auch Einsatzkräfte unmittelbar nach stark belastenden Ereignissen und leisten psychische Erste Hilfe. Der Kriseninterventionsdienst des Bayerischen Roten Kreuzes Günzburg erbringt diesen Dienst im Landkreis bereits seit 2006. 

    Knapp 20 Mitarbeitende sind für die Notfallversorgung im Einsatz

    Vor gut einem Jahr startete dann das Projekt im Landkreis Günzburg, bei dem die Psychosoziale Notfallversorgung Betroffener (PSNV-B) gemeinsam vom BRK und der Notfallseelsorge (NFS) getragen wird. Das Team des BRK besteht derzeit aus zehn Einsatzkräften und drei Hospitanten (in Ausbildung), die Notfallseelsorge aus vier Einsatzkräften und zwei Hospitanten. 

    Der Bedarf an psychosozialer Unterstützung in akuten Notsituationen sei im Landkreis in den vergangenen Jahren stetig gestiegen, heißt es in einer Pressemitteilung des BRK. Allein zwischen April 2023 und März 2024 wurde das Team zu 116 Einsätzen alarmiert. Dabei waren die Ehrenamtlichen beider Organisationen rund 556 Stunden im Einsatz, meist mit zwei oder mehr Einsatzkräften. Die meisten Betreuungen erfolgten nach plötzlichen Todesfällen im häuslichen Bereich und öffentlichen Bereich und nach Suizid.

    Die Alarmierung erfolgt in der Regel durch den Rettungsdienst vor Ort oder durch die Polizei. Der Einsatzauftrag wird dann je nach Verfügbarkeit von Mitgliedern des Kriseninterventionsdienstes und der Notfallseelsorge eigenverantwortlich oder gemeinsam übernommen. 

    Zusammenarbeit der Teams im Landkreis Günzburg ist erfolgreich

    Aus der anfänglich geplanten Kooperation hat sich inzwischen eine sehr intensive Zusammenarbeit entwickelt. In den vergangenen Monaten wurden gemeinsame Fortbildungen und Teamabende angeboten, Hospitanten werden gegenseitig von erfahrenen Einsatzkräften begleitet und die Teamleitungen haben gemeinsame Fortbildungen für Feuerwehren durchgeführt. Beide Einheiten konnten sich in den letzten Monaten auch über neue Bewerberinnen und Bewerber freuen, die die zeitintensive und anspruchsvolle Ausbildung absolvieren und zum Teil schon erfolgreich abgeschlossen haben. 

    Das Fazit der Organisatoren: Durch die hohe Motivation des gesamten Teams, das 365 Tage im Jahr rund um die Uhr zur Verfügung steht, können die weiter steigenden Einsatzzahlen gut bewältigt werden. (AZ)

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