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Günzburg: So geht die Günzburger Disco "Puls" mit der erneuten Corona-Zwangspause um

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So geht die Günzburger Disco "Puls" mit der erneuten Corona-Zwangspause um

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    Die Diskothek Puls in Günzburg am Autohof nahe der A8 hat aufgrund der Pandemiebestimmungen wieder geschlossen.
    Die Diskothek Puls in Günzburg am Autohof nahe der A8 hat aufgrund der Pandemiebestimmungen wieder geschlossen. Foto: Bernhard Weizenegger

    "Boom, Boom, Boom - Shake that room! Es geht wieder los! Das Warten hat ein Ende. Nach über 18 langen Monaten ohne Euch und ohne Party ist es nun endlich wieder soweit: das "Puls" öffnet seine Tore wieder für Euch! Eskalation ist angesagt! Keine Maskenpflicht, kein Abstand, Vollgasgefeiere." So hat die Diskothek "Puls" am Günzburger Autohof am 1. Oktober auf ihrer Facebookseite die Wiedereröffnung nach der langen Corona-Zwangspause angekündigt. Es galt die 3Gplus-Regel - und nach und nach wurden die Vorschriften verschärft. Zuerst kam 2G, dann 2G-plus - und dann der nächste Lockdown für die Branche. Lohnt es sich da überhaupt noch für die im Herbst 2018 eröffnete Disco, wieder zu öffnen, wenn es irgendwann wieder erlaubt sein sollte?

    Die knapp anderthalb Monate, die geöffnet werden durfte, seien jedenfalls "richtig, richtig gut" gewesen, sagt einer der beiden Chefs, Volker Meyer-Hertäg, im Gespräch mit unserer Redaktion. "Die Leute hatten Bock auf Feiern." Da es geheißen hatte, es werde keinen Lockdown mehr geben, sei er auch nicht davon ausgegangen, dass die Disco wieder so schnell schließen müsse. Angesichts der hohen Inzidenzen habe er zwar Verständnis, Innenräume ohne Maske seien beim Feiern sicherlich schwierig, aber dass die Regeln so schnell geändert wurden - dafür kann er nicht wirklich welches aufbringen. 3G-plus habe prima funktioniert, dann kam schnell 2G, was auch geklappt habe. Nach einer Woche hieß es 2G-plus, wofür man extra ein Testzelt aufgebaut habe. Und nach einem Wochenende hieß es schließlich: Diskotheken müssen wieder dichtmachen.

    Discogänger ließen sich extra impfen - um dann wieder nicht feiern zu dürfen

    Angesichts dieser kurzen Zeitspannen sei es unmöglich gewesen, zu evaluieren, ob die Maßnahmen greifen oder ob die steigenden Zahlen etwas mit den Discos zu tun haben. Dementsprechend hätten die einen zwar Verständnis, dass sie wieder nicht feiern gehen dürfen, andere aber nicht - gerade diejenigen, die sich extra hätten impfen lassen, weil es geheißen habe, Geimpfte müssten keine Einschränkungen mehr befürchten. 

    Doch Meyer-Hertäg verspricht, dass es nach diesem Lockdown weitergehen werde, weder die Gäste noch das Personal müssten sich da Gedanken machen. Privatpartys und die Sommerlounge hätten während der langen Schließphase gut funktioniert, und auch, wenn sie kein Vergleich zum Discobetrieb sei, werde jetzt die Winterlounge gut angenommen. Ein Bereich sei winterlich dekoriert, dort gebe es Cocktails, andere Getränke und etwas zum Essen. Das sei wegen der Schank- und Speisewirtschaft-Konzession möglich.

    Günzburger "Puls"-Betreiber eröffnen Cocktailbar auf dem Autohof-Gelände

    Derzeit werde noch etwas anderes vorbereitet: die Eröffnung einer Cocktailbar im ehemaligen vietnamesischen Restaurant auf dem Autohof-Gelände, gewissermaßen nebenan. Unter der Woche werde es dort auch eine kleine Speisekarte geben, am Wochenende Brunch. Sollte sich abzeichnen, dass die Gastronomie weiterhin offen haben darf und nicht auch in einen Lockdown geschickt wird, wovon er schon gehört habe, soll in gut zwei Monaten eröffnet werden.

    Im ehemaligen Schnellimbiss und danach vietnamesischen Restaurant am Autohof Günzburg soll eine Cocktailbar eröffnen.
    Im ehemaligen Schnellimbiss und danach vietnamesischen Restaurant am Autohof Günzburg soll eine Cocktailbar eröffnen. Foto: Bernhard Weizenegger

    Natürlich sei es gut, in diesen Zeiten ein Standbein zu haben, bei dem man etwas unabhängiger von den Schließungen agieren könne. Aber den Plan, in diesem Gebäude etwas zu machen, den gebe es bereits länger. Meyer-Hertäg bleibt zuversichtlich: "Irgendwann wird Corona vorbei sein. Da müssen wir jetzt einfach durch."

    Neue Bar "Flaneur" am Günzburger Marktplatz darf offen sein

    Glück haben angesichts der Corona-Schließungen Sejfulla Kuk und Maximilian Leichnitz, die erst vor gut einem Monat ihre Cocktailbar "Flâneur" am Günzburger Marktplatz eröffnet haben. Generell heißt es in der Corona-Verordnung, dass Bars genauso wie Discos bis auf Weiteres geschlossen bleiben müssen. Das betrifft aber reine Schankwirtschaften wie kleine Kneipen ohne Speisekarte - das "Flâneur" hingegen hat eine kleine Karte, eine Konzession als Schank- und Speisewirtschaft. Ansonsten gilt hier wie in der Gastronomie die 2G-Regel, bis zum Platz muss Maske getragen werden.

    Im ältesten Haus am Günzburger Marktplatz befindet sich die Cocktailbar "Flâneur".
    Im ältesten Haus am Günzburger Marktplatz befindet sich die Cocktailbar "Flâneur". Foto: Bernhard Weizenegger

    Leichnitz sagt, die Bar komme sehr gut bei den Leuten an, gerade die Eigenkreationen wie ein Cocktail mit Lavendel seien gefragt. "Das freut uns natürlich, weil hier unser Herzblut drinsteckt." Bislang sei die Resonanz so gut, dass man mit Reservierungen arbeiten müsse, um möglichst niemanden wegzuschicken. Sonntags sei es etwas ruhiger, hier wolle man mit Kuchen für mehr Betrieb sorgen. Ansonsten gebe es beispielsweise eine Käseplatte im Speisenangebot, gerade werde an warmen Speisen gearbeitet. Doch der Fokus liege auf den Getränken, "danach haben sich die Leute gesehnt". 

    Die Sperrstunde sei natürlich für eine Bar ein Hemmnis, momentan biete man den Gästen noch einen Glühwein zum Mitnehmen an, wenn sie gezwungenermaßen gehen müssen. Ansonsten hofft Leichnitz, dass die Sperrstunde nicht von zu langer Dauer ist und spätestens im Sommer wieder mehr Leute nach Günzburg kommen, um die Bar richtig betreiben zu können.

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