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Günzburg/Memmingen: Fast fünf Jahre nach BKH-Ausbruch: Zweiter Täter inzwischen festgenommen

Günzburg/Memmingen

Fast fünf Jahre nach BKH-Ausbruch: Zweiter Täter inzwischen festgenommen

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    Aus der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie in Günzburg flohen die beiden Männer. Vier Monate später wurde einer der beiden in Spanien verhaftet.
    Aus der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie in Günzburg flohen die beiden Männer. Vier Monate später wurde einer der beiden in Spanien verhaftet. Foto: Bernhard Weizenegger (Archivbild)

    Es ist fast fünf Jahre her, als der Ausbruch zweier Patienten aus der forensischen Psychiatrie am Bezirkskrankenhaus Günzburg (BKH) bundesweit Schlagzeilen machte. Unter anderem ist über die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ nach den beiden gesucht worden, die Staatsanwaltschaft Memmingen hatte für Hinweise eine Belohnung von 3000 Euro ausgesetzt. Im Januar 2020 schließlich konnten Zielfahnder des Bayerischen Landeskriminalamts einen der beiden Ausbrecher in Spanien verhaften. Das Landgericht Memmingen hatte ihn wenige Monate später zu einer Haftstrafe von siebeneinhalb Jahren mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Der zweite Straftäter war bis dahin flüchtig. Doch jetzt gibt es Neuigkeiten, wie aus einer Anfrage unserer Redaktion hervorgeht.

    Der zweite Mann ist gefunden. Nach ihm wurde unter anderem mittels Europäischem Haftbefehl gefahndet, was im Oktober 2023 zu seiner Festnahme in der Republik Moldau geführt hat. Das teilt Markus Eberhard, Stellvertretender Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Memmingen, mit. „Das Auslieferungsverfahren dauert derzeit noch an. Es ist noch kein Datum bekannt, zu welchem er nach Deutschland ausgeliefert werden soll.“ Kurz nach der Tat verloren die Ermittler seine Spur Anfang Oktober 2019 in der Schweiz. Dann gelang er in sein Heimatland Ukraine und wurde dort bis Mitte September 2020 verhaftet. Da die Ukraine bisher nicht Teil der Europäischen Union ist, griff der EU-weite Haftbefehl gegen ihn nicht. 

    Wie berichtet, war der Ukrainer am 24. September 2019 aus dem BKH geflohen. Gemeinsam mit dem Deutsch-Russen Alexander G. hatte er eine junge Pflegerin als Geisel genommen und gelang so in Freiheit. Beide waren damals wegen einer Suchterkrankung im Rahmen eines Maßregelvollzugs in Günzburg untergebracht. Bei beiden stand die Therapie vor dem Abbruch. (mit bp)

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