Startseite
Icon Pfeil nach unten
Günzburg
Icon Pfeil nach unten

Günzburg, Leipheim: Vorwürfe gegen Günzburger Feuerwehr: Leipheimer Kommandant äußert sich

Günzburg, Leipheim

Vorwürfe gegen Günzburger Feuerwehr: Leipheimer Kommandant äußert sich

    • |
    Was ist dran an den Vorwürfen? Martin Schmitz aus Leipheim hat seine persönliche Einschätzung dazu.
    Was ist dran an den Vorwürfen? Martin Schmitz aus Leipheim hat seine persönliche Einschätzung dazu. Foto: Bernhard Weizenegger, Sophia Huber

    Als eine Art "Hilferuf" war das anonyme Schreiben, das auch an unsere Redaktion ging, deklariert. Darin geschildert sind Vorwürfe, die sich an die Günzburger Feuerwehr, vor allem gegen den Ersten Kommandanten und Stadtbrandinspektor Christoph Stammer sowie den Zweiten Kommandanten und Stadtbrandmeister Florian Propp richten. Unter anderem war von mangelnder Führungsfähigkeit und Inkompetenz die Rede. Außerdem würde die Hilfsfrist nicht bei allen Einsätzen eingehalten werden. Nicht nur der Günzburger Oberbürgermeister Gerhard Jauernig und der Feuerwehrreferent der Stadt fanden dafür eindeutige Worte. Jetzt haben sich auch Personen aus den Reihen der Feuerwehren im Landkreis zu Wort gemeldet. 

    Zunächst äußern sich Aktive, aber auch Angehörige der Günzburger Feuerwehr in den Kommentaren unter unserer Berichterstattung auf der Facebookseite der Günzburger Zeitung, dann meldet sich auch Martin Schmitz, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Leipheim, per Facebook-Kommentar und schließlich mit einem langen Leserbrief zur Sache.

    Er richtet sich in teils sehr persönlichen Worten öffentlich an die Günzburger Freiwilligen und an "Christoph" und "Florian", denen der anonyme Brief zu gelten schien. Als Leipheimer Kommandant stehe es ihm nicht zu, über Interna der Feuerwehr Etwa beim Brand in der Belvederestraße, dem Brand im Kindergarten in Günzburg, einer Rauchentwicklung im Gebäude in Leipheim, auf der A8 und vielen mehr. "Bei keinem der Einsätze, die wir zusammen mit den Kollegen der Feuerwehr Günzburg bewältigen mussten, gab es jemals ein Anzeichen dafür, dass die Führung oder die Mannschaft nicht wisse, was sie tue", so Schmitz. 

    Leipheimer Feuerwehrkommandant wünscht sich weiterhin gute Zusammenarbeit

    Auch die Anzahl der Einsatzkräfte bei den jeweiligen Einsätzen war laut seiner Auffassung ausreichend. "Dass die Anzahl der Einsatzkräfte schwankend sein kann, liegt auch an der Struktur der Freiwilligen Feuerwehren. Wie der Name schon sagt, handelt es sich dabei, auch wenn viele das nicht verstehen können oder wollen, um ein freiwilliges Engagement. Jeder der Aktiven hat auch ein Leben/Job außerhalb der Feuerwehr. Daher ist es nicht hoch genug zu schätzen, dass es noch einen kleinen prozentualen Anteil der Einwohner einer Stadt gibt, die dieses wichtige Ehrenamt leisten. Des Weiteren steht es fast jedem frei, aktiven Dienst zu leisten und damit die Sicherheit in seiner Stadt zu erhöhen. Denn eines ist auch klar, egal in welcher Feuerwehr, man kann nie genügend Aktive haben."

    Martin Schmitz, Kommandant der Feuerwehr Leipheim.
    Martin Schmitz, Kommandant der Feuerwehr Leipheim. Foto: Bernhard Weizenegger

    Im Schreiben war außerdem die Rede davon, dass andere Vereine, die Günzburger Freiwilligen als "Lachnummer im Landkreis" ansehen würden. Schmitz sagt dazu: "Die Zusammenarbeit in den Bereichen Ausrüstung, Ausbildung und Einsätzen nie besser war als in der Zeit unter Kommandant Stammer. Die Feuerwehr Günzburg ist ein verlässlicher und kompetenter Partner auf allen Ebenen. Auch finde ich es eine Frechheit zu versuchen, den beiden Kommandanten die Eignung bzw. die Fähigkeit, die sie für ihre Tätigkeit benötigen, abzusprechen oder infrage zu stellen. Die beiden haben die notwendigen Voraussetzungen, um ihr Amt auszuüben." Dass man auch mal in einem Amt neu und das ganze Leben ein Lernprozess sei, könnte man ihnen nicht vorwerfen. "Es wäre schon verwunderlich, wenn die beiden nach zwei beziehungsweise zweieinhalb Jahren dasselbe Wissen hätten wie einer, der jahrzehntelang aktiven Dienst geleistet oder eine Führungsposition ausgeübt hat. 

    Warum versuchen diejenigen, die mit der aktuellen Lage unzufrieden sind und den Einsatzdienst der Feuerwehr Günzburg als gefährdet ansehen nicht, das vermeintliche Problem zusammen mit der Führung der FF zu klären? Das fragt sich nicht nur Schmitz. Er stellt die Frage: "Liegt es vielleicht doch wieder nur an persönlichen Befindlichkeiten?" Diese hätten aber in einer Hilfsorganisation, egal welcher Art, keinen Platz. Denn das oberste Ziel ist immer demjenigen zu helfen, der Hilfe benötigt. Demjenigen ist es nämlich völlig egal wer mit wem auskommt oder nicht. Er erwartet, auch zurecht, eine fachliche und kompetente Hilfe, denn das stehe über allem." Der Leipheimer Kommandant wünscht der Günzburger Feuerwehr, "dass sie nun endlich zur Ruhe kommt, dass die Kommandanten, die Führungskräfte und Mannschaft sich wieder auf ihre eigentliche Arbeit konzentrieren können und alle verstehen, dass es um das große Ganze geht." (sohu, rag, AZ)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden