Startseite
Icon Pfeil nach unten
Günzburg
Icon Pfeil nach unten

Günzburg: Eschentriebsterben belastet den Günzburger Stadtwald

Günzburg

Eschentriebsterben belastet den Günzburger Stadtwald

    • |
    Deutlich sind hier die abgestorbenen Äste an der Krone einer Esche zu erkennen.
    Deutlich sind hier die abgestorbenen Äste an der Krone einer Esche zu erkennen. Foto: Patrick Pleul/dpa (Symbolbild)

    Der Günzburger Stadtwald hat viele wichtige Funktionen. Für die Bevölkerung ist er ein wichtiger Ort der Erholung, der Entschleunigung. Doch dem Wald geht es alles andere als gut, das hat Stadtförster Franz Kopp dem Haushaltsausschuss jüngst berichtet.

    „Wir haben alle Hände voll zu tun, um den Klimawandel und die daraus resultierenden Schäden in den Griff zu bekommen“, sagte Kopp. An eine normale Waldbewirtschaftung des mehr als 110 Hektar großen Stadtwaldes sei derzeit nicht zu denken. Schuld daran sind der Borkenkäferbefall und vor allem das Eschentriebsterben, das seit mehr als zehn Jahren auch in der Region auftritt. Verantwortlich für diese Baumkrankheit, die zu verfrühtem Blattabwurf, Triebsterben und Wurzelfäulnis führt, ist ein kleiner, unscheinbarer Pilz.

    Die Sporen des „Falschen Weißen Stängelbecherchens“ bilden sich auf abgestorbenem Laub und landen dann mit dem Wind auf den Blättern der Eschen. Von dort wandert der Pilz zu den jungen Trieben, die absterben. Die infizierten Blätter fallen zu Boden, es bilden sich neue Sporen – und der Kreislauf beginnt von vorne. Wenn Eschen vom Pilz befallen sind, werden ihre Äste morsch und die Wurzeln faulen ab. Die betroffenen Bäume können dann ohne Vorankündigung zusammenbrechen oder umfallen.

    Vermutlich sind nur wenige Eschen gegen den Pilz resistent

    Eine Bekämpfung der Krankheit ist nicht möglich. „Wir entnehmen nur kaputte Bäume entlang von Wegen, Straßen und Erholungseinrichtungen, denn wir müssen der Verkehrssicherungspflicht nachkommen“, sagt Kopp. Er hoffe zwar, dass sich das Absterben der Bäume verlangsamt, aber vermutlich sind nur wenige Eschen gegen den Pilz resistent.

    Doch nicht nur mit den Eschen gibt es Probleme, auch Buchen und Birken leiden unter dem Klimawandel und der daraus resultierenden Trockenheit. Deshalb müssen im Birket, auf der Hagenweide oder im Bereich Waldbad einige der geschädigten Bäume gefällt werden. Stadtrat Hans Kaltenecker (UWB) sagte zu der Situation des Waldes: „Es tut weh, zu hören, wie es um unsere Wälder steht. Wir müssen für die Zukunft Geld für die Wiederaufforstung in die Hand nehmen.“ Dem stimmte Stadträtin Martina Haltmayer (SPD) zu.

    Der Brennholzverkauf läuft gut

    Stadtförster Kopp gab zudem zu bedenken, dass der Holzmarkt teilweise am Boden lag und es deshalb 2020 etwas geringere Einnahmen als geplant gab. Die im Haushalt geplanten Ausgaben wurden vor allem wegen der hohen Aufwendungen für die Verkehrssicherung um etwa 35.000 Euro überschritten. Wegen der Corona-Pandemie fanden die Brennholzversteigerungen in einem ungewohnten Rahmen statt – teilweise online oder per Telefon. Dieser Brennholzverkauf laufe gut, falle trotz aller Bemühungen aber etwas geringer aus als die im Jahr zuvor verkauften 2000 Raummeter.

    In diesem Jahr plant die Stadt im Budgetbereich Forst mit Einnahmen von insgesamt 142.000 Euro, die Ausgaben belaufen sich auf etwa 380.000 Euro.

    Lesen Sie auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden