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Günzburg/Dillingen/Ulm/Ingolstadt: Wirtschaft fordert Ausbau der Donautalbahn: Was dafür passieren müsste

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Wirtschaft fordert Ausbau der Donautalbahn: Was dafür passieren müsste

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    Ein Zug auf dem Weg von Donauwörth Richtung Günzburg. Die Bahnstrecke der Donautalbahn ist 150 Jahre alt.
    Ein Zug auf dem Weg von Donauwörth Richtung Günzburg. Die Bahnstrecke der Donautalbahn ist 150 Jahre alt. Foto: Berthold Veh (Archivbild)

    Die 150 Jahre alte Donautalbahn von Ulm über Günzburg, Donauwörth, Ingolstadt bis Regensburg ist eine wichtige West-Ost-Verbindung in Bayern. Den Ausbau und die Stärkung der Strecke zwischen Ulm und Regensburg haben die Industrie- und Handelskammern Schwaben, München und Oberbayern sowie Regensburg in einem gemeinsamen Positionspapier gefordert. Anlass ist das 150-jährige Jubiläum der Strecke, das an diesem Wochenende gefeiert wird. Diese wichtige Achse verknüpfe fünf ICE-Bahnhöfe bzw. drei Großstädte in West-Ost-Richtung miteinander. Sie ist laut IHK wichtig für den Güterverkehr sowie als Umleitungsstrecke für den Fernverkehr bei Störungen im Großraum zwischen Nürnberg, Ulm, Regensburg, Augsburg und München. Weil die Strecke nur eingleisig ist und veraltete Anlagen die Kapazität limitieren, könne sie ihr Potenzial im Personen- wie im Güterverkehr nicht ausschöpfen, betonen die drei IHKs.

    Im Positionspapier fordern die IHKs einen zweigleisigen Ausbau

    Sie fordern in dem Positionspapier deshalb eine grundlegende Modernisierung und einen abschnittsweisen zweigleisigen Ausbau. „Dieses Jubiläum sollte Anlass sein, nicht nur die Geschichte zu würdigen, sondern auch in die Zukunft zu blicken“, betonte Josef Brandner, Vorsitzender des Verkehrsausschusses der IHK Schwaben. „Es wäre ein verkehrspolitisches Scheitern, Chancen im Personen- und im Güterverkehr ungenutzt zu lassen, nur weil es nicht gelingt, die erforderliche Infrastruktur zu errichten.“ Zwar sei das Angebot im Regionalverkehr in den vergangenen Jahrzehnten sukzessive ausgebaut worden, dafür aber gebe es nun keine Kapazität mehr für die einst sehr gut nachgefragten, aber nach und nach gestrichenen Express-Verbindungen zwischen Ulm und Regensburg. Diese Züge mit nur wenigen Stopps, unter anderem in Günzburg, Dillingen, Donauwörth, Neuburg und Ingolstadt, legten die Strecke zwischen Ulm und Regensburg noch im Jahr 2012 in 2:36 Stunden zurück. Heute, zwölf Jahre später, ist unter 3:15 Stunden mit Regionalbahnen und Stopp an sämtlichen 32 Unterwegs-Bahnhöfen auf 201 km nichts mehr zu machen – eine Reisezeitverlängerung um 39 Minuten. In dem vom Bund langfristig geplanten „Deutschland-Takt“ sollen ab den 2030er Jahren noch deutlich mehr Züge auf der Strecke fahren – und dann auch wieder attraktive Express-Verbindungen, die zusätzliche Fahrgäste überzeugen könnten. „Es ist aber erkennbar, dass dafür die heutige Infrastruktur nicht mehr ausreichen wird; auch in diesem Fahrplan-Zielkonzept werden Ausbauten gefordert und konkret benannt“, erklärte Brandner. Die Donautalbahn sei ein anschauliches Beispiel dafür, wie eine wichtige Strecke, die zwar nicht zu den nationalen Haupt-Korridoren, aber zum Rückgrat des Schienennetzes zählt und eben keine unbedeutende Nebenbahn ist, bei Planungen und Investitionen über Jahrzehnte hinweg immer wieder durchs Raster fällt.

    In ihrem Positionspapier fordern die drei IHKs deshalb unter anderem:

    • Ausbau nach den Erfordernissen des Zielkonzepts „Deutschland-Takt“ sowie für die künftig erforderlichen Umleitungs-Verkehre und Güterzüge. Dazu gehören zweigleisige Abschnitte, Kapazitätssteigerungen und die Auflösung von Engpässen.
    • Ausbau der Gleis-Infrastruktur für Güterzüge
    • Modernisierung von Stellwerken
    • Wiedereinführung von Express-Zügen zwischen Ulm und Regensburg
    • Bessere Anschluss-Sicherung an den Knoten beim Umstieg zwischen Regional- und Fernverkehr (Ulm, Günzburg, Donauwörth, Ingolstadt und Regensburg). (AZ)
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