Startseite
Icon Pfeil nach unten
Günzburg
Icon Pfeil nach unten

Großkötz: Zum Abschied neue Herausforderung für Großkötzer Kindergarten-Leiterin

Großkötz

Zum Abschied neue Herausforderung für Großkötzer Kindergarten-Leiterin

    • |
    Nach 30 Jahren geht Margit Galgenmüller in die Altersteilzeit. 1990 kam die Erzieherin nach Großkötz in den Kindergarten St. Josef und wurde dort 1993 Gruppenleiterin. Als Leiterin des Kinderhauses St. Josef in Großkötz verabschiedet sie sich. In den drei Jahrzehnten hat sich nicht nur das Gebäude am Schlossplatz, sondern auch der Alltag der Kinder verändert.
    Nach 30 Jahren geht Margit Galgenmüller in die Altersteilzeit. 1990 kam die Erzieherin nach Großkötz in den Kindergarten St. Josef und wurde dort 1993 Gruppenleiterin. Als Leiterin des Kinderhauses St. Josef in Großkötz verabschiedet sie sich. In den drei Jahrzehnten hat sich nicht nur das Gebäude am Schlossplatz, sondern auch der Alltag der Kinder verändert. Foto: Irmgard Lorenz

    Margit Galgenmüller hat eine ganze Ära im Großkötzer Kindergarten erlebt und gestaltet. 1990, die Nonnen hatten sich kurz zuvor zurückgezogen, kam sie als 30-jährige Erzieherin, übernahm die damals wegen des großen Bedarfs neu eingerichtete dritte Gruppe und gut zwei Jahre später die Leitung des Kindergartens. Als Leiterin des Großkötzer Kinderhauses St. Josef geht die Leipheimerin jetzt Ende August in die Freistellungsphase der Altersteilzeit.

    Mit diesem kurz gefassten Werdegang ist auch schon die größte Veränderung im Berufsleben von Margit Galgenmüller beschrieben: Längst gibt es auch in Großkötz Krippenkinder. „Ich hätte nie gedacht, dass in Kötz so viel Bedarf ist“, sagt sie, „mit den ganz Kleinen ist es ein ganz anderes Arbeiten“.

    Die Kinder sind im Großkötzer Kindergarten so unbeschwert wie früher

    Waren vor 30 Jahren berufstätige Mütter eher noch selten, so ist das heute Normalität. Damit seien die Aufgaben im Kindergarten vielfältiger geworden, „wir decken ein viel größeres Feld in der Erziehung ab“. Sie mag den Umgang mit Menschen und hat ihre Berufswahl nie bereut, sagt sie und spricht von der „Verpflichtung, das Kostbarste, das uns die Eltern anvertrauen, gut zu begleiten.“ Das setze nach wie vor den Blick auf das Individuum voraus, aber: „Kind ist Kind, früher wie heute.“

    Auch wenn der Alltag heute schon für Kindergartenkinder mehr getaktet ist, seien diese doch genauso unbeschwert und spontan wie vor Jahrzehnten. Die Wissensvermittlung habe in ihren Berufsjahren mal mehr, mal weniger im Vordergrund gestanden, Galgenmüller spricht von einem „Auf und Ab“ bei der Bedeutung von Sprachprogrammen, Experimenten oder der Vermittlung von mathematischen Fähigkeiten in spielerischer Form.

    Das Großkötzer Kindergarten-Team 1991 bei der Feier zum 100-jährigen Bestehen des Kindergartens. Das Bild zeigt von links Margit Galgenmüller, Helga Conrad, Klaudia Schwarz, damals Kindergartenleitung in Großkötz und heute in Kleinkötz, Michaela Zähnle, Birgit Leybrand und Carolin Mairle mit den Kindern Alexander Conrad und Daniela Galgenmüller.
    Das Großkötzer Kindergarten-Team 1991 bei der Feier zum 100-jährigen Bestehen des Kindergartens. Das Bild zeigt von links Margit Galgenmüller, Helga Conrad, Klaudia Schwarz, damals Kindergartenleitung in Großkötz und heute in Kleinkötz, Michaela Zähnle, Birgit Leybrand und Carolin Mairle mit den Kindern Alexander Conrad und Daniela Galgenmüller. Foto: Irmgard Lorenz (Repro)

    Dass ein angehendes Schulkind seine Schuhe selber binden kann, hält die Großkötzer Kindergartenleiterin immer noch für eine wünschenswerte Fertigkeit – auch wenn Kinder heutzutage kaum noch Schuhe mit Schnürsenkeln tragen. Dass Vorschulkinder selbstständig arbeiten und Verantwortung übernehmen können, ist ihr wichtig, ebenso der stetige Kontakt zwischen Team und Eltern, und das nicht erst bei Vorschulkindern, sondern all die Jahre hinweg, die die Kinder im Kinderhaus St. Josef verbringen.

    Besondere Begegnungen für die bald 60-Jährige

    „Ich habe im ganzen Ort ein Netz aufgebaut“, sagt Galgenmüller im Rückblick, „auch Freundschaften sind entstanden.“ Wenn eines ihrer ehemaligen Kindergartenkinder heute das Töchterchen oder den kleinen Sohn ins Kinderhaus St. Josef bringt, dann sind das besondere Begegnungen für die bald 60-Jährige, die in manchen Fällen noch die Urgroßeltern der Kleinen gekannt hat. Als Margit Galgenmüller im Januar 1993 die Leitung übernahm, da war es noch machbar, gleichzeitig als Gruppenleitung tätig zu sein.

    Aber die Verwaltung wurde immer aufwendiger, seit 2012 stand die Kindergartenleitung im Vordergrund. Margit Galgenmüller schätzte es aber, bei Krankheitsvertretungen oder besonderen Aufgaben in den Gruppen mitzuarbeiten. „Allein die Aufnahmeformalitäten!“, sagt sie. Wo früher noch eine vorgedruckte Karte im Format eines kleinen Schulhefts genügt hatte, gibt es „jetzt seitenweise Verträge“. Impfschutz und Datenschutz seien in ihren Anfangsjahren auch noch nicht derart wichtige Themen gewesen.

    Corona hat den Alltag völlig verändert

    Und dann kam Corona und brachte in den letzten Monaten ihrer Berufstätigkeit noch einmal völlig neue Herausforderungen für das ganze Team – Schließung des Kinderhauses, Notgruppen und mittlerweile einen neuen Alltag, der mit laufend neuen Anweisungen bewältigt werden muss. „Arbeitsintensiver als der normale Alltag“ sei all das.

    Galgenmüller gibt ihre Aufgaben gelassen an Nachfolgerin Claudia Schuster weiter, die schon seit vier Jahren im Großkötzer Kinderhaus arbeitet und freut sich darauf, bald mit mehr Muse und Spontanität in ihrem Garten zu sein, zu lesen, sich weiter in der katholischen Kirche in Leipheim zu engagieren oder mitten in der Woche einen Ausflug in die Berge zu machen. „Und meine beiden Enkelkinder, fünf Jahre und sieben Monate alt, die kann ich dann noch mehr genießen“, sagt sie.

    Das könnte Sie auch interessieren:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden