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Gastronomie: China-Restaurant China Palace in Burgau öffnet nicht mehr

Gastronomie

China-Restaurant China Palace in Burgau öffnet nicht mehr

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    Das Restaurant „China Palace“ in Burgau ist seit einiger Zeit geschlossen. Das wird es auch bleiben.
    Das Restaurant „China Palace“ in Burgau ist seit einiger Zeit geschlossen. Das wird es auch bleiben. Foto: Bernhard Weizenegger

    Vor gut zweieinhalb Jahren hatte Ken Ho am Schmiedberg in Burgau im ehemaligen Lokal Amade unterhalb der Kirche ein China-Restaurant, den

    Wie Ho auf Anfrage unserer Zeitung sagt, habe die Eigentümerin des Gebäudes, die selbst ein asiatisches Restaurant betreibt, ihm den Pachtvertrag gekündigt. Im Mai war der Bauantrag der Frau im Bauausschuss behandelt worden, in dem es darum ging, das Haus umzubauen und durch ein Aufstocken des Nebengebäudes sieben Wohnungen zu schaffen. Das Restaurant sollte zur Gaststätte werden. Wer diese betreiben würde, blieb damals unklar; der Ausschuss billigte den Plan. Doch nun, sagt Ho, habe die Eigentümerin etwas anderes vor: Das Haus solle künftig nur noch zum Wohnen genutzt werden, eine Gaststätte sei nicht mehr vorgesehen.

    Pächter und Eigentümerin des Burgauer Restaurants äußern sich unterschiedlich

    Er findet das schade, denn gerade hier und angesichts der Vorgeschichte als Lokal würde Burgau ein Stück Lebensqualität verlieren, zumal mit dem künftigen Stadthaus das Quartier neue Impulse bekomme. Er selbst plane zwar die Eröffnung eines neuen Restaurants in Nördlingen, den Standort in Burgau habe er aber beibehalten wollen. Nun werde er sich auf das neue Projekt konzentrieren, ein anderes Restaurant in der Region plane er nicht.

    Die Eigentümerin, Thi Kim Nguyen, bestätigt gegenüber unserer Zeitung, dass es in dem Gebäude kein Lokal mehr geben werde. Jedoch sagt sie, dass nicht sie den Pachtvertrag gekündigt habe. Vielmehr sei Ho auf sie zugekommen und habe gesagt, er könne es nicht mehr länger betreiben. So oder so wolle sie sich gerade in Zeiten von Corona nicht mehr mit der Suche nach einem neuen Pächter belasten, die Zeiten seien zu unsicher. Das spüre sie auch bei ihrem eigenen Restaurant. Sie plane künftig nur noch mit festen Einnahmen durch die Mieter von Wohnungen.

    Burgauer Stadtratsmitglieder bedauern das Aus für die Gastronomie

    Nun hatte der Bauausschuss des Stadtrates über diesen geänderten Antrag zu entscheiden – das Bedauern war groß. Doch Stadtbaumeister Werner Mihatsch bezweifelte, ob das Versagen des gemeindlichen Einvernehmens einer Überprüfung durch das Landratsamt standhalten würde. So sagte Monika Riß (CSU), dass ihr der Erhalt des Lokals lieber sei, wenngleich es davor wenig Sitzplätze gebe. Heidi Häuser (Freie Wähler) sprach von einer „Traditionsgaststätte“, seit mindestens 100 Jahren gebe es dort eine Wirtschaft, nebenan habe früher eine Brauerei existiert. „Wir sollten das nicht leichtfertig aus der Hand geben.“ Und der Platz sei sehr schön für eine Außengastronomie.

    Herbert Blaschke (FDP/FB) bezeichnete die Gastronomie in dem Haus gar als „legendär“, vor allem im Fasching. Aber man könne der Eigentümerin nicht vorschreiben, was sie damit tut. Es werde wohl noch öfter vorkommen, dass Gewerbe- in Wohnräume umgewandelt werden, das werde man nicht verhindern können – und Wohnraum brauche man auch. Ralf Stambusch (CWG) pflichtete ihm bei. Es sei schade, der Eingriff ins Eigentumsrecht wäre aber „erheblich“, würde man es ablehnen. Und ein Lokal, das nicht genutzt wird, sei „toter Raum“. Manfred Kramer (SPD) betonte, die Belebung der Innenstadt werde künftig mehr durch Wohnungen Rechnung getragen, zu deren Gunsten werde man auf Gewerbe verzichten müssen. Bis auf Heidi Häuser gaben die Ausschussmitglieder grünes Licht.

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar von Christian Kirstges:

    Orte im Kreis Günzburg brauchen Läden und Lokale - nicht nur Wohnungen

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