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Fußball: Trainerwechsel: Der SC Bubesheim greift nach dem letzten Strohhälmchen

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Trainerwechsel: Der SC Bubesheim greift nach dem letzten Strohhälmchen

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    Konnte den SC Bubesheim nicht in die Erfolgsspur bringen: René Hauck, hier bei seinem letzten Trainer-Einsatz im Heimspiel gegen Ecknach.
    Konnte den SC Bubesheim nicht in die Erfolgsspur bringen: René Hauck, hier bei seinem letzten Trainer-Einsatz im Heimspiel gegen Ecknach. Foto: Ernst Mayer

    Man dürfe jetzt „keine Verlierermentalität“ entwickeln, sagt Karl Dirr. Der Abteilungsleiter des am Rande des sportlichen Abgrunds taumelnden Fußball-Bezirksligisten SC Bubesheim wiederholt das im Rückgriff auf die verlorene Partie gegen den VfL Ecknach so häufig, dass seine Befürchtung beinahe schon nach einer realen Wahrnehmung klingt. Im verzweifelten Versuch, dem Sturz nach unten irgendwie zu entgehen, greift der langjährige Funktionär nun nach dem allerletzten Strohhälmchen und installiert einen neuen Trainer, es ist der dritte in der laufenden Saison. „Wir müssen raus aus der Negativspirale, brauchen Aufbruchstimmung“, erläutert der 70-Jährige.

    Liaison für den Rest der aktuellen Spielzeit

    Für die verbleibenden drei Begegnungen dieser Runde und für die höchstwahrscheinlich anschließend zu bewältigende Relegation übernimmt nun ein guter Bekannter. Marco Chessa betreute die Bubesheimer schon einmal zwei Jahre lang. Der 56-Jährige aus Kötz hat sich mit Dirr ausdrücklich auf eine Liaison für den Rest der aktuellen Spielzeit geeinigt. In der kommenden Saison soll ein anderer Mann an der Seitenlinie stehen.

    Bubesheims bisheriger Spielertrainer René Hauck hatte laut Dirr bereits unmittelbar nach der Niederlage gegen Ecknach durch die Blume eingeräumt, er könne es bei allem persönlichem Ehrgeiz nachvollziehen, wenn sich der Verein noch einmal umorientieren wolle. Dirr sah nun offensichtlich keine andere Möglichkeit, noch einmal einen neuen Impuls zu setzen angesichts einer Mannschaft, die nur Luft für 45 Minuten besitzt.

    Ein Freund klarer Worte: Marco Chessa, hier als Trainer des SC Bubesheim bei einer Veranstaltung im Januar 2016.
    Ein Freund klarer Worte: Marco Chessa, hier als Trainer des SC Bubesheim bei einer Veranstaltung im Januar 2016. Foto: Bernhard Weizenegger

    Der Kardinalfehler während der Winterpause dieser sportlich so enttäuschenden Saison sei gewesen, dass man zu viel Kraft und zu wenig Ausdauer trainiert habe, betont der langjährige Funktionär. Vermutlich hat er Recht damit, es würde mindestens zum Teil die merkwürdige Kraftlosigkeit so vieler Spieler und die erstaunliche Häufung von Muskelverletzungen in der jüngeren Vergangenheit erklären.

    Der Tank ist leer

    Inzwischen ist ja in beinahe jedem Spiel zu erkennen, dass den Jungs mit Beginn der zweiten Halbzeit konditionell der Stecker gezogen wird. Ganz augenfällig war das beim Oster-Derby in Jettingen und auch jetzt wieder, im Heimspiel gegen Ecknach. In den ersten 45 Minuten hatte der SCB ja Chancen, die Sache auf seine Seite zu ziehen. Er vergab sie teilweise fahrlässig – ein drittes großes Manko in der Runde 22/23. Und danach war der Tank leer

    Auf der Zielgerade einer Spielzeit sind derartige Versäumnisse nicht mehr wirklich wettzumachen. Es bedarf nun also zuvorderst einer gehörigen Willensanstrengung, wenn die Fußballer dem Abstieg aus der Bezirksliga noch entgehen wollen. Denn natürlich (Stichwort „Verlierermentalität“) schleppen die Bubesheimer einen schweren Rucksack an Rückschlägen mit sich herum.

    Eine Tormaschine aus der Kreisliga Ost droht als Gegner

    Dessen Gewicht nimmt erfahrungsgemäß noch zu, wenn in der Extraschicht namens Relegation auf der anderen Seite des Spielfeldes ein Team steht, das eine ganze Saison positiv gestaltet hat. Als 13. der Bezirksliga Nord würden die Bubesheimer auf den Vizemeister der Kreisliga Ost treffen, demnach entweder auf den SC Griesbeckerzell oder den BC Rinnenthal – beides wahre Tormaschinen in ihrer Spielklasse.

    Noch existiert eine zweite Option namens Fußball-Wunder. Der SC Bubesheim müsste innerhalb von drei Begegnungen acht beziehungsweise neun Punkte auf eines jener beiden Teams wettmachen, die theoretisch noch in Reichweite sind – FC Horgau und TSV Rain II. Denkbar ist das, aber ist es auch realistisch?

    Der TSV Wertingen ist schon gerettet

    Zum ersten dieser drei Spiele erwarten die Bubesheimer an diesem Mittwoch, 17. Mai, den TSV Wertingen. Die Gäste haben sich vor wenigen Tagen für eine weitere Saison auf Schwabens höchster Spielebene qualifiziert, können also frei aufspielen. Aus Bubesheimer Perspektive dürfte vor allem die Frage im Vordergrund stehen, wie der neue Trainer diese Partie angeht. Möchte Marco Chessa Kräfte sammeln, vielleicht seine angeschlagenen Stützen schonen für die dann alles entscheidende Relegation, in der er ohnehin fast sicher landen wird? Oder hofft er auf das an sich Unvorstellbare, mit Vollgasfußball und jeder Menge Schützenhilfe einen der beiden Konkurrenten noch einzuholen?

    • Anstoß zur Partie SC Bubesheim – TSV Wertingen ist am Mittwoch, 17. Mai, um 18.30 Uhr.
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