Die SG Reisensburg-Leinheim hat im Kellerduell der Fußball-Kreisliga West gegen den SV Mindelzell 1:0 gewonnen. Vor 80 Zuschauern feierte die Mannschaft von Trainer Benny Maidorn den ersten Heimsieg der Saison 2022/23. Die Chancen auf den Klassenerhalt sind nach gut einem Viertel der laufenden Spielzeit absolut intakt.
Keine Schönheitspreise
Schönheitspreise wurden nicht vergeben, das hatte im Vorfeld dieses Aufeinandertreffens allerdings auch niemand erwartet. „Mindelzell hatte vielleicht etwas mehr Ballbesitz, wir hatten aber, denke ich, mehr Torchancen. Am Ende sind die drei Punkte das Wichtigste“, fasste der Reisensburger Trainer die Partie zusammen. Zu Beginn der Partie war der Coach mit dem Umschaltspiel seiner Truppe noch nicht ganz zufrieden gewesen. „Am Ende war es dann aber besser.“
In der Anfangsphase agierten beide Teams sehr verhalten. Keine Seite wollte einen Fehler machen und damit dem Gegner eine Chance eröffnen. In der achten Minute kamen die Gäste zu ihrer ersten gefährlichen Torannäherung. Nach einem Steilpass konnte ein Mindelzeller von Maximilian Reichelt nur noch per Foul gestoppt werden; der Reisensburger sah dafür die Gelbe Karte. Der fällige Freistoß aus 23 Metern ging drüber.
SV Mindelzell hat mehr vom Spiel
Nach dieser Aktion übernahmen die Mindelzeller mehr und mehr das Kommando. Allerdings konnten die Gäste keine zwingenden Gelegenheiten kreieren. In dieser Phase reagierten die Platzherren nur.
Erst in der 31. Minute befreiten sich die Reisensburger und kamen überraschend zur Führung. Die Gastgeber kombinierten sich durchs Mittelfeld, Kapitän Tobias Lindenmayer zog aus 25 Metern ab, ein Mindelzeller Akteur fälschte den Ball ab und der flog über Torwart Marco Müller hinweg unhaltbar in den Kasten. Mit dieser aus Reisensburer Sicht etwas glücklichen Führung wurden dann auch die Seiten getauscht.
Wenig Risiko
Der Start in Durchgang zwei war ein Abziehbild der ersten Spielminuten. Keine Mannschaft riskierte viel und Fehlervermeidung hatte oberste Priorität. Erst nach gut einer Stunde kam dann Bewegung in die Partie. Und unfreiwillig Farbe, denn Reichelt kassierte die Ampelkarte. Er hatte sich nach einem hart geführten Zweikampf mit Gästespieler Rizah Sopjani ein Wortgefecht in der Nähe der Eckfahne geliefert. Sopjani musste für diese Aktion zehn Minuten zuschauen (62.). Kurz danach mussten Eren Tek (Mindelzell) und Andreas Baur (Reisensburg) jeweils für zehn Minuten den Platz verlassen. Sie hatten sich ebenfalls verbal duelliert.
In der 72. Minute hatten dann die Reisensburger die erste Großchance im zweiten Durchgang. Nach einem feinen Zuspiel von Leopold Munk auf den eingewechselten Luca Wagner versuchte der junge SG-Akteur, Mindelzells Keeper mit einem Heber zu überlisten. Müller reagierte zunächst glänzend, der abgewehrte Ball kam wieder zu Wagner, doch dessen Nachschuss ging vorbei.
Kampf um jeden Zentimeter
Jetzt wurde die Partie richtig intensiv. Beide Teams kämpften um jeden Zentimeter. Vier Minuten vor Spielende musste der Mindelzeller Julian Miller vom Platz. Nach einem groben Foul sah er die Ampelkarte. In der Nachspielzeit versäumte es Nikolai Albrecht, den Deckel endgültig zuzumachen. Nach einer Flanke von Wagner köpfte er aufs Tor, doch Torwart Müller war auf dem Posten und parierte. Die Gäste versuchten noch einmal alles, doch die SG brachte den knappen Sieg über die Zeit.