Der 16. Schütze im Elfmeterschießen brachte die Entscheidung – und Sekunden später bildeten die Fußballer der SpVgg Kleinkötz ein Jubelknäuel auf dem Rasen. Nach 120 spannenden Minuten hatten sie das Nervenspiel vom Punkt 6:5 für sich entschieden. Traurig trotteten dagegen die Spieler der SpVgg Wiesenbach II vom Sportgelände in Ettenbeuren. Sie müssen in der Spielzeit 2022/23 ihr Glück in der A-Klasse suchen.
622 Zuschauende in Ettenbeuren
Zwei Kötzer Kicker standen vor 622 Zuschauenden im Mittelpunkt der ersten Gratulanten. Maximilian Kurfess, der als achter Kleinkötzer Schütze seinen Elfmeter zum Endstand verwandelte und so den Matchball nutzte, den ihm der Wiesenbacher Michael Mändle mit seinem Fehlschuss serviert hatte. Und natürlich Torwart Dominik Seibold, der die beiden ersten Versuche der Wiesenbacher durch Markus Vogt und Pierre Lohr parierte und seine Mannschaft damit im Rennen hielt.
Eher erleichtert als überschäumend reagierte der Kleinkötzer Abteilungsleiter Thorsten Fickert auf dieses Ende einer Saison, die für die Seinen miserabel begonnen hatte. Mit mickrigen drei Punkten waren die Kötzer ins Kalenderjahr 2022 gestartet und hatten anschließend eine fast unglaubliche Aufholjagd gestartet. Selbst kühne Optimisten hätten im Winter nicht darauf gewettet, dass die Mannschaft im Endklassement der Kreisklasse West 2 als Vorletzter mit 22 Zählern dastehen könnte.
Nervenkitzel pur schon im Liga-Finale
Auch da hatte es bereits Nervenkitzel pur gegeben. Im Saisonfinale brachte ein von Baris Er verwandelter Elfmeter in der sechsten Minute der Nachspielzeit den einen Punkt, der Kleinkötz am FC Reflexa Rettenbach vorbei katapultierte. Fickert sagt dazu im Rückblick: „Ich bin stolz auf die Jungs, dass sie so Gas gegeben haben.“ Als Hauptgrund für die Leistungssteigerung nannte er mehrere Stammspieler, die während der Herbstrunde verletzungsbedingt gefehlt hatten und erst zum Start in den Frühling wieder zur Verfügung standen. Dass der Endspurt Spuren an seinem Nervenkostüm hinterließ, verhehlt Fickert nicht: „Die Rückrunde war hart, weil ich ein Kleinkötzer bin und mitfiebere.“
Im Klassenerhaltsspiel in Ettenbeuren war beiden Teams der gegenseitige Respekt anzumerken. Ihre Nervosität konnten die Akteure auch nie komplett abstreifen, sodass das Fußballerische ein bisschen zu kurz kam. Dafür stimmte der Spannungsbogen.
Kaum Chancen und keine Tore in 120 Minuten
Chancen gab es nur wenige in den 120 Minuten. Die Wiesenbacher hatten lediglich eine wirklich prickelnde Szene, scheiterten aber am überragend parierenden Seibold (10.). Die Kleinkötzer verzeichneten ihrerseits einen Lattentreffer (75). Mit ihren wenigen weiteren Möglichkeiten gingen sie zu nachlässig um. In der Verlängerung wirkten sie dann konditionsstärker.
Sehr gut präsentierte sich in Ettenbeuren das Schiedsrichtergespann um Referee Stefan Baur, das trotz einiger Härten nichts aufkommen ließ.
So haben sie gespielt
SpVgg Wiesenbach II Spengler, Thanopoulos, Holdenrieder, Miller, Brenner, Mändle, Lohr, Wagner, Heininger, Konrad, Laudenbacher – eingewechselt: Haug, Bucher, Vogt, Brenner, Aleiter
SpVgg Kleinkötz Seibold, Riefner, Rogowski, Kraus, Rupprecht, Böhm, Pfeiffer, Opolka, Hempe, B. Er, Pätzold – eingewechselt: Frey, Ruby, Kurfess, Zacher
Schiedsrichter Baur (Tapfheim)
Tore – im Elfmeterschießen: 0:1 Riefner, 1:1 Heininger, 2:1 Miller, 2:2 Frey, 3:2 Thanopoulos, 3:3 Hempe, 4:3 Laudenbacher, 4:4 Ruby, 5:4 Wagner, 5:5 Zacher, 5:6 Kurfess
Zuschauer 622