Der TSV Offingen hat die ersten beiden Begegnungen dieser Kreisliga-Spielzeit gewonnen. Es gab ein 2:1 gegen den SV Mindelzell und dann ein 4:1 beim SC Altenmünster, der für viele Beobachter zum engeren Kreis der Aufstiegskandidaten zählt. Ist dieser gute Start nur eine Momentaufnahme – oder ist Ihre Mannschaft fit fürs Titelrennen, Herr Riederle?
Julian Riederle: Das ist auf jeden Fall eine Momentaufnahme. Wir wollen die Euphorie, so gut es geht und so lange es anhält, mitnehmen, aber man darf das nicht überbewerten. Wir haben in Altenmünster einen Sahnetag erwischt.
Attraktiver Fußball und ein Platz im oberen Tabellendrittel
Welches Saisonziel definieren Sie?
Riederle: Attraktiven Fußball spielen – und dann sollte es vom Ergebnis her das obere Tabellendrittel sein in dieser diesmal sehr ausgeglichenen und starken Liga. Druck habe ich keinen, aber ich als Fußballer gehe natürlich aufs Feld, um jedes Spiel zu gewinnen.
Sie selbst standen zu Saisonbeginn zweimal 90 Minuten auf dem Platz. Wie groß ist der Unterschied zum Landesliga-Fußball?
Riederle: Der ist natürlich definitiv vorhanden, schon allein vom Tempo. Auch taktisch ist es natürlich in der Landesliga ausgetüftelter, die Spieler sind technisch weiter. In der Kreisliga basiert das alles mehr auf Kampf. Natürlich gibt es den einen oder anderen Kreisliga-Fußballer, der auch höhere Klassen spielen kann. Aber das ist schon ein immenser Sprung.
Der TSV Offingen ist Ihre erste Station als Spielertrainer. Wie fühlt es sich an, plötzlich derjenige zu sein, der das Sagen hat?
Riederle: Das hat alles seine positiven und negativen Aspekte. Ich bin ein Typ, der gerne Verantwortung trägt und andere mitreißt, privat und beruflich. Es macht mir viel Spaß hier und die Leute haben mich total gut aufgenommen, wir sind sehr gute Freunde geworden. Wobei der Respekt gegenüber mir immer da ist. Das ist wirklich perfekt und macht einfach nur Spaß, obwohl es viel Arbeit und Aufwand bedeutet.
Zentralere Rolle als in Ichenhausen
Auf dem Feld fühlen Sie sich seit jeher im offensiven Mittelfeld am wohlsten, interpretierten das in Ichenhausen aber eher auf der Außenbahn.
Riederle: In Offingen spiele ich eine zentralere Rolle als zuvor in Ichenhausen. Aus der Mitte heraus habe ich einen besseren Überblick und insgesamt mehr Einfluss aufs Spiel.
Sie haben in Ihrer Laufbahn bereits eine üble Verletzung hinter sich, mussten wegen eines Schien- und Wadenbeinbruchs ewig pausieren. Hat das den Fußballer Julian Riederle verändert?
Riederle: Tatsächlich verändert das einen. Da gibt es eine lang anhaltende emotionale Phase und auch vom Körperlichen her ist man anfälliger als zuvor. Das tritt in verschiedenen Formen immer wieder auf an der rechten Seite und das wird auch so bleiben. Aber ich wollte damals unbedingt in Ichenhausen in die Landesliga-Startelf, wollte es allen beweisen. Das heißt: Man wird nach einer solchen Verletzung noch ehrgeiziger.
Über den VfR Jettingen II: "Wir sind auf der Hut"
Die nächste sportliche Herausforderung in der Kreisliga wartet am Samstag, 13. August, auf Sie und den TSV Offingen. Ab 15 Uhr gastiert Aufsteiger VfR Jettingen II am Mindelbogen. Wie bereiten Sie Ihr Team auf die Rolle des Favoriten vor?
Riederle: Wir nehmen diese Favoritenrolle klar an. Aber wir müssen nicht gewinnen, wir wollen gewinnen. Und wir wissen, wo wir momentan stehen. Es wäre schön, wenn nach dem Spiel neun Punkte auf dem Konto wären. Aber der Jettinger Sieg in Mindelzell ist schon bemerkenswert – wir sind also auf der Hut.
Der Expertentipp
So tippt Julian Riederle den anstehenden Spieltag der Fußball-Kreisliga West:
TSV Offingen - VfR Jettingen II 2:0
(13. August, 15 Uhr)
TSV Balzhausen - FC Weisingen 1:1
FC GW Ichenhausen - SSV Glött 2:1
SC Altenmünster - FC Lauingen 2:1
SpVgg Wiesenbach - TG Lauingen 4:0
(alle 14. August, 15 Uhr)
SpVgg Bachtal - SV Mindelzell 0:0
SG Reisensburg - TSG Thannhausen 1:4
(beide 14. August, 17 Uhr)