Der Wille war dem Favoriten nicht abzusprechen. Diesmal allerdings klappte spielerisch einfach zu wenig aufseiten des Fußball-Kreisligisten TSV Offingen, der sich deshalb mit einem 2:2 gegen Aufsteiger VfR Jettingen II zufrieden geben musste. „Wir fanden keine Lösung“, kommentierte Spielertrainer Julian nach dem Schlusspfiff.
Lob für Jettingen: "Gute Strategie"
Offingens Vereinschef Manfred Schuster lobte unterdessen Gäste-Coach Oliver Wirth für seine „gute Verteidigungsstrategie“. Vor allem in Unterzahl seien die Gäste letztlich überzeugender aufgetreten.
Es stand bereits 2:2, als sich der Jettinger Julius Seckler wegen einer unangebrachten Wortwahl die Rote Karte einhandelte (53.). Zeit genug eigentlich für den spielstarken TSV, die Sache für sich zu entscheiden. Doch in Überzahl brachten die Gastgeber vor 100 Fans kaum noch Konstruktives zuwege. Riederle kritisierte: „Wir konnten uns nicht durchspielen, haben komplett alles nach vorne geworfen und hätten dann fast noch einen Gegentreffer kassiert.“ Dieselbe Beobachtung hatte Schuster gemacht, der anerkennend äußerte: „Unsere Gäste waren mit ihren Kontern immer ansatzweise gefährlich. Wenn’s ganz dumm läuft, verlieren wir das Spiel sogar noch.“
Bernd Forster trifft für den Aufsteiger
Von Beginn an machten die Offinger klar, dass sie sich viel vorgenommen hatten und ihre weiße Weste auch nach dem dritten Saisonspiel behalten wollten. Die erste dicke Doppel-Chance vergaben Julian Riederle, der sich im Abseits wähnte, und Ismail Bülbül, der den Ball daraufhin an den Pfosten setzte. Kurz danach jubelten die Gäste: Offingen bekam den Ball nicht aus der Gefahrenzone und Bernd Forster knallte ihn aus halbrechter Position ins Netz (13.).
Offingen ließ sich davon nicht beirren, drängte weiter und erarbeitete sich das nötige Spielglück. Als David Süß aus halbrechter Position nach innen flankte, fälschte der Jettinger Tobias Hahn den Ball so unglücklich ab, dass er von der Strafraumkante ins lange Eck segelte (33.).
Und plötzlich schien alles in Richtung der Gastgeber zu laufen. Nach einem Foul an Riederle gab’s Freistoß. Kilian Danzl nahm Maß, zirkelte den Ball aus 19 Metern Entfernung an der Abwehrmauer vorbei Richtung Torwart-Ecke, wo er an den Innenpfosten und von dort ins Netz prallte (36.).
Der Schuss geht nach hinten los
Etwas schmeichelhaft gingen die Offinger mit diesem Vorsprung in die Halbzeitpause. Dort nahmen sie sich vor, weiter Druck zu machen. Doch der Schuss ging buchstäblich nach hinten los. Nach einem langen Ball aus der Gäste-Spielhälfte war Forster schneller als die Verteidiger und schob eiskalt zum 2:2 ein (49.).
Anschließend spielten die Offinger weit mehr als eine halbe Stunde in Überzahl. Schuster sagte im Rückblick: „Wir hatten mehr Ballbesitz und ich war mir sicher, wir machen das Siegtor noch. Aber es war plötzlich schwerer als zuvor.“ Das vor allem war der guten taktischen Defensivleistung der Jettinger zuzuschreiben.