Die heimischen Fußball-Bezirksligisten sind in der Saison 23/24 angekommen. Am zweiten Spieltag gewannen der FC Günzburg (3:0 gegen den VfR Neuburg) und der VfR Jettingen (3:1 gegen den TSV Meitingen) ihre Heimspiel-Premieren dem Ergebnis nach klar und letztlich auch souverän. Herausragend war auf beiden Spielfeldern die Leistung der Offensivabteilung. Alle sechs Tore erzielten Stürmer, viermal trafen Neuzugänge, wobei der Neu-Jettinger Benedikt Ost sogar alle drei Treffer für seine Mannschaft markierte.
FC Günzburg – VfR Neuburg 3:0
Beide Seiten zeigten einen für die Frühphase der Spielzeit typischen Auftritt. Noch längst lief nicht alles wunschgemäß, zusätzlich mussten die Kontrahenten einige urlaubsbedingte Absenzen verkraften. Insofern wollte Günzburgs Spielertrainer Christoph Bronnhuber in seinem Gesamtlob nicht überschwänglich wirken. „Es geht in die richtige Richtung“, sagte er nach der Partie, die lediglich 50 Fans ins Auwaldstadion lockte.
Die Anwesenden sahen gleich einen sehr ansprechenden Auftakt. Günzburg war sofort hellwach, drängte, spielte sich einige Chancen heraus. Weil Tim Paulheim, Neuzugang vom VfR , nur eine davon nutzte (13.), blieb die Begegnung länger als notwendig ergebnisoffen. Zumal sich nach einer halben Stunde auch die Neuburger aufmachten, an ihrem ersten Erfolgserlebnis in dieser jungen Saison zu basteln. Einmal vor und einmal nach dem Seitenwechsel besaßen die Gäste hervorragende Möglichkeiten, den Ausgleich herzustellen. Anschließend allerdings waren die Hausherren wieder am Drücker und der Top-Torjäger der vergangenen Spielzeit, Maximilian Lamatsch, sorgte mit einem Doppelschlag (67., 70.) für den Endstand.
Trotz der drei Tore wollte Bronnhuber nicht nur die Angriffsleistung hervorheben. In der starken Neuburger Phase habe die Hintermannschaft um den ebenfalls neuen Torwart Johannes Kircher (vom SV Waldstetten) ihren Anteil am Erfolg erworben. „Das war offensiv wie defensiv hervorragend“, fasste der Coach zusammen.
In seinen Augen war es „verdammt wichtig, das Spiel zu gewinnen, um in die Saison einzuchecken. Mit drei Punkten geht sich’s leichter in die kommenden Aufgaben.“
Einen erneuten Angriff auf die Spitzenpositionen plant der FC Günzburg nicht, betont Bronnhuber. Die zurückliegende Saison, als Günzburg wochenlang und über den kompletten Winter von der Spitze grüßte, sei nicht einfach so zu wiederholen. Seine Antwort auf entsprechende Fantasien lautet: „Die ersten ein, zwei, drei Plätze anzugreifen ist utopisch.“
FC Günzburg: Kircher, Casamayor-Bell, Chessa, Güzel, Smolka, Kirch, Wachs, Fuchs (62. Augustin), Bronnhuber (86. Ferner), Lamatsch, T. Paulheim (86. Strobel)
VfR Neuburg: Stamenkov, Mehl, Bartoschek (70. Mamo), Kifmann (67. Bader), Christl, Erdal, Christl, Krzyzanowski (62. Hößl), Eroglu, Wytopil, Diallo (60. Roßmann)
Schiedsrichter: Gabel (Augsburg)
Zuschauer: 50
Tore: 1:0 T. Paulheim (13.), 2:0 Lamatsch (67.), 3:0 Lamatsch (70.)
VfR Jettingen – TSV Meitingen 3:1
Deutlich wurde das Ergebnis erst nach dem Seitenwechsel und in der Gesamtbetrachtung fand VfR-Trainer Konrad Nöbauer den Erfolg der Seinen auch verdient. „Man muss anerkennen, dass der Gegner gut war, vor allem Offensivqualität zeigte. Da hatten wir schon zu tun“, betonte er nach dem Schlusspfiff.
Tatsächlich erspielte sich Meitingen vor 150 Zuschauenden zunächst ein Übergewicht, ließ den Ball laufen und ging nach einem schönen Angriff mit direkten Pässen über mehrere Stationen auch verdient in Führung. Alexander Heider schloss ab (13.).
Je länger die Partie dann dauerte und mehr noch, nachdem Nöbauer in der Kabine ein paar Feinjustierungen vorgenommen hatte, desto mehr drehte sich die Sache. Zupass kam den Gastgebern natürlich, dass Benedikt Ost noch vor dem Seitenwechsel per Freistoß den Ausgleich herstellte (38.). Beim Gang in die Kabine fasste Nöbauer schon zusammen: „Man muss meiner Mannschaft zugute halten, dass wir uns auf das Spiel der Meitinger eingestellt haben.“ Er wusste zu diesem Zeitpunkt offenbar auch schon, wo die Gäste zu packen waren. Einen Vorgeschmack darauf gab es unmittelbar nach Wiederanpfiff. Meitingens Raphael Mahler kam als letzter Mann zu spät in den Zweikampf gegen Benedikt Ost, leistete sich eine Notbremse und Schiedsrichter Fabian Hegener zückte rot (47.).
Anschließend benötigte Jettingen nur wenige Minuten, um die nötige Ruhe in die eigenen Aktionen zu bekommen. Ab der 60. Minuten war die Sache eindeutig, Chancen ergeben sich phasenweise im Minutentakt. Folgerichtig traf erneut Ost, der vom FC Gundelfingen gekommen war, zum 2:1 (73.) und zum 3:1 (81.). Anschließend landete der Ball noch zweimal am Aluminium, weitere brenzlige Situationen klärte Torwart Niklas Schmitt. Mit dem Endergebnis war Meitingen gut bedient.
Nöbauer wollte seinen dreimaligen Torschützen nicht gleich in den Himmel loben, sagte aber doch: „Mir ist eigentlich egal, wer die Tore schießt, aber ihm tut es natürlich gut, denn es gibt ihm Selbstvertrauen. Und dann ist es auch für mich schön.“
Die Jettinger sind nun dabei, ihre Vorfreude auf ein besonderes Fußball-Schmankerl zu genießen. Am Dienstag, 1. August, kommt Regionalligist Türkgücü München zum Erstrundenspiel im bayerischen Verbandspokal in den Sportpark am Schindbühel. Anpfiff ist um 18.30 Uhr.
VfR Jettingen: Nagel, D. Heidenberger, G. Heidenberger, Ocker, Frey (53. Seckler), Mayer, Pflieger, Fischer (83. Holzbock), Weng (90. Zeller), Komm (74. Prünstner), Ost (87. Di Doi)
TSV Meitingen: Schmitt, Zach, Riemensperger (74. Heichele), Mahler, Fichtner, Hummel (35. Heckel), Erhard (79. Duvnjak), Winkler, Heider (82. Falch), Meir, Bobinger (69. Fritsch)
Schiedsrichter: Hegener (Neuburg)
Zuschauer: 150
Tore: 0:1 Heider (13.), 1:1 Ost (38.), 2:1 Ost (73.), 3:1 Ost (81.)
Rot: Mahler (47./TSV Meitingen/Notbremse)