Die ohnehin vage Hoffnung, der neue Trainer Marco Chessa könne von Hier auf Jetzt ein Wunder herbeiführen, zerstob in der Nachspielzeit. Nach dem 1:1 im Nachholspiel gegen den TSV Wertingen kann der Fußball-Bezirksligist SC Bubesheim den Klassenerhalt im Rahmen der Punkterunde nicht mehr schaffen. Der Verein und seine Fans setzen jetzt auf den Strohhalm Relegation.
Der SC Bubesheim spielt aggressiv und lauffreudig
Den Abgrund vor Augen, präsentierten sich die Bubesheimer vor 85 Zuschauenden zunächst sehr aggressiv und äußerst lauffreudig. Augenscheinlich haben die Spieler verinnerlicht, worum es geht – wobei sie auch in den Wochen zuvor nie den Vorwurf auf sich gezogen hatten, sie könnten Opfer eines Einstellungsdefizits werden. Das eigentliche Bubesheimer Problem in dieser Frühjahrsrunde 2023 ist vielmehr, dass die Mannschaft keine 90 Minuten durchhält. Warum, darüber liegen einige Spekulationen vor. Jedenfalls sollte die Partie gegen Wertingen einen weiteren Beleg bringen, dass es so ist.
Die Wertinger spielten zunächst so, wie eben ein Team antritt, das den Klassenerhalt in trockenen Tüchern hat. Aufbauschwächen und Unkonzentriertheiten leisteten sie sich zuhauf, allerdings zwangen die Bubesheimer ihre Gäste auch immer wieder zu Fehlern. Das frühe 1:0 resultierte aus einem unstrittigen Elfmeter, den Simon Hille im Netz versenkte (5.).
Adam Kunz und Simon Hille räumen ab
Im Lauf der ersten Halbzeit schalteten die Bubesheimer einen Gang zurück. Ihr Ansatz blieb intensiv, aber sie waren später nicht mehr so dominierend wie in den ersten 20 Minuten. Nun gab’s eher hohe und weite Bälle, ins Spielerische selbst wurde weniger investiert. Hinten freilich brannte nichts an. Bemerkenswert gut und sicher im Team der Gastgeber präsentierten sich die Abwehrspieler Adam Kunz und Simon Hille, die souverän alles abräumten, was Wertingen anbot.
Das Geschehen im zweiten Durchgang prägten Ballverluste auf beiden Seiten, das Spiel war nun ziemlich zerfahren. Dennoch besaßen die Gastgeber auch weiter mehr Anteile, zumal Wertingen kaum erkennbare Anstalten machte, sich konstruktiv Richtung Tor zu orientieren.
Dann ist das Team wieder stehend K.o.
Irgendwann bog die Sache in die Zielgerade ein und die Gastgeber schienen weiter drauf und dran, die erste Hürde Richtung Rettung zu überwinden. Doch dann, zunächst kaum wahrnehmbar, wurden die Schritte langsamer und die Aufmerksamkeit ließ merklich nach. Minuten später waren mehrere Bubesheimer Akteure stehend K.o., das Team konnte keine echten Akzente mehr setzen.
Wertingen blieb trotzdem zurückhaltend, hatte keine einzige echte Tormöglichkeit. Als der Ball schließlich in den Strafraum flog, klärte Torwart Simon Zeiser mit der Faust. Er tat es an sich gut und richtig, doch unglücklicher Weise landete der Ball direkt vor den Füßen von Ivan Rasic, der ihn aus gut 20 Metern sehenswert ins Tor bugsierte (90.+3). Chessa kommentierte kopfschüttelnd: „Den macht der genau einmal in seinem Fußballerleben.“
Für sein Team hatte der Coach nach dem Schlusspfiff lobende Worte übrig. „Ich fand es ein relativ gutes Spiel, sie haben es taktisch gut umgesetzt“, sagte er. Zuversichtlich stimmt ihn die Willensleistung seiner Fußballer. „Ich habe gesehen, dass sie miteinander kämpfen. Manche sind wirklich bis ans Limit gegangen. Das war wichtig und deshalb sehe ich der anstehenden Relegation positiv entgegen.“
So haben sie gespielt
SC BubesheimZeiser, Lacic, Tamm, Hespeler, Gerguri (46. Ün), Hille, Kunz, Raßbichler-Schmidt (75. Polat), Gomes (34. Ta. Demir), Tu. Demir, Akpaloo
TSV WertingenScherl, Schiermoch (76. Gutekunst), Hein, Riesinger (66. Müller), Heiß, Knöpfle (90. Rasic), Beham (80. Langenmair), Eising, Rueß, Gebauer, Gerold (76. Wiedemann)
Schiedsrichter Lang (Walkertshofen)
Zuschauer 85
Tore 1:0 Hille (5. Foulelfmeter), 1:1 Rasic (90.+3)