Der VfR Jettingen ist nur noch einen Sieg vom Einzug in den Bayerischen Verbandspokal entfernt. Das Kreispokal-Halbfinale beim FC Günzburg entschied das Team von Trainer Konrad Nöbauer an diesem 7. September 2022 klar und verdient 5:1 (3:0) für sich.
Die Günzburger machten ihren Gästen die Sache freilich auch leicht. Die komplette erste Halbzeit lang schienen sie mit ihren Köpfen irgendwo anders zu sein, auch der Unterschied in Sachen Körpersprache war eindeutig. So wirkte es, als hätten die Jettinger leichtes Spiel - das freilich würde ihrer bärenstarken Vorstellung in diesem ersten Durchgang nicht gerecht. Von Beginn an schlossen sie nämlich an ihre zuletzt gezeigten, tollen Leistungen in der Bezirksliga an und spielten Vollgas-Fußball. Früher Lohn war der Führungstreffer von Nico Fritz, der einen Doppelfehler in der Günzburger Abwehr nutzte: Zunächst leistete sich Uli Bunk unbedrängt eine Kerze, dann erreichte Torwart Fabian Kuchenbaur den aus dem Sommerhimmel zurückkehrenden Ball nicht und Fritz köpfte ihn ins leere Tor (6.).
Wunderbare Kombinationen
Als Weckruf für die phlegmatisch auftretenden Gastgeber diente das nicht. In den ersten 45 Minuten spielte nur der Bezirksliga-Aufsteiger. Weil die Gäste dann auch noch wunderbar kombinierten, schossen sie noch vor dem Seitenwechsel zwei weitere Tore. Einer dieser leichtfüßig vorgetragenen Angriffe wurde von den FC-Abwehr zunächst zur Ecke geklärt. Die brachte Nico Paulheim von rechts nach innen, Kuchenbaur verharrte regungslos auf seiner Torlinie und Günter Heidenberger köpfte aus drei Metern ein (25.). Dann spielte Fritz einen Günzburger an der Seitenlinie schwindlig, passte diagonal in den Strafraum und Lukas Fischer traf gegen immer noch nicht wache Gastgeber zum 0:3 (37.).
In der FC-Kabine wurde es laut während der Pause; Spielertrainer Christoph Bronnhuber war ungehalten wie selten. Tatsächlich wurde es nach einer personellen wie taktischen Umstellung besser. Günzburg präsentierte sich im zweiten Durchgang vor 300 Zuschauenden willens, Ergebniskosmetik zu betreiben und genau das gelang auch. Simon Bunk machte das 1:3 (61.). Für eine ganz kurze Zeit schien sogar noch Spannung aufzukommen, doch die zunächst etwas planlos reagierenden Jettinger fingen sich.
Gegen Ende wird Jettingen wieder zielstrebiger
In den Schlussminuten präsentierten sich die Gäste dann wieder zielstrebiger. Stephan Zeller lief gegen total aufgerückte Günzburger aus der eigenen Spielhälfte mit dem Ball am Fuß auf und davon, scheiterte zunächst an Kuchenbaur, holte sich die Kugel an der Torauslinie aber noch einmal, legte zurück auf den inzwischen mitgelaufenen Lukas Fischer und der netzte ohne Mühe aus kurzer Distanz ein (90.+1). Das war immer noch nicht alles, denn die Günzburger leisteten sich zu schlechter Letzt noch einen haarsträubenden Querpass, den Nico Di Doi aufnahm und das 1:5 daraus machte (90.+3).
Auf ihren Endspiel-Gegner müssen die Jettinger indes noch warten. Das zweite Halbfinale zwischen der SpVgg Deiningen und dem SV Ehingen-Ortlfingen wurde auf 19. März 2023 verlegt. Der Gewinner dieses Duells zweier Kreisklassisten ist im Endspiel am 1. Mai kommenden Jahres auf jeden Fall Gastgeber - und klarer Außenseiter.
So haben sie gespielt
FC Günzburg: Kuchenbaur, Güzel (46. Komm), Bergmair, Casamayor-Bell, Bunk (84. Tress), Wachs, Wahl (53. Bunk), Fuchs (46. Hepp), Bandlow, Böhm (53. Megyes), Lamatsch
VfR Jettingen: Nagel, Riederle, Fischer, Heidenberger, Ocker, Brendle, Pflieger, Breskott (56. Weng), Fritz, Kölzer (46. Prünstner), Paulheim (51. Bucher) (68. Zeller) (59. Di Doi)
Schiedsrichter: Neiber (Wasserburg)
Tore: 0:1 Fritz (6.), 0:2 Heidenberger (25.), 0:3 Fischer (37.), 1:3 Bunk (61.), 1:4 Fischer (90.+1), 1:5 Di Doi (90.+3)
Zuschauer: 300