Der große Favorit hat sich im Turnier um die Günzburger Stadtmeisterschaft der Fußballer durchgesetzt. Nach zwei Derby-Erfolgen jubelte Bezirksligist FC Günzburg. Zweiter wurde Kreisklassist TGB Günzburg, Platz drei belegte der gastgebende Kreisliga-Absteiger SG Reisensburg-Leinheim. Die Sportfreunde des TSV Wasserburg hatten ihre Teilnahme kurzfristig abgesagt.
Neuzugang Tim Paulheim trifft
Schon das Auftaktspiel auf dem schönen Spielfeld am Donauufer in Reisensburg hatte der FC Günzburg dominiert. Im Wesentlichen sorgten nur Nachlässigkeiten im Abschluss für das relativ knappe 2:0-Endergebnis gegen den Gastgeber. FC-Neuzugang Tim Paulheim markierte den Führungstreffer, kurz nach Anpfiff zur zweiten Halbzeit schloss Christoph Wachs eine von vielen hübschen Kombinationen des Bezirksligisten zum Endstand ab. Wann immer der Favorit mit Tempo spielte, was angesichts der mörderischen Hitze keine Selbstverständlichkeit sein konnte, wurde es eng für die Reisensburger.
Die mussten dann sofort wieder ran und fanden sich gegen den künftigen Liga-Rivalen TGB schnell im Hintertreffen. Der vom SC Bubesheim als Spielertrainer in den Auwald gewechselte Hakan Polat unterstrich seine Torjäger-Qualität, indem er das frühe 1:0 markierte. Die weiteren Treffer zum 3:1-Erfolg von TGB erzielten Enes Aydin (18.) und Seymen Sevisoglu (46.). Nikolai Albrecht hatte die Reisensburger durch sein Anschlusstor (40.) kurzzeitig hoffen lassen.
Allzu gerne hätten sich die Reisensburger den hitzebedingt recht wenigen Zuschauenden etwas besser und vor allem erfolgreicher vorgestellt. Trainer Bernhard Maidorn monierte nach den jeweils 2 x 25 Minuten dauernden Begegnungen vor allem fehlende Durchschlagskraft – eine Schwäche, die nach seiner Darstellung bereits in der zurückliegenden Kreisliga-Runde hauptverantwortlich für den späteren Abstieg gewesen war. „Es sind einfach zu wenige Offensivaktionen“, sagte er. Zwar lobte der Coach einige gute Angriffe, letztlich aber fehle den Seinen „ein kleines bisschen der Mut.“ Bis zum Liga-Start am Wochenende 12./13. August gilt es in Reisensburg nun, am Umschaltspiel zu feilen, um ein bisschen mehr Druck nach vorne zu erzeugen.
Trotz der beiden Niederlagen machte Maidorn allerdings gute Miene zum Stadtpokal: „Es macht Spaß, zwischendurch so ein Turnier zu spielen.“
Torreich 4:2 endete zum Abschluss das Duell der beiden Reisensburg-Bezwinger. Zur überlegenen individuellen Klasse der FC-Fußballer kam hier der Umstand, dass diesmal der Außenseiter deutlich weniger Zeit zum Verschnaufen zwischen zwei Begegnungen hatte. Prompt führte der Bezirksligist nach zwei Toren von Andreas Buchta und einem von Tim Paulheim schnell 3:0, ehe Firat Ece gegen Ende der ersten Halbzeit einen Elfmeter verwandelte und damit einen Hauch von Spannung erzeugte. Benjamin Wahl stellte freilich den alten Torabstand wieder her. Das abschließende Turnier-Tor von Hakan Polat bedeutete nur noch Kosmetik.
Dass die drei Mannschaften noch nicht in voller Wettkampf-Verfassung auftraten, verwundert zum gegenwärtigen Zeitpunkt der Vorbereitung kaum. Allerdings bleiben dem FC Günzburg bis zum Bezirksliga-Auftakt beim TSV Hollenbach am 22. Juli nur noch wenige Tage, an der Feinabstimmung zu feilen. Zufrieden war Spielertrainer Christoph Bronnhuber deshalb vor allem mit dem Ausgang dieser Stadtmeisterschaft. Das spielerische Niveau der Seinen lasse sich aufgrund der Rahmenbedingungen mit ultraheißen Temperaturen und ungewohnt tief stehenden Kontrahenten kaum beurteilen, sagte er sinngemäß. Er machte aber auch klar: „Grundsätzlich brauchen wir die Woche schon noch. Wir müssen cleverer spielen und die Kugel besser laufen lassen.“
Schiedsrichter Mario Romano (VfL Leipheim) leitete alle drei Begegnungen mit Übersicht und souverän.
SG Reisensburg-Leinheim – FC Günzburg 0:2 (0:1) Tore: 0:1 T. Paulheim (5.), 0:2 Wachs (27.)
TGB Günzburg – SG Reisensburg-Leinheim 3:1 (2:0) Tore: 1:0 H. Polat (3.), 2:0 Aydin (18.), 2:1 Albrecht (40.), 3:1 Sevisoglu (46.)
FC Günzburg – TGB Günzburg 4:2 (3:1) Tore: 1:0 Buchta (7.), 2:0 T. Paulheim (12.), 3:0 Buchta (19.), 3:1 Ece (25./Elfmeter), 4:1 Wahl (34.), 4:2 H. Polat (44.)