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Fußball: Bezirksligisten im Landkreis Günzburg: Zwei oben, zwei unten, zwei Schwerverletzte

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Bezirksligisten im Landkreis Günzburg: Zwei oben, zwei unten, zwei Schwerverletzte

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    Matteo Komm vom FC Günzburg (hier im Spiel gegen den SC Bubesheim) zog sich im Bezirksliga-Derby gegen den VfR Jettingen mehrere Frakturen im Gesicht zu und musste operiert werden. Foto: Ernst Mayer
    Matteo Komm vom FC Günzburg (hier im Spiel gegen den SC Bubesheim) zog sich im Bezirksliga-Derby gegen den VfR Jettingen mehrere Frakturen im Gesicht zu und musste operiert werden. Foto: Ernst Mayer Foto: Ernst Mayer

    Reden lässt sich leicht, doch was helfen alle schönen Pläne, wenn sie sich nicht umsetzen lassen? Vielleicht ist der von Otto Rehhagel überlieferte Spruch „Die Wahrheit liegt auf dem Platz“ genau so zu verstehen. Und vielleicht ist genau das die wahre Kunst eines Fußballtrainers, dass er das Schlechte besser machen kann – aber auch das Gute. Für die Übungsleiter der vier heimischen Bezirksligisten gilt es aktuell, der Saison 2022/23 ein positives Ende zu bescheren.

    Ein Damoklesschert namens Abstieg

    Da bleibt keine Zeit, kleine Schritte überzubewerten oder ausgiebig zu feiern. Immerhin hängt über dem SC Bubesheim (Gruppe Nord) und dem TSV Ziemetshausen (Gruppe Süd) unverändert das Damoklesschwert namens Abstieg. Der FC Günzburg und der VfR Jettingen kämpfen unterdessen um die Vizemeisterschaft im Norden.

    TSV Ziemetshausen – SV Cosmos Aystetten

    Abstiegsangst gegen Aufstiegshoffnung: Die Favoritenfrage stellt sich vor diesem Vergleich nicht wirklich. Umso wichtiger wird für die Ziemetshauser werden, alles abzurufen, was sie zuletzt zum Auswärtssieg geführt hatte. Denn Aystetten zählt in allen Belangen zu den Topteams der Bezirksliga.

    Ziemetshausen dagegen hat aus dem Blickwinkel von Trainer Sven Müller „über die gesamte Saison betrachtet nicht das geleistet, was wir können“. Der frühere Profi hofft nun, dass seine Jungs endlich das Selbstbewusstsein aufbringen, einfach auf den Platz zu gehen und das Spiel zu genießen.

    Als Alibi für Nachlässigkeiten aller Art dient diese Vorgabe keineswegs. Was Müller stattdessen gerne sehen möchte, ist voller Einsatz und totale Hingabe ohne Furcht vor dem Kontrahenten. Falls das gelingt, ist etwas drin, glaubt er. Konkret: „Die Aystetter haben Qualität. Es gilt zu verhindern, dass sie daraus Tore erzielen. Und wir müssen sie zu Fehlern zwingen.“ 

    Anstoß: Sonntag, 23. April, 15 Uhr

    VfR Jettingen – TSV Wertingen

    „Glücklich und zufrieden“ waren die Jettinger nach ihrem Derbysieg in Günzburg. So formuliert es Trainer Konrad Nöbauer, der als Basis des Erfolgs benennt, „dass wir über 90 Minuten ohne Gegentor geblieben sind“.

    Dieselbe Linie vertritt Kapitän Justus Riederle, indem er an die optische Überlegenheit der Günzburger im ersten Durchgang erinnert und auf die Frage nach den entscheidenden Unterschieden zwischen beiden Teams achselzuckend sagt: „Wenn man die Dinger nicht macht, fängt man sie. Und wir haben das Glück gehabt, dass gleich nach der Halbzeit das Ding drin ist und dann spielt es sich halt leichter.“

    Hinten nichts zulassen: Das wird auch Nöbauers Vorgabe für das Heimspiel gegen die Wertinger sein, die sich in diesen Wochen immer mal wieder ein Schrittchen aus der Abstiegszone lösen, um dann postwendend dorthin zurückzufallen. Was den VfR-Trainer erstaunt, wie er sagt: „Ich schätze die Wertinger stark ein. Es ist für mich überraschend, dass sie so inkonstant sind. Sie müssten eigentlich in unseren Gefilden sein.“

    Derweil haben sich in Sachen Vincent Bucher die schlimmen Vorahnungen bestätigt. Der Angreifer war in der Schlussphase des Derbys in Günzburg von Yannick Komm unsanft vom Spielfeld geschubst worden und hatte sich dabei außerhalb des Platzes das Knie böse verdreht. Inzwischen steht fest, dass sich der 20-Jährige dabei einen Kreuzbandriss sowie Risse des Innen- und Außenmeniskus zugezogen hat. Er wurde bereits von Dr. Ulrich Boenisch in der Hessingparkklinik in Augsburg operiert. Geknickt kommentiert Nöbauer: „Für uns ist das natürlich eine Katastrophe.“ 

    Anstoß: Sonntag, 23. April, 15 Uhr

    FC Gundelfingen II – FC Günzburg

    Betrübte Mienen sind derzeit auch im Günzburger Auwald zu sehen. Vor einigen Monaten noch lief alles wie am Schnürchen, der FC überwinterte als Spitzenreiter. Seither gab’s mickrige drei Zähler in sechs Spielen, spätestens seit der Derby-Niederlage gegen Jettingen droht selbst die Vizemeisterschaft flöten zu gehen.

    Spielertrainer Christoph Bronnhuber will nun alles daransetzen, das Abrutschen ins Tabellen-Mittelfeld zu stoppen. „Wenn man eine so erfolgreiche, vielleicht sogar eine zu erfolgreiche Hinrunde spielt, will man das doch irgendwie ins Ziel bringen“, bekräftigt er. Platz zwei sei ein absolut lohnendes Ziel, denn: „Relegationsspiele sind ein Highlight für jeden Fußballer. Wir sind eine sehr erfahrene Mannschaft. Ich weiß nicht, wie oft wir die Chance noch kriegen.“

    Nach den frischen Trainingseindrücken ist der Coach überzeugt, dass seine Jungs diesen Gedanken teilen. „Wir sind auf dem richtigen Weg“, sagt er zum Engagement der Spieler. Jetzt sei es erforderlich, endlich wieder zwingende Offensivaktionen zu kreieren, am besten gleich in der anstehenden Partie beim Aufsteiger. Und es geht darum, den flüchtigen Hauch von Spielglück wieder einzufangen. Unter anderem jenes hatte gegen Jettingen gefehlt. Bronnhuber erinnert an den möglichen, aber nicht gegebenen Elfmeter im ersten Durchgang.

    Ob die schwere Verletzung von Matteo Komm Einfluss auf den Spielausgang nahm, ist im Nachhinein schwer einzuschätzen. Er wurde noch beim Spielstand von 0:0 Opfer einer harten Attacke des Jettingers Nico Breskott, der für sein Einsteigen im Mittelfeld nur die Gelbe Karte gesehen hatte. Komm zog sich dabei Frakturen im Gesicht zu und musste in der Uniklinik Ulm operiert werden. Auf dem Platz fiel kurz nach diesem Vorfall das 0:1. 

    Anstoß: Sonntag, 23. April, 15 Uhr

    TSV Aindling – SC Bubesheim

    Aus Sicht von Bubesheims Abteilungsleiter Karl Dirr ist Aindling „die mit Abstand stärkste Mannschaft der Liga“. Entsprechend zurückhaltend formuliert er die Vorgabe für die Partie: „Das wird von den in dieser Saison verbleibenden sieben Spielen das einfachste, weil wir da gar nichts zu verlieren haben. Wir müssen ein achtbares Ergebnis zustande bringen – und allein das wird schwer genug.“

    Voraussetzung wird sein, dass die Bubesheimer genauso kampfstark auftreten wie zuletzt im Duell mit dem FC Gundelfingen II. Nur über diesen harten Weg sei die Rückkehr zum gewohnt leichten Spielstil machbar, bekräftigt Dirr. Denn eines ist ihm und den Fußballern am Spielertrainer René Hauck klar: Ein paar Punkte müssen auf jeden Fall noch her. Der erfahrene Funktionär rechnet hoch: „Im Endeffekt müssen wir drei Spiele gewinnen, dann sollte es reichen. Aber die musst du halt erst gewinnen.“ Noch ist Dirr zuversichtlich. Und er schildert auch gleich das Bubesheimer Dilemma: „Wenn wir unser Potenzial abrufen, müsste es reichen. Aber das sagen fünf, sechs andere Mannschaften auch.“ Tatsache ist: Vorerst steckt der SC Bubesheim in der Verlosung um den Relegationsplatz. Hier zeichnet sich ein enges Rennen zwischen sechs Mannschaften ab, die derzeit nur drei Zähler trennen. „Was wir brauchen, ist Konstanz“, sagt Dirr deshalb nicht zu Unrecht. 

    Anstoß: Sonntag, 23. April, 17 Uhr

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