Das Wundenlecken nach dem Aus im Kreispokal dauerte nur ein paar Tage. Jetzt ist der VfR Jettingen wieder da. Und wie: Beim FC Gundelfingen II legte der Fußball-Bezirksligist am Sonntag eine saubere Vorstellung hin und gewann deutlich 5:1.
Hinten steht der VfR Jettingen gut
Wie bereits bei früheren Auftritten in dieser noch jungen Runde unterstrich das Team von Trainer Konrad Nöbauer, dass es inzwischen auch offensiv Qualitäten auf oberem Bezirksliga-Niveau bieten kann. Weil aber die Abwehr nach wie vor das Prunkstück der Mannschaft darstellt, überließen die Jettinger den Gastgebern zunächst das Feld, machten aber geschickt die Räume eng und warteten ruhig auf ihre Chance. Hinterher sollte Nöbauer loben: „Es war wichtig, dass wir in dieser Phase gut gestanden sind.“ Überhaupt wollte er das klare Endresultat nicht als Zeichen totaler Überlegenheit missverstanden wissen. „Das Ergebnis täuscht ein bisschen, denn es war ein hartes Stück Arbeit“, sagte der VfR-Trainer.
Langsam lösten sich die Jettinger dann und weil sie vorne ihre Möglichkeiten konsequent nutzten, gingen sie bereits vor dem Seitenwechsel klar in Führung. Der bei einer Standardsituation aufgerückte Innenverteidiger Maximilian Ocker erzielte mit einem Kopfball das 0:1 (25.) und kurz danach durften die Gäste erneut jubeln, als Lukas Fischer bei seinem Schuss von einem Patzer des Gundelfinger Torwarts profitierte (27.).
Der Torschütze muss vom Feld
Wenige Minuten später musste der Torschütze runter. Fischer hatte sich im so qualvoll endenden Pokalspiel beim TSV Ziemetshausen eine Verletzung zugezogen. Er probierte es in der Liga mit einem Einsatz, wird nun aber vermutlich einige Zeit pausieren müssen. Sein Trainer befürchtet eine muskuläre Geschichte in der Leistengegend. „Das schaut nicht gut aus“, sagte Nöbauer. Eine exakte Diagnose fehlt allerdings noch.
Richtig schlimm hatte es beim 3:4 in Ziemetshausen Nico Fritz erwischt. Ein MRT bestätigte inzwischen die ursprüngliche Diagnose Meniskus-Abriss. Der 26-jährige Mittelfeldspieler muss auf jeden Fall operiert werden und wird in der Vorrunde wohl nicht mehr auf den Rasen zurückkehren. Nöbauers Reaktion lautete: „Das ist bitter, denn er ist ein absoluter Stammspieler.“
Es schüttet wie aus Eimern
Die Halbzeitpause dauerte ein bisschen länger als gewöhnlich. Es schüttete wie aus Eimern und weil Blitze durch den Himmel zuckten, wartete Schiedsrichter Patrick Meixner mit dem Wiederanpfiff. Doch das Unwetter endete so plötzlich, wie es begonnen hatte und die Gelegenheit zum Gespräch half den Gundelfingern ebenso wenig weiter wie drei Wechsel in kurzer Folge.
Im Gegenteil: Jettingen gelang auch der nächste Treffer, es war ein sehenswerter. Fabian Findler nahm den Ball nach einer Abwehraktion der Gastgeber sauber an und setzte ihn technisch überragend ins Netz (67.). „Ein großartiges Tor“, kommentierte sein Trainer an der Seitenlinie.
Benedikt Ost trifft zweimal
Das zwischenzeitliche 1:3 durch Raphael Neher (70.) beschäftigte die Jettinger mental nicht lange, zumal sie schnell die richtige Antwort parat hatten. Benedikt Ost, der vor der Saison aus Gundelfingen gekommen war, markierte seinen vierten Saisontreffer (79.) und weil’s so schön war, legte er gleich noch ein weiteres Tor zum Endstand nach (81.).
Nach nun zwei Liga-Erfolgen hintereinander sprach Nöbauer von einem insgesamt guten Saisonstart und führte aus: „Das war das absolute Ziel. Jetzt wollen wir schauen, Kontinuität in unser Spiel zu bekommen. Wir haben ja auch schon gesehen, was passiert, wenn wir das nicht tun.“