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Ettlishofen: Beim Leonhardiritt in Ettlishofen fährt eine besondere Friedensglocke mit

Ettlishofen

Beim Leonhardiritt in Ettlishofen fährt eine besondere Friedensglocke mit

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    Beim Leonhardiritt am Sonntag in Ettlishofen fuhr ein Glockenwagen mit einer Friedensglocke, gezogen von fünf weißen Freibergern, mit.
    Beim Leonhardiritt am Sonntag in Ettlishofen fuhr ein Glockenwagen mit einer Friedensglocke, gezogen von fünf weißen Freibergern, mit. Foto: Peter Wieser

    Rund 80 Pferde, knapp 30 Gruppen und prächtig geschmückte Gespanne zogen am Sonntag, begleitet von der Musikkapelle Kissendorf und dem Musikverein Pfaffenhofen, beim Leonhardiritt durch Ettlishofen. Mit dabei war ein Glockenwagen mit einer Friedensglocke, gezogen von fünf weißen Freibergern. Zuvor hatte in der St. Leonhardskirche eine Andacht stattgefunden. Wie in den Jahren zuvor erteilte Pater Joseph Pazhayattil nach dem Umritt auf der Festwiese am Ortsausgang in Richtung Hetschwang den Pferden, Reiterinnen und Reitern, den Kutschen sowie den zahlreichen Besucherinnen und Besucher den Segen.

    Doch zurück zum Glockenwagen des im Jahr 2019 gegründeten Vereins „Friedensglocken“ mit Sitz in Brandenburg. Wie kommt dieser zum Leonhardiritt im rund 550 Kilometer entfernten schwäbischen Ettlishofen? Hubert Wolf, der den von der Kirchenverwaltung veranstalteten Leonhardiritt federführend organisiert hat, erklärt: „Auf unsere Einladung.“ Wolf ist Mitglied im Verein Friedensglocken, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Friedensgedanken durch Völkerverständigung hinauszutragen: mit kleinen ein- bis dreiwöchigen Pferdetrecks in Deutschland und im europäischen Ausland Kontakte zu den Menschen aufzubauen, mit ihnen ins Gespräch zu kommen und so seinen Beitrag für ein friedliches Europa zu leisten.

    Ein besonderer Glockenwagen beim Leonhardiritt in Ettlishofen

    Im Mittelpunkt steht die aus Kriegsschrott, Granat- und Patronenhülsen gegossene Friedensglocke und der eigens dafür angefertigte Glockenwagen. Auf der Glocke steht in den verschiedensten Sprachen das Wort „Friede“, darüber der Vers aus der Bibel „Jagt dem Frieden nach mit jedermann.“ Erst vor Kurzem war die Einweihung und offizielle Übergabe des Glockenwagens, der den früheren „Gummiwagen“ ersetzt: am 26. Oktober in Potsdam.

    Hubert Wolf, selbst Besitzer zweier Pferde, war bei den damaligen Trecks dabei: 2021 von Ostthüringen nach Nordrhein-Westfalen und im Mai 2022 vom niederländischen Arnhem nach Waterloo in Belgien. Im August nahm Wolf ein weiteres Mal an einem Treck durch die Niederlande teil. Die Menschen kämen auf einen zu und man komme mit ihnen ins Gespräch, erzählt Wolf. „Bei vielen kommen Emotionen hoch. Manche hatten Tränen in den Augen.“ Im nächsten Jahr kommt die Friedensglocke ein weiteres Mal nach Bayern. Im August macht sie sich vom Ulmer Münsterplatz auf den Weg zum Friedensfest nach Augsburg und anschließend in die Alpen.

    Die Trecks sind die Vorbereitung und die Basis für den ganz Großen im Jahr 2025, mit dem der Verein 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs ein Zeichen für den Frieden setzen will. Im Mai macht er sich mit der Friedensglocke auf den Weg nach Jerusalem – durch 14 Staaten und über 4800 Kilometer. Gegen Weihnachten ist die Ankunft in der Hauptstadt Israels geplant. Hubert Wolf wird wieder dabei sein. Für den einen sei es religiöse Überzeugung, für den anderen ein Zeichen des Friedens, sagt Wolf und ergänzt: „So etwas gibt es nur einmal im Leben.“

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