„Unsere haben jetzt gefühlt 15 Mal aufs Tor geschossen, keiner war drin – und die schießen zwei Mal auf unseren Kasten und es steht 0:2“ – so fasste ein Zuschauer die ersten sieben Minuten des Eishockey-Landesligaspiels zwischen dem ESV Burgau und dem ERC Lechbruck zusammen. Seine Ungeduld war verständlich, aber auch voreilig. Denn am Ende stand ein ungefährdeter 11:4 (3:2, 5:1, 3:1)-Erfolg der Eisbären.
Zu Beginn agiert Burgau sorglos
Die Markgräfler starteten mit sehr viel Elan in die Begegnung mit dem punktlosen Schlusslicht. Doch beste Chancen von David Ballner, Sven Gäbelein oder Patrik Kozlik wurden vom starken Lechbrucker Torhüter Christoph Lohr vereitelt. Das 0:1 erzielte Maxime Danies im Nachschuss. ESV-Keeper Roman Jourkov hatte den ersten Schuss von Danies noch gehalten. Die Scheibe lag dann aber frei vor dem Kasten und Danies drückte sie über die Linie (3.). Beim 0:2 durch Gabriel Lariviere-Piché war die Burgauer Defensive zu sorglos und der Kanadier netzte relativ unbedrängt ein (7.).
Eine Minute nach dem zweiten Gegentreffer sollte der Puck erstmals an Keeper Lohr vorbeifliegen und im Kasten landen. Torschütze war Verteidiger Marvin Mändle. Und jetzt waren die Gastgeber am Zug. Als Niklas Dörrich die Scheibe in Richtung Lechbrucker Gehäuse schlenzte, stand David Ballner vor dem Tor und fälschte unhaltbar ab (10.). Jetzt hatten die Burgauer Torchancen im Minutentakt. Uns sie gingen bald in Führung. Routinier Marc Barchmann schoss den Puck von hinter dem Tor auf den Rücken von Goalie Lohr und von dort sprang die Scheibe über die Linie (18.).
Überzahlspiel wenig effektiv
Zu Beginn des zweiten Drittels hatten die Burgauer für eine halbe Minute doppelte Überzahl. Doch das Überzahlspiel der Markgräfler ist in dieser Spielzeit bisher nicht besonders effektiv und so verpuffte diese große Chance. Mario Seifert traf dafür etwas später von der blauen Linie. Der Schlenzer des Verteidigers hüpfte einige Male auf und landete schließlich in den Maschen (23.).
Drei Tore in 61 Sekunden
Dann bekam der Burgauer Stadionsprecher viel Arbeit. Denn binnen 61 Sekunden erzielten Maximilian Arnawa, David Ballner und Petr Ceslik die Treffer zum Zwischenstand von 7:2. In dieser Phase der Partie (gut eine halbe Stunde war vorüber) waren die Gäste heillos überfordert. Die Eisbären versäumten es, beste Chancen in weitere Tore umzumünzen. Stattdessen verkürzte Lariviere-Piche nach einem der seltenen Lechbrucker Angriffe.
Es blieb Kosmetik. Mit einem Doppelschlag kurz vor und kurz nach der zweiten Drittelpause stellte Petr Ceslik auf 9:3. Das neunte Tor der Eisbären bereitete Sven Gäbelein mit einem No-Look-Pass auf Ceslik vor.
Jetzt agierten die Burgauer in der Defensive wieder etwas sorglos und prompt kamen die Ostallgäuer zu ihrem vierten Treffer. Torschütze war Lukas Fischer (43.).
Verteidiger Seifert erfolgreich
Doch die Burgauer trafen ihrerseits einfach öfter. In Stürmermanier stocherte Verteidiger Mario Seifert den Puck aus kurzer Distanz zum zehnten Treffer über die Linie (44.). Dann mussten die Eisbären in Unterzahl agieren. Doch das Burgauer Unterzahlspiel war erfolgreich. Patrik Kozlik erlief einen Puck und traf zwischen die Hosenträger von Lohr ins Schwarze (49.).
In der Schlussphase versäumten es die Burgauer, den Kantersieg noch höher ausfallen zu lassen. Beste Chancen von Ballner, Kozlik und Gäbelein blieben ungenutzt. Der neunte Eisbären-Sieg in Folge fiel auch so deutlich aus.
In den kommenden Wochen stehen jetzt vier Auswärtsspiele auf dem Spielplan. Gegner in diesen Partien sind die unmittelbaren Gegner um einen der vier ersten Plätze, die zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde berechtigen. Los geht’s am Freitag, 8. Dezember, mit dem Gastspiel in Sonthofen. Gegen die Oberallgäuer mussten die Eisbären am 22. Oktober eine empfindliche 1:12-Heimklatsche einstecken.
Das Spiel im Stenogramm
ESV Burgau – ERC Lechbruck 11:4
Drittel 3:2, 5:1, 3:1
Tore 0:1 Danies (3.), 0:2 Lariviere-Piché (7.), 1:2 Mändle (8.), 2:2 Ballner (10.), 3:2 Barchmann (18.), 4:2 Seifert (23.), 5:2 Arnawa (32.), 6:2 Ballner (33.), 7:2 Ceslik (33.), 7:3 Lariviere-Piché (34.), 8:3 Ceslik (36.), 9:3 Ceslik (41.), 9:4 Fischer (43.), 10:4 Seifert (44.), 11:4 Kozlik (49.)
Strafen – Burgau: 8 Minuten; Lechbruck: 10 Minuten
Zuschauer 400