So eine Klatsche haben selbst langjährige Fans des ESV Burgau noch nicht erlebt. 1:12 (0:6, 1:3, 0:3) verloren die Eisbären ihr Landesliga-Heimspiel gegen den ERC Sonthofen. Bereits zum Saisonauftakt zwei Tage zuvor hatten sie sich beim 7:2 gegen Fürstenfeldbruck schwerer getan als im Vorfeld vermutet. Die guten Eindrücke aus der Vorbereitung sind jedenfalls erst mal weggewischt.
Erwin Halusa: "Das war ein schwarzer Sonntag"
Vor allem die erste Reihe der Oberallgäuer wirbelte die Burgauer gehörig durcheinander. ESV-Trainer Erwin Halusa sprach nach der Begegnung von einem schwarzen Sonntag. Schon nach 38 Sekunden lag die Scheibe erstmals im Eisbären-Kasten. Torschütze war David Mische, der eine Zwei-gegen-Eins-Situation eiskalt verwertete.
Vom Bully weg hatte dann David Zachar die große Chance zum Ausgleich. Der Eisbären-Kapitän lief alleine auf ERC-Torwart Fabian Schütze zu und zog ab, der Puck ging aber knapp vorbei. Im weiteren Verlauf des ersten Drittels hatten die Gastgeber noch mehr Gelegenheiten, doch der starke Gäste-Goalie Fabian Schütze war nicht zu überwinden.
Ins Tor trafen nur die Allgäuer. Als erstmals ein Burgauer auf der Strafbank weilte, nutzten sie ihre Überzahl. Nach feinem Zuspiel von Ondrej Havlicek war es wieder Mische, der zum 0:2 vollendete. Dann war auch noch das Glück bei den Sonthofern. Kevin Adebahr hatte abgezogen und der Puck rutschte ESV-Torwart Roman Jourkov durch die Schoner. Beim vierten Treffer durch Havlicek standen die Eisbären brav Spalier, griffen nicht entschlossen genug ein und so hatte der Tscheche keine Probleme.
Trainer wechselt den Torhüter
Jetzt wechselte Halusa seinen Torhüter aus. Für Jourkov stand fortan Benedict Schaller zwischen den Pfosten. Doch der 22-Jährige hatte keine Zeit, ins Spiel zu finden. Nach einem Konter kreuzte Matyas Stransky alleine vor Schaller auf und netzte ein (17.). Kurz vor dem ersten Seitenwechsel stellte Havlicek auf 0:6.
In der Drittelpause orakelte ein Fan der Einheimischen: „Das wird grausam. Wenn die Sonthofer so weitermachen, wird das zweistellig.“ Er sollte Recht behalten.
Auch im Mitteldrittel waren die Gäste in jeder Beziehung klar besser. Nach einem Gala-Angriff jagte Spielertrainer Vladimir Kames den Puck über die Schulter von Schaller zum 0:7 ins Netz (36.). Nicht ganz glücklich sah Schaller beim achten Gegentor aus. Nach einem harmlosen Schuss von Stransky schlüpfte der Puck durch die Schoner des Keepers ins Tor (28.). Nichts machen konnte Schaller aber beim neunten Gegentor. Seine Vorderleute ließen den Schlussmann einmal mehr im Stich und Robin Berger vollstreckte.
Eine Minute später kamen die Eisbären zu ihrem Ehrentreffer. Auf Zuspiel von David Ballner war Petr Ceslik erfolgreich.
Nur noch zwei Sturmreihen
Im Schlussdrittel stellte Halusa von drei auf zwei Angriffsreihen um. Bis sieben Minute vor Ende der Partie zeigte diese Maßnahme auch Wirkung. Dann markierte Starnsky in Überzahl das 1:10. In den Schlussminuten blieben die Burgauer in Unterzahl. Beim 1:11 durch Havlicek standen fünf Gäste-Feldspielern gar nur drei Eisbären gegenüber und beim 1:12 durch Dan Przybyla war ein Oberallgäuer mehr auf der Platte.
Halusa bemängelte das Zweikampfverhalten seiner Jungs und sagte: „Es ist einfach nichts gegangen. Wir haben die Sonthofer immer wieder frei zum Zug kommen lassen.“ Der Coach nahm die beiden Torhüter explizit von seiner Kritik aus: „Beide wurden von ihren Vorderleuten immer wieder im Stich gelassen.“
In den anstehenden Trainingseinheiten wird Halusa seinen Spielern ein Video mit den teilweise grausamen Fehlern aus der Partie gegen Sonthofen vorspielen und mit den Aktiven daran arbeiten, die groben Schnitzer abzustellen.
So haben sie gespielt
Tore 0:1 Misch (1.), 0:2 Mische (4.), 0:3 Adebahr (13.), 0:4 Havlicek (13,), 0:5 Stransky (17.), 0:6 Havlicek (20.), 0:7 Sill (26.), 0:8 Köcheler (27.), 0:9 Berger (32.), 1:9 Ceslik (33.), 1:10 Stransky (57.), 1:11 Havlicek (59.), 1:12 Przybyla (59.)
Strafen – Burgau: 10 Minuten; Sonthofen: 6 Minuten
Zuschauer 375