Gut zweieinhalb Jahre ist es her, da wurde im Dürrlauinger Ortsteil Mönstetten das Bürgerhaus eingeweiht. Es war das letzte große Projekt - jetzt wartet das nächste: der Bau eines neuen Kindergartens, womit auf die Gemeinde erneut mächtige Investitionen zukommen. Wie wird sie das schultern, und was kommt sonst noch auf Dürrlauingen zu? In der jüngsten Sitzung wurde der Haushalt 2022 verabschiedet.
Bürgermeister Friedrich Bobinger fasste kurz zusammen: Das Gesamtvolumen beträgt rund 5,2 Millionen Euro bei einem Verwaltungshaushalt, der mit 3,1 Millionen, und einem Vermögenshaushalt, der mit knapp 2,1 Millionen Euro abschließt. Die Hebesätze bleiben unverändert, eine Kreditaufnahme ist nicht vorgesehen. Kämmerin Manuela Hesse erläuterte die Details: Das Volumen sei etwas geringer als im Vorjahr, die Steuerkraft sei leicht gesunken, die Umlagekraft aber weiterhin hoch, was sich auf die Kreisumlage (762.000 Euro) auswirke. Die Umlagen selbst machten knapp die Hälfte des gesamten Haushalts aus.
Die Verschuldung liegt laut Hesse bei 900.000 Euro aufgrund des in Anspruch genommenen Darlehens für den Bau des Bürgerhauses. Die diesjährigen Investitionen werde man aus den Rücklagen finanzieren, die zum Jahresende dann bei etwa 726.000 Euro liegen. Größte Einnahmequellen der Gemeinde sind die Einkommensteuerbeteiligung (995.000 Euro) und die Schlüsselzuweisungen (680.000) Euro. Etwa 70.000 Euro können voraussichtlich dem Vermögenshaushalt zugeführt werden.
Für den Kindergarten sind 2023 etwa 2,8 Millionen Euro eingeplant
Für den Bau des neuen Kindergartens sind im Jahr 2022 zunächst etwa 200.000 Euro für Planungskosten vorgesehen. Für die Errichtung sind im kommenden Jahr rund 2,8 Millionen Euro geplant, für die Fertigstellung im Jahr 2024 weitere 450.000 Euro. Es soll über einen Kredit finanziert werden. Insgesamt erwartet die Gemeinde in den Jahren 2024 bis 2026 Zuschüsse in Höhe von circa 1,8 Millionen Euro. "Was wann tatsächlich kommen wird, werden wir sehen", so die Kämmerin. Den Bau des Spielplatzes auf dem Grundstück gegenüber dem Rathaus habe man hintangestellt.
Für den Bau des Kindergartens fasste der Gemeinderat im Anschluss den Durchführungsbeschluss mit der Bedarfsanerkennung von drei Kindergarten- und zwei Krippengruppen und damit einen Bedarf für die Betreuung von insgesamt 105 Kindern. Zuvor hatte Bürgermeister Bobinger betont, dass die Auslastung des jetzigen Kindergartens dazu dränge, und dabei gleichzeitig auf die bereits bestehende Behelfsgruppe in der Grundschule verwiesen. Es zeichne sich ab, dass man mit weiter wachsenden Kinderzahlen rechnen müsse und dauerhaft mehr als die im Moment vorhandenen 15 Krippenplätze benötigen werde. Man werde auch keine erweiterte Betriebserlaubnis mehr erhalten.
Bebauungsplan "Weiherweg II" wird erneut für vier Wochen ausgelegt
Zum Bebauungsplan "Weiherweg II" in Mönstetten, wo die Gemeinde Dürrlauingen beabsichtigt, am westlichen Ortsrand Bauland für weitere acht Wohnhäuser zu schaffen, waren seitens der Behörden und Träger öffentlicher Belange keine maßgeblichen Stellungnahmen eingegangen, die Änderungen erfordert hätten. Entsprechend dem Vorschlag des Landratsamtes Günzburg werden der Geltungsbereich um die Bereiche des Beckens und der westlichen Mulde zur Niederschlagswasserbeseitigung erweitert und die Niederschlagswasserentsorgung durch Festsetzungen gesichert. Der Bebauungsplan wird nun erneut für die Dauer von vier Wochen ausgelegt, in einer der nächsten Sitzungen soll der Satzungsbeschluss gefasst werden.
Weiter wurde das Rechnungsergebnis für das Jahr 2020 festgestellt. Alexander Strehle berichtete von der am 14. April durchgeführten Rechnungsprüfung, die keine Auffälligkeiten oder Beanstandungen ergeben habe. Das Haushaltsvolumen sei jedoch erheblich unterschritten worden, man habe weit weniger ausgegeben, als im Haushalt geplant gewesen sei.
"Blackoutfete 2022" in Dürrlauingen soll am 2. Juli stattfinden
In den vergangenen Sitzungen hatte sich der Gemeinderat mehrfach mit dem Thema Photovoltaikanlagen und deren Nutzungsmöglichkeiten in der Gemeinde auseinandergesetzt. Zu Beginn der Sitzung hatte Ulrich Müller von der Leipheimer Firma ESS Kempfle Möglichkeiten vorgestellt, wie die Gemeinde, ohne selbst investieren zu müssen, Solarstrom nutzen und dabei gleichzeitig ihre CO2-Bilanz verbessern könnte. Auch darüber konnte sich der Gemeinderat ein Bild machen, wie ein solches Konzept bei der Entstehung von Neubaugebieten umgesetzt werden könnte.
Neben dem Neuerlass der nach dem Muster des Bayerischen Gemeindetags ausgearbeiteten und an die Gemeinden angepassten Feuerwehrsatzung stand auch der Antrag auf Genehmigung der "Blackoutfete 2022", die am 2. Juli stattfinden soll, auf der Tagesordnung. Diese erfolgte einstimmig, unter anderem wird die Sperrzeit auf vier Uhr früh festgelegt, der Ausschank muss um drei Uhr beendet sein. Aus Sicht von Bürgermeister Bobinger ist es ein tolles Fest, zu dem er jetzt schon ein gutes Gelingen wünsche.