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Dürrlauingen: Kita in Dürrlauingen: Das „neue Zwergenland“ feiert Hebauf

Dürrlauingen

Kita in Dürrlauingen: Das „neue Zwergenland“ feiert Hebauf

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    Hebauf beim Neubau der Kita in Dürrlauingen am Donnerstag: Zimmerermeister Erhard Uhl sprach den Richtspruch.
    Hebauf beim Neubau der Kita in Dürrlauingen am Donnerstag: Zimmerermeister Erhard Uhl sprach den Richtspruch. Foto: Peter Wieser

    „Zwergenland“ – so heißt die jetzige Kita in Dürrlauingen. Welchen Namen der Neubau, der derzeit nur wenige Meter weiter entsteht, einmal tragen wird, das steht noch nicht fest. In jedem Fall aber wird die neue Kita die Kinderbetreuung in Dürrlauingen auf lange Zeit sichern. Am Donnerstag wurde Hebauf gefeiert. 

    Der Richtbaum mit seinen bunten Bändchen ragte geradezu stolz in die Höhe und sogar die Sonne zeigte sich. Anders als bei dem im vergangenen Dezember geplanten Spatenstich, der damals den Schneemassen zum Opfer gefallen war. Solch ein Werk koste manch ein Tröpfchen Schweiß, doch jetzt sei es vollendet. Frohsinn, Eintracht und Seelenfrieden mögen fortan den Bewohnern beschieden sein, wandte sich Zimmerermeister Erhard Uhl in seinem Richtspruch vom Gerüst herab an die Gäste. „Die verehrte Bauherrschaft und alle, durch deren Bemühen der Bau wohl gediehen sei – sie mögen leben hoch“, so Uhl.

    Dürrlauingens Bürgermeister Friedrich Bobinger (links) blickte auf die Idee und die Entscheidung zu einem Neubau zurück, Architekt Martin Endhardt (rechts daneben) informierte über Bauweise und Technik.
    Dürrlauingens Bürgermeister Friedrich Bobinger (links) blickte auf die Idee und die Entscheidung zu einem Neubau zurück, Architekt Martin Endhardt (rechts daneben) informierte über Bauweise und Technik. Foto: Peter Wieser

    Klimafreundliche Bauweise der Kita Dürrlauingen

    Allein mit seinen vier Häuschen nach Süden hin und der am Passivhaus orientierten Bauweise ist das Gebäude etwas Besonderes. Rund 250 Tonnen Holz wurden verbaut. Dies bedeute, dass mit 250 Tonnen CO2-Speicher ein großer Beitrag gegen den Klimawandel geleistet worden sei, erklärte Architekt Martin Endhardt. Zudem habe man sich für ein Heizsystem mit Wärmepumpe und Erdkollektoren entschieden. Die Gemeinde habe dabei den Schritt für eine äußerst innovative Bauweise gewagt. Im Januar sei die Bodenplatte fertiggestellt worden und innerhalb von drei Wochen sei das Gebäude gestanden. Alles habe gepasst. 

    Jedes der vier Häuschen verfügt über eine große Terrasse mit direktem Zugang
zum Garten und Blick zum Dorf.
    Jedes der vier Häuschen verfügt über eine große Terrasse mit direktem Zugang zum Garten und Blick zum Dorf. Foto: Peter Wieser

    Neubau ist kostengünstigste und zukunftsweisende Lösung

    Dürrlauingens Bürgermeister Friedrich Bobinger zeigte sich ebenfalls erfreut. Auch wenn es leichte Verzögerungen „mit einem Pferd und einer Frau“, wie er sagte, gegeben habe. Bei den Erdarbeiten waren seinerzeit Knochenfunde wie auch Reste einer Siedlung aus der Eisenzeit entdeckt worden. Bobinger erinnerte an die Zeit kurz nach den Kommunalwahlen 2020: Man habe erkannt, dass man die Kapazitätsgrenzen erreicht habe und würde nicht um zusätzliche Betreuungsplätze umhinkommen. 

    Nach dem Einrichten einer Kindergartengruppe in der Grundschule als Übergangslösung und Überlegungen zu den unterschiedlichsten Umbauvarianten an der bestehenden Kita, sei man schließlich zu dem Ergebnis gekommen, dass ein Neubau nicht nur die sinnvollste, sondern auch die kostengünstigste und zukunftsweisende Lösung sei. Zu jedem Plan gehöre eine Idee und die habe das Architekturbüro vorgelegt: Ein langgestreckter Bau mit vier Häuschen, „Häuser des Nikolaus“, wie Architekt Martin Endhardt diese schmunzelnd genannt habe. Die Idee, wie sich die Architektur möglichst in die dörfliche Struktur einfüge, sei hervorragend gelungen. Er freue sich, wenn nach Abbau von Gerüst und Kran das Gebäude in voller Pracht erstrahle, so Bobinger, der im selben Zug auch allen Handwerkern für die Umsetzung, so wie es die Planung vorsah, dankte.

    Das Gebäude fügt sich hervorragend in die dörfliche Struktur ein. Dass es sich dabei um einen Kindergarten handelt, lässt sich kaum erkennen.
    Das Gebäude fügt sich hervorragend in die dörfliche Struktur ein. Dass es sich dabei um einen Kindergarten handelt, lässt sich kaum erkennen. Foto: Peter Wieser

    Auf etwa 800 Quadratmetern werden in drei Kindergarten- und einer Krippengruppe 90 Kinder Platz finden. Das Gebäude selbst hat eine Ausdehnung von knapp 60 und eine Breite von etwa 16 Metern. Jedes der Häuschen verfügt über eine 25 Quadratmeter große Terrasse, die beschattet werden kann, mit direktem Zugang zum Garten und dem Blick zum Dorf und zur Kirche. 

    Man liege nach wie vor im Rahmen der Kostenschätzung in Höhe von rund 2,7 Millionen Euro, erklärte Bürgermeister Bobinger. Dabei darf die Gemeinde auf einen etwa 54-prozentigen Zuschuss hoffen. Ende 2024, Anfang 2025 könnte der Einzug erfolgen. „Wenn es später wird, ist das auch nicht so tragisch, wir haben ja eine Unterkunft“, so der Bürgermeister. Der bisherige Kindergarten bietet dann ausreichend Räumlichkeiten als Reserve und zudem Platz für die Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder, die ab dem Jahr 2026 schrittweise eingeführt wird. 

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