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Burtenbach: Quicklebendige Leiche und viele Verdächtige sorgen für eine Mordsgaudi

Burtenbach

Quicklebendige Leiche und viele Verdächtige sorgen für eine Mordsgaudi

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    In der Krimikomödie "Sein letzter Vorhang" der Theaterabteilung des TSV Burtenbach präsentieren die acht Laienspielerinnen und -spieler höchst engagiert eine turbulente Mördersuche auf der großen Bühne in der Burggrafenhalle.
    In der Krimikomödie "Sein letzter Vorhang" der Theaterabteilung des TSV Burtenbach präsentieren die acht Laienspielerinnen und -spieler höchst engagiert eine turbulente Mördersuche auf der großen Bühne in der Burggrafenhalle. Foto: Wolfgang Kahler

    Es war wohl ein ziemlich heftiges Verbrechen, dem Theo zum Opfer gefallen ist. Jedenfalls sieht’s am Tatort verheerend aus, überall befinden sich Spuren der Bluttat. Doch wer hat den Mann auf dem Gewissen, der noch kurz vor seinem Tod ein Vermögen im Spielcasino gewann? Mit ihrer Krimikomödie hat die Theaterabteilung des TSV Burtenbach sozusagen voll ins Schwarze getroffen und das Publikum bei der Premiere in der Burggrafenhalle begeistert. 

    Nach vierjähriger Pause haben die Laienspieler um Leiterin Petra Lindenmayer wieder ein Stück einstudiert, das eigentlich schon im Herbst vergangenen Jahres gezeigt werden sollte. Doch ein Krankheitsfall zwang das Ensemble zur Verlegung ins Frühjahr 2024. Nach der coronabedingten Zwangspause sei es eine Herausforderung gewesen, wieder Aktive für die Bühne zu finden, sagte TSV-Chef Stephan Mücke. Dass es trotzdem geklappt hat, davon konnten sich die Zuschauer des Stücks überzeugen. An zwei weiteren Samstagen, den 20. und 27. April, wird "Sein letzter Vorhang" jeweils um 19.30 Uhr nochmals aufgeführt. Die Komödie des niedersächsischen Autors Bernd Spehling hat alle Zutaten für eine "Mordsgaudi": Ein dahin gemeuchelter vermögender Mann, diverse weibliche Verdächtige und eine Menge Situationskomik mit einer überführten Täterin.

    Eine wirkungsvoll geschminkte Leiche gibt Kommentare "von Oben" ab

    Zu den Rollen: Theo (Dieter Botzenhart) dessen letzter Vorhang gefallen ist, spielt die wirkungsvoll geschminkte unsichtbare Leiche und gibt immer wieder Kommentare zu den Ereignissen auf der Bühne ab. Da ist zu einem die cholerische Ex-Gattin Marla, von Brigitte Felber höchst impulsiv dargestellt. Eine höchst dubiose Schamanin Mafalda (Nadine Salazar), die körperlich äußerst eindrucksvoll agiert, spielt ebenfalls eine Rolle in dem Stück. Sharonda von Hohenschleifbach (Katharina Grob), elegant im schwarzen Minikleid, hat sich Theo beim Casino-Besuch geangelt, als der dort vor seinem Ableben eben noch 300.000 Euro gewann. Die illustre Gesellschaft komplementieren die Bestatterin Anke Zittlau (Astrid Martin), die den Leichenwagen auf einen Felsbrocken rangiert, Clara (Petra Lindenmayer), die recht intensive Kontakte zum verheirateten Oberbürgermeister pflegt, sowie ein merkwürdiger, neugieriger Nachbar namens Fide Goethe (Dominik Adomeit).

    Aus diesem bunten Kreis von Verdächtigen muss Kriminaloberkommssarin Pahlke (Lisa Scheichle) nun den wahren Täter oder die wahre Täterin ermitteln. Zu Beginn des zweiten Akts kam es zu einem eher ungeplanten "Zwischenfall". Nachdem der Vorhang aufgegangen war, schloss er sich wieder teilweise und Marla schob ihn unter zustimmendem Beifall des Publikums eigenhändig zurück. Apropos Beifall: Szenenapplaus gab es besonders als die langjährige Laienspielerin und Regisseurin Petra Lindenmayer auftrat sowie kurz vor Schluss. Die Atmosphäre in der Burggrafenhalle lasse vielleicht nicht die große Stimmung aufkommen wie bei kleineren Bühnen, zum Beispiel im Burtenbacher Ortsteil Kemnat, meinte Bürgermeister Roland Kempfle, der das engagierte Spiel der Darsteller ausdrücklich hervorhob. Auf eine andere Besonderheit des Abends und den Bruch mit einer Tradition hatte TSV-Chef Mücke bereits zu Beginn hingewiesen. Denn die Bewirtung erfolgte nicht während der Aufführung, sondern wurde in der Pause angeboten. 

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