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Burgau: Warum es Edeka ins Burgauer Zentrum zieht

Burgau

Warum es Edeka ins Burgauer Zentrum zieht

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    Edeka will eine Filiale in der Burgauer Innenstadt eröffnen.
    Edeka will eine Filiale in der Burgauer Innenstadt eröffnen. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa (Symbolbild)

    Wenn das Projekt „Stadthaus Burgau“ auf dem ehemaligen Zimmermann-Areal Ende 2020 oder Anfang 2021 realisiert ist, wird es mit Edeka in der Innenstadt auch wieder ein Lebensmittelgeschäft geben (wir berichteten). Der Trend, dass diese Läden nicht mehr nur auf die grüne Wiese, sondern auch wieder zurück in die Zentren streben, macht sich für Burgau positiv bemerkbar. Auch der Geschäftsführer des Handelsverbands Bayern, Bernd Ohlmann, freut sich darüber.

    Im Gespräch mit unserer Zeitung sagt er, dass es in vielen Gemeinden das Problem für Anwohner und Beschäftigte gebe, einen Nahversorger im Ortskern zu finden. Nicht geeignete Flächen, zu hohe Mieten und Parkplatzprobleme seien hierbei lange die Schwierigkeiten gewesen. Die großen Lebensmittelmarktketten hätten aber inzwischen erkannt, dass es die nötige Frequenz an Kunden gibt. Daraufhin entwickelten sie Konzepte, die speziell auf diese Lagen zugeschnitten sind, beispielsweise mit Angeboten für die Mittagspause und den wichtigsten Artikeln auf kleinerer Fläche.

    Für viele Menschen gehöre es zu einer guten Lebensqualität, auch zu Fuß zu solchen Geschäften gehen zu können. Denn diese gehören zu einem guten Branchenmix einer Innenstadt. Beispielsweise in Augsburg wird es künftig gleich drei Supermärkte geben, die ganz in der Nähe des zentralen Königsplatzes liegen. Weil die Unternehmen die Bedeutung erkannt hätten, suchten sie inzwischen händeringend nach Flächen. Ein weiterer Trend sei, dass auch Discounter nicht mehr nur auf der grünen Wiese bauen, sondern zurück in die Zentren wollen. Viele Kommunen verhandelten gerade über Projekte, bei denen im Erdgeschoss der Lebensmittelmarkt und darüber Büros sowie Wohnungen eingerichtet werden. Die Burgauer könnten sich in jedem Fall über die Edeka-Ansiedlung freuen.

    Der Standort in Burgau soll auch Nachbarorte versorgen

    Doch warum hat sich das Unternehmen für das Projekt „Stadthaus Burgau“ entschieden? Christian Strauß von Edeka Südbayern erklärt, dass Burgau eine Kleinstadt mit guter Infrastruktur und zahlreichen Arbeitsplätzen sei und das Geschäft in dieser Lage auch für die Bürger aus den östlich benachbarten Gemeinden „als Versorgungsstelle dienen soll“. Bislang sei man nicht in der Stadt präsent gewesen, weil ein Standort von vergleichbarer Qualität in zentraler Lage nicht verfügbar gewesen sei.

    „Deshalb freuen wir uns, dass wir gemeinsam mit dem ortsansässigen Investor Robert Manhardt ein Konzept entwickeln konnten, das den Burgauer Stadtkern bereichern wird.“ Dazu, wer den Markt künftig betreiben wird, könne Edeka jetzt aber noch nichts sagen. Ansiedlungen in Ortszentren seien für das Unternehmen jedenfalls immer attraktiv gewesen und das bleibe so. Insbesondere in Günzburg sei man an einem Standort in der Stadtmitte interessiert.

    Andere Unternehmen haben kein Interesse an der Lage

    Während Edeka sich also für Burgau entschieden hat, sagten andere Firmen dem Investor ab, etwa das SB-Warenhaus Kaufland, mit dem die Verhandlungen nach Manhardts Worten sehr weit gediehen gewesen seien. Anna Münzing von der Unternehmenskommunikation der Handelskette erklärt, man habe bereits im Jahr 2016 absagen müssen, „da Topographie und Grundstückszuschnitt leider nicht für unser Betriebskonzept geeignet waren. Die Stadt Burgau stellt jedoch nach wie vor einen sehr attraktiven Standort für

    Der Gebietsverantwortliche Ulrich Brenner erklärt: „Wir sind stets auf der Suche nach geeigneten Objekten, die unseren Ansprüchen an ein familiengerechtes Einkaufserlebnis genügen. In eine Entscheidung für oder gegen einen neuen Standort fließen viele weitere Faktoren mit ein, darunter das Einzugsgebiet und die Einzelhandelslandschaft vor Ort.“ Nach einer Standortanalyse unter Berücksichtigung aller aktuell vorliegenden Daten konnte man sich aber nicht für einen Markt auf dem ehemaligen Zimmermann-Gelände entscheiden. Details nennt er dazu nicht.

    Die Drogeriekette Müller war neben einem Lebensmittelhändler für Investor und Stadt der Favorit als weiterer Ankermieter, sie sagte jedoch ab. Warum? Das Unternehmen lässt die Anfrage unserer Zeitung unbeantwortet.

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