Treue Dienste hat das Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) der Feuerwehr Oberknöringen geleistet. Nun steht es bereits seit ein paar Monaten im Feuerwehrhaus und wird nicht mehr bewegt, weil es für Einsätze derzeit nicht mehr herangezogen werden kann. Nach dem Hochwasser wurde an dem Fahrzeug ein Achsschaden festgestellt. Eine teure Reparatur steht an, die für das in die Jahre gekommene Fahrzeug kaum mehr rentabel sein dürfte. Aber auch eine Neuanschaffung bringt große finanzielle Belastungen mit sich. Der Stadtrat in Burgau hat deswegen eine Entscheidung getroffen.
Ein Blick auf die Reparaturkosten zeigt schnell, dass eine Instandsetzung des 35 Jahre alten Fahrzeugs kaum noch lohnenswert ist. Laut den Kostenvoranschlägen der Firmen Glink aus Burgau und Mayer aus Thannhausen koste die Reparatur mindestens 3000 Euro, eventuell könnten sogar bis zu 8000 Euro zu Buche schlagen, wie Bürgermeister Martin Brenner (CSU) erklärt. Das ließe sich aber erst abschätzen, wenn die Achse zerlegt sei. Angesichts des Restwertes des Feuerwehrautos, das 2004 gebraucht für 12.000 Euro gekauft wurde, steht bei den Rätinnen und Räten schnell fest: Eine Reparatur lohnt sich kaum.
Ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug mit Logistikkomponente (TSF-L), das zunächst von der Feuerwehr angedacht war, würde rund 260.000 Euro kosten. Nach Abzug der staatlichen Förderung in Höhe von 57.200 Euro müsste die Stadt Burgau noch immer etwa 200.000 Euro selbst aufbringen, heißt es im Stadtrat. Eine enorme Summe. Ein weiteres Problem: Das Feuerwehrgerätehaus in Oberknöringen ist für ein Standardfahrzeug dieser Klasse zu klein. Um Platz zu schaffen, müsste das neue TSF-L um mindestens einen Meter kürzer sein, was den Laderaum deutlich verringern würde. Außerdem würde der gesamte Beschaffungsprozess samt Ausschreibung und Produktionszeiten so lange dauern, dass eine Übergangslösung notwendig wäre.
Direktkauf statt Ausschreibung: Das verursacht weniger hohe Kosten
Eine schnellere und günstigere Alternative wurde den Mitgliedern des Stadtrates mit einem Vorführfahrzeug des Typs TSF-W (Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wassertank) von der Firma Schmitz vorgestellt. Das Fahrzeug stünde auf dem Firmengelände für 148.750 Euro zur Abholung bereit. „Wir kämen also weitaus günstiger“, sagt Brenner. Bei einer regulären Ausschreibung eines TSF-W müssten wir mit Kosten von etwa 245.000 Euro rechnen“, erklärt der Rathauschef weiter. Auch hier würde zwar die Förderung von 52.900 Euro helfen, aber es bliebe immer noch ein Eigenanteil von rund 192.000 Euro.
Dritter Bürgermeister Herbert Blaschke (FDP), der auch als Referent für das Feuerwehrwesen zuständig ist, sieht in der Beschaffung des Vorführfahrzeugs den Bedarf am Rüstsatz gedeckt und nennt noch einen weiteren Vorteil: „Wenn wir auf solche Lösungen zurückgreifen, können wir erheblich Kosten einsparen.“ Er ermutigt die Stadtverwaltung, bei allen zukünftigen Anschaffungen, die in Form von Ausschreibungen hohe Kosten verursachen, verstärkt „von der Stange“ zu kaufen und vorab solche Alternativen zu suchen. Brenner erwidert, dass die Stadt immer vorab genau prüfe, ob Angebote verfügbar sind. „Nur wenn es keine passenden gibt, müssen wir ausschreiben und auf staatliche Förderungen hoffen“, fügt er hinzu. Der Stadtrat beschließt schließlich einstimmig, das angebotene TSF-W der Firma Schmitz für 148.750 Euro im Direktkauf zu beschaffen. Damit könnte die Feuerwehr Oberknöringen schon bald wieder einsatzfähig sein.
Neuer Verkehrssicherungsanhänger für Burgau
Auch die Freiwillige Feuerwehr Burgau darf sich über neue Ausrüstung freuen. Der Stadtrat bewilligte die Anschaffung eines neuen Verkehrssicherungsanhängers für die Feuerwehr, nachdem der alte Anhänger im Mai bei einem Unfall auf der A8 schwer beschädigt worden war.
Der Anhänger, der die Sicherheit der Rettungskräfte am Einsatzort gewährleistet und Unfallstellen absichert, ist für die Feuerwehr unerlässlich. Zwei Angebote wurden geprüft: eines der Firma Nissen über 20.117,76 Euro und eines der Firma Horizont für 25.232,49 Euro. Trotz des höheren Preises entschied sich die Feuerwehr für das Angebot von Horizont, da es mehrere Vorteile bietet – etwa größere Bodenplatten, besseres Material und eine schnellere Lieferzeit von nur acht Wochen. Die Regierung von Schwaben hat für die Beschaffung Fördermittel in Höhe von 11.440 Euro bewilligt. Nach Abzug dieser Summe bleibt ein Restbetrag von 13.792,49 Euro, den die Stadt Burgau selbst tragen muss. Auch hier stimmte der Stadtrat der Anschaffung einstimmig zu.
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