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Burgau: Neues Hotel: Ein Haus für Gäste und Einheimische

Burgau

Neues Hotel: Ein Haus für Gäste und Einheimische

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    Das historische Gebäude hat es den Inhabern angetan.
    Das historische Gebäude hat es den Inhabern angetan. Foto: Bernhard Weizenegger

    Das Goldene Kreuz trägt künftig den Namen Victoria. Denn aus dem bekannten italienischen Restaurant an der Ulmer Straße in Burgau wird ein Aparthotel/Pension garni. Die Brüder Sascha und Marco Juric haben das Gebäude gekauft und werden es künftig betreiben. Renoviert und eingerichtet haben sie es mit viel Liebe zur Historie, so ist eine der Innentüren die ehemalige Eingangstür des Hauses und ein Kachelofen wurde auch integriert.

    Auf der Suche nach einer Investitionsmöglichkeit stießen die beiden Burgauer auf die Möglichkeit, das Gebäude zu erwerben. Dafür aber nur Geld auszugeben und es leer stehen zu lassen, kam für sie nicht infrage. Zum einen, weil das natürlich nicht wirtschaftlich wäre, zum anderen, weil sie hier schon oft beim Essen waren und das Haus für sie etwas Besonderes ist. Der ältere Bruder Sascha, heute 41 Jahre alt, feierte dort sogar seine Kommunion.

    Hinzu kam, dass die beiden Chefs einer Firma in Jettingen-Scheppach häufig vor dem Problem standen, für ihre Geschäftskunden keine adäquate Unterkunft in der Region zu finden. Also beschlossen sie, das einfach selbst in die Hand zu nehmen. Zimmer und Apartments werden aber nicht allein dieser Zielgruppe vorbehalten sein, auch jeder andere kann hier buchen. Der Schwerpunkt liegt auf den Legoland-Besuchern und Geschäftsreisenden. Beide werden räumlich voneinander getrennt sein, damit sich keiner stört.

    Die alten Formen und der Charme des Hauses sollten erhalten bleiben

    Das Erdgeschoss, in dem bis Ende 2016 die Pizzeria war, wurde komplett umgestaltet. Hier gibt es jetzt einen großzügigen Frühstückssaal mit Küche, 40 Personen finden dort Platz. Noch einmal so viele Menschen lassen sich auf der Terrasse unterbringen. Auch gibt es ein Büro und eine Rezeption, die aber nicht ständig besetzt sein wird, und vier Zimmer. Dazu zählen eine Suite für vier Personen, zwei behindertengerechte Doppel- und zudem ein Einzelzimmer.

    In den oberen beiden Stockwerken gibt es sieben Einzelzimmer und vier Apartments, die auch schon vor der Übernahme bestanden. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen alle in der Gestaltung dem Erdgeschoss angeglichen werden. Insgesamt 39 Übernachtungsgäste lassen sich im Gebäude unterbringen, bei dem darauf geachtet wurde, dass die alten Formen und sein Charme erhalten bleiben. Außerdem gibt es Möbel von einem Schreiner aus der Region, bei den Produkten für das Frühstück wird auf Bioqualität und die Lieferung von Landwirten geachtet.

    Die Einheimischen sind zum Brunchen willkommen

    Apropos Frühstück: Sonntags soll dort bis um 14 Uhr gebruncht werden können, auch die Einheimischen sind willkommen. Wohl ab nächstem Jahr wird es eine Bar geben, die aber keine Konkurrenz für andere Gastronomiebetriebe in der Stadt sein soll. Sie wird nicht ständig offen sein, aber wenn, sind Besonderheiten wie ein After-Work-Angebot oder Grillen am Sonntag geplant. „Außerdem wollen wir uns auf Gin und Rum spezialisieren“, erklärt Sascha Juric, „das gibt es so in der Region noch nicht.“

    Er selbst ist ein Fan von Rum, sein jüngerer Bruder, 38 Jahre alt, von Gin. Was ihnen gut gefällt, wollen sie hier anbieten, und dementsprechend haben sie auch die Einrichtung des Hauses ausgewählt. Geschäftlich sind sie viel unterwegs und haben viele unterschiedliche Hotels gesehen, die Zimmer und restlichen Räume im eigenen Haus sind so geworden oder werden noch so, wie sie sie auch als Gäste haben wollten. Modern, aber gemütlich und mit dem Charme der Historie, umschreibt es Juric.

    Was es mit dem Namen des Hotels auf sich hat

    Die Brüder führen seit 16 Jahren die Geschäfte der Partec Group, eine Firma für Brauerei- und Molkereianlagen, und fungieren auch als Zulieferer. Inklusive der Niederlassungen im Ausland beschäftigen sie gut 140 Menschen, 2009 wurde das Unternehmen nach Jettingen-Scheppach verlagert, weil dort eine geeignete Halle verfügbar war. Sascha Juric ist Ingenieur, Marco Juric Betriebswirt. Die Hotellerie ist bislang nicht ihr Metier, weshalb sie von der gelernten Hotelfachangestellten und Köchin Melanie Sommer unterstützt werden, die eine von zwei Voll- und zwei Teilzeitkräften ist. Wenn alles gut angenommen wird, könnten außerdem noch Aushilfen beschäftigt werden.

    Und vielleicht, das könnten sich die Brüder zumindest derzeit aus dem Bauch heraus vorstellen, nehmen sie irgendwann ein weiteres Objekt dazu, wenn es hier gut läuft und sich eine Chance wie mit dem Goldenen Kreuz ergibt. Als der Inhaber in Rente und zurück nach Italien ging, haben sie eben zugegriffen. Im März 2016 fiel die Entscheidung, Ende 2016 ging das Gebäude auf sie über, im April 2017 begann der Umbau und im Frühjahr dieses Jahres waren die Arbeiten beendet. Sobald das Landratsamt die Genehmigung erteilt hat, wollen sie eröffnen. Benannt ist der Betrieb nach der kleinen Tochter von Sascha Juric. Als der Verkaufsprozess in die finale Phase ging, kam sie zur Welt. Apartments im Haus sollen auch noch Namen bekommen: Monique nach der Schwester, Lena nach der Nichte und Evi nach der Mutter. Es ist eben ein Familienprojekt.

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