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Burgau: Fasching: Nach dem Rathaussturm regieren in Burgau die Narren

Burgau

Fasching: Nach dem Rathaussturm regieren in Burgau die Narren

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    Bürgermeister, Stadträte sowie die Närrinnen und Narren der Faschingszünfte Burgavia, Knoronia und der m+m´s verbrachten beim Rathaussturm in der Kapuzinerhalle heitere Stunden.
    Bürgermeister, Stadträte sowie die Närrinnen und Narren der Faschingszünfte Burgavia, Knoronia und der m+m´s verbrachten beim Rathaussturm in der Kapuzinerhalle heitere Stunden. Foto: Ralf Gengnagel

    Eben saß Bürgermeister Martin Brenner (CSU) noch am Kopfende des Plenums und kam seiner Amtspflicht nach, indem er die Burgauer Stadtratssitzung leitete und Dialoge moderierte. Doch dann musste er seinen Platz räumen, blickte auf das Markgrafenpaar, das an seiner Stelle Platz genommen hatte und meinte mit einem Augenzwinkern: "Es ist die schönste Art und Weise, entmachtet zu werden". Die Närrinnen und Narren der Faschingsgesellschaften m+m´s, Knoronia und Burgavia machten sich beim Sturm in den Sitzungssaal in der Kapuzinerhalle breit und übernahmen so mit geballter Faschings-Power die Macht über die Markgrafenstadt. Die kreativen Köpfe der m+m's haben sich als diesjähriges Faschingskomitee für "ihre Kommunalpolitiker" einmal etwas ganz anderes ausgedacht. Dabei wurde die ein oder andere Gepflogenheit der Rätinnen und Räte entlarvt. 

    Die Kapuzinerhalle glich einem närrischen Prunksaal und war ganz im Zeichen der fünften Jahreszeit dekoriert. Die Stadträte und Mitarbeiter der Verwaltung waren in ihren bunten und ausgefallenen Kostümen erst auf den zweiten Blick so richtig zu erkennen. Manch einer verkleidete sich gar als "Mittelscharfe Löwensenf-Tube" – in der Hoffnung, so munkelte man jedenfalls unter den Faschingsfreunden, unerkannt seinen "Senf abgeben" zu können. Geholfen haben die Kostüme insofern freilich nicht, sollte also einer aus dem Gremium tatsächlich den Plan geschmiedet haben, möglichst getarnt durch den Abend zu kommen. 

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    Widerstand war zwecklos: Die Närrinnen und Narren entmachteten den Burgauer Stadtrat. Die schönsten Bilder vom Rathaussturm 2024.

    Burgauer Stadtratsmitglieder müssen Rede und Antwort stehen

    Den beiden Moderatorinnen, Alexandra Mildner und Patricia Hellmund, entging ohnehin keines der Ratsmitglieder, die bei einem einfachen, schnellen, aber dafür sehr aufschlussreichen Spiel gefordert wurden. Als Besonderheit dachten sich die m+m's aus, diesmal die Faschingsgesellschaften gegeneinander in einem Wettkampf antreten zu lassen. Sie hatten unter Beweis zu stellen, wer wohl so manche Gepflogenheit der Stadträte am besten kenne. Mit einer Auswahl lustiger "Entweder-Oder"-Fragen stellten sich die Mandatsträger den neugierigen Erkundigungen, die eingefordert wurden. So wurde beispielsweise bekannt, dass der Stadtrat Manfred Kramer (SPD) bei der Auswahl seiner Getränke durch und durch Sozialdemokrat sei und lieber dem Rotwein als dem Weißwein frönt. Ralf Stambusch (CWG) hingegen mag es lieber etwas süßer – seine Nutellabrote pflege er natürlich ohne Butter zu genießen. Eine verzwickte Frage hatte Bürgermeister Martin Brenner zu beantworten. Was er den lieber möge, den Fasching oder das historische Fest in Burgau? Für den Fasching hat er sich entschieden – und konnte der Fangfrage geschickt ausweichen, weil es ja so gesehen kein historisches Fest mehr gäbe, dafür aber seit dem vergangenen Jahr das "Markgrafafescht". 21 Fragen lang wurde gelacht, geklatscht und gefeiert, während die Damen der m+m's an der "mobilen" mitgebrachten Bambus-Bar leckere Cocktails mixten. 

    Show-Tangruppe und Tanzmariechen lösen Faschingsfieber aus

    Die m+m's können aber nicht nur gute Caipis mixen, die Showtanz Gruppe legte zu einem ebenso guten Musik-Mix eine mitreißende Vorstellung aufs Parkett und verwandelte die Kapuziner-Halle in einen Urwald. Getreu ihrem Motto "Welcome to the Jungle" heizten sie so richtig ein. In Sachen Stimmung kletterte das Thermometer von der richtigen Betriebstemperatur zum Faschingsfiber hoch, als dann das Tanzmariechen Hannah von der Faschingsgesellschaft Knoronia mit ihrer akrobatischen Choreografie noch eins draufsetzte. So manches Ratsmitglied geriet dabei ins Staunen, welch ungeahnte Bewegungsmöglichkeiten so ein trainierter Körper erlaubt. 

    Bis in den späten Abend hinein wurde noch geratscht und gelacht. Mit dem Rathaussturm wurde der Faschingsendspurt eingeläutet. Seinen Höhepunkt findet der Fasching mit den beiden großen Umzügen in Unterknöringen (Faschingssamstag) und Burgau (Rosenmontag), bei denen tausende Besucher feiern. Die Kinderbrotspeisung lässt am Rußigen Freitag eine jahrhundertealte Tradition wieder lebendig werden.

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