Elegant und edel, so ist ein Hofball der Burgavia in kurzen Worten zu beschreiben. Hinzu kommt: eine Kapuziner-Halle, der am Ende nichts anderes mehr übrigbleibt, als dass sie bebt. Das war am Samstag am Hofe der Burgavia nicht anders: Empfang durch die Große Garde, über den roten Teppich vorbei an dem Schiffsrumpf mit dem funkelnden Drachenkopf - der Saal in nordischer Deko wartete schon.
"Ein Leben ohne Fasching ist möglich, aber sinnlos." Recht hatte er, der Burgavia-Präsident, Moderator und Markgräfinnen-Vater Thomas Schretzenmaier, als er sich mit Moderatorin Uli Schiffelholz vor komplett an der Bühne versammelter Burgavia-Mannschaft an die Gäste wandte. Markgräfinnenvater? In der Tat: Markgräfin Lisa, die gesellige Schatzmeisterin, ist ein Burgavia-Baby und in die Burgavia hineingeboren. Markgraf Fabian von den Günztalterrassen ist ihr quasi nachgezogen.
Jedenfalls bewies das Markgrafenpaar, nachdem die Große Garde mit ihrem Gardetanz den Hofball gebührend eröffnet hatte, dass es vor der erstmals von zwei kleinen Hofnarren gehaltenen Rolle nicht nur gut reden, sondern auch ausgezeichnet den Markgrafenwalzer tanzen kann. Dann war Schluss mit Walzer, Markgräfin und Markgraf zeigten ganz schnell, was richtig in ihnen steckt, und die erste von unzähligen Raketen schoss in den Kapuziner-Hallen-Himmel.
Burgavia-Flöhe verzauberten das Publikum
Raus aus dem Winterschlaf und rein in die Blumenwiese mit Bienen und Schmetterlingen, begleitet von fleißigen, mit "Gießkännla" und "Schäufala" bewaffneten Zwergen - so verzauberten die Burgavia-Flöhe und -Minis das Publikum, und jetzt war auch Zeit für den Schlachtruf. Klar, dass das "Allewi allewa allewi wa wa, Burgavia, Burgavia, ra ra ra" keinen mehr auf den Plätzen hielt. Nicht anders bei den Burgavia-Kids: Die wollen nämlich Cheerleader werden, also "Beifall geben" und gleichzeitig "das Publikum animieren" - was ihnen mit ihrer Show "Matchday" vortrefflich gelang.
Gerade recht für die Reise ins Weltall mit den Burgavia-Teenagern: "Welcome to Space", eine Entdeckungstour in schillernden Kostümen vom "Mann im Mond" bis zum "Moonlight Shadow". Dann gab es etwas, was es bei einem Hofball so noch nicht gegeben hat: Ursula Winkler, an einem Rosenmontag geboren, erste Markgräfin nach dem einstigen Burgavia-Dornröschenschlaf, Trommlerordensträgerin, frühere Vizepräsidentin, jetzt ihr 44-jähriges Burgavia-Jubiläum feiernd und vor allem in der Jugendarbeit wichtige Stütze, wurde zum Ehrenmitglied ernannt.
Auch die Notentschalper, die angeblich schon sechs Burgavia-Präsidenten und sechs Burgauer Bürgermeister überlebt haben, waren gekommen. "Freunde, die uns ans Herz gewachsen sind", wie Uli Schiffelholz den Besuch aus der Schweiz nannte. Dieses Mal hatten sie keinen Sack voll Konfetti dabei, sondern einen mit "Sugus" - auf Burgauerisch "Gutsla", auch wenn es Schweizer Kaubonbons sind.
Showtanzgruppe tritt vor dem Bug eines Wikingerschiffs auf
Mit den m+m's gab es weitere Gäste: Nach ihrem Auftritt "Funky Monkey - der Dschungel bebt" bebte auch die Kapuziner-Halle und dann brannte sie geradezu. "Vikings" - als Krieger des Nordens verbreitete die Showtanzgruppe nicht Angst und Schrecken. In einer grandiosen und mitreißenden Show vor dem Bug eines Wikingerschiffs erkämpfte und eroberte sie die Herzen des Publikums - und das war jetzt erst recht nicht mehr zu bremsen.
Das Ende eines rauschenden Hofballs war noch lange nicht erreicht. Für die nächsten Stunden war "Weekend" angesagt, die Band, die von Anfang an die Gäste geradezu zur Tanzfläche aufgesogen hatte.