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Neue ICE-Strecke vs. Wasserschutzgebiet: "Riesenproblem" für Bubesheim?
![Kein Feldweg, sondern die Bahntrasse Ulm–Augsburg könnte künftig durch das
Wasserschutzgebiet der Gemeinde führen. Entsprechende bauliche Auflagen wären dazu nötig, in der Gemeinde sehen das trotzdem manche kritisch. Kein Feldweg, sondern die Bahntrasse Ulm–Augsburg könnte künftig durch das
Wasserschutzgebiet der Gemeinde führen. Entsprechende bauliche Auflagen wären dazu nötig, in der Gemeinde sehen das trotzdem manche kritisch.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Der Gemeinderat diskutiert über die als raumverträglich beurteilten ICE-Trassen. Außerdem geht es um eine Firma, die ihren Sitz südlich der A8 erweitern will.
Eine Vielfalt an Themen ist im Gemeinderat Bubesheim behandelt worden. Mit Spannung erwartet wurde die landesplanerische Beurteilung zum Bahnprojekt Ulm–Augsburg. Die Regierung von Schwaben hat im Raumordnungsverfahren die verschiedenen Trassen landesplanerisch beurteilt. Fünf Verläufe wurde dabei als raumverträglich beurteilt, von den Varianten violett und orange wäre Bubesheimer Flur betroffen. Bürgermeister Gerhard Sobczyk sagte: „Wir sind mit unseren Bedenken vertreten.“ In der Beurteilung, die auf der Internetseite des Bahnprojekts Ulm–Augsburg veröffentlicht ist, ist festgehalten, dass Auflagen zum Trinkwasserschutz der Bubesheimer nötig seien, sollte die Wahl auf eine autobahnnahe Trasse fallen. Am Freitag will die Deutsche Bahn ihre Wunschtrasse vorstellen.
Wie ist das Wasserrecht in Bubesheim mit der ICE-Trasse vereinbar?
Aktuell beantragt Bubesheim das Wasserrecht für die beiden Tiefbrunnen neu. Wie groß das neue Wasserschutzgebiet ausgewiesen werden muss, ist bisher nicht bekannt. Es könnte aber passieren, dass die Neubaustrecke das Wasserschutzgebiet queren wird. Zweiter Bürgermeister Rainer Finkel äußerte sich dazu: „Ich bin schockiert. Wir geben gerade viel Geld aus, um für die nächsten 20 Jahre das Wasserrecht zu bekommen, und jetzt kommt mit der Neubaustrecke ein Riesenproblem auf uns zu. Mit baulichen Maßnahmen ist alles machbar, das ist doch ein Freibrief für die Bahn.“ Bürgermeister Sobczyk sah es entspannter: „Die baulichen Maßnahmen werden so gemacht, dass nichts passiert.“ Als beim großen Hochwasser die Stadtwerke Günzburg zwei Tage die Trinkwasserversorgung von Bubesheim eingestellt hatten, war man in Bubesheim sehr froh, mit den eigenen Brunnen die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger gewährleisten zu können. Im Normalfall speist Bubesheim Trinkwasser aus den eigenen Brunnen und aus Günzburg in sein Netz ein. In der landesplanerischen Beurteilung ist zu lesen, dass die Trasse im Abstrombereich des Grundwassers und nicht im Zustrombereich liegen würde. Bei entsprechenden Schutzmaßnahmen könnte die Trasse durch das Wasserschutzgebiet gebaut werden.
Um diese weiteren Themen ging es:
- Neubau südlich der A8: Eine zweite Bubesheimer Firma plant den Sprung über die Autobahn, die seit ihrem Bau in den 1930er-Jahren eine Grenze der Bebauung markiert. Zwischen Weißenhorner Straße und Kötzer Straße möchte ein Industriebetrieb auf rund 38.000 Quadratmetern seinen Standort am Stammsitz in Bubesheim erweitern. Vorbehaltlich der Kostenübernahme für die Bauleitplanung durch den Grundstückseigentümer stimmte der Gemeinderat der Aufstellung des Bebauungsplans „Gewerbegebiet Im Tremler“ und der Änderung des Flächennutzungsplans zu.
- Spielplatz Weißenhorner Straße: Viel Lob für die Anlage heimste man Sobczyk beim Gartenfest ein, das zum ersten Mal auf dem sanierten Fest- und Spielplatz stattfand. Etwas mehr als 130.000 Euro wurde von der Gemeinde investiert. Vier Picknickbänke werden noch gekauft und aufgestellt. Außerdem soll noch ein Sanitärcontainer errichtet werden, die dazu nötigen Anschlüsse sind schon vorhanden. Über die Größe des Containers wird in der nächsten Sitzung entschieden.
- Mietparkplatz: Der Bürgermeister hätte sich im Westen der Gemeinde am Remshardweg eine Mietparkfläche vorstellen können. Die Fläche westlich des Friedhofs ist für eine Friedhofserweiterung gedacht, wird aber wegen der Tendenz zu Urnenbestattungen und Grabauflösungen nicht mehr gebraucht. Die Mehrheit des Gemeinderats konnte sich 30 Mietparkplätze unmittelbar neben dem Friedhof nicht vorstellen. Auch die Kosten für Bauleitplanung und das Anlegen der Parkfläche standen für neun Gemeinderätinnen und Gemeinderäte nicht in Relation zu den zu erwartenden Einnahmen. Sobczyks Plädoyer, dass zum jetzigen Zeitpunkt nur über eine Bauvoranfrage mit geschätzten Kosten von 700 Euro zu entscheiden sei, änderte nichts an der Mehrheitsmeinung. Sein Vorschlag wurde mit zwei zu neun Stimmen abgelehnt.
- Kita St. Anna: Gute Nachrichten für die Kinderbetreuung. Im neuen Kitajahr gibt es für alle Kinder in Kindergarten beziehungsweise Kinderkrippe einen Platz. Ab 2025 sorgen deutlich sinkende Geburtenzahlen für eine ausreichende Anzahl an Plätzen. Gebaut werden muss in Bubesheim auf jeden Fall keine Kita.
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