Startseite
Icon Pfeil nach unten
Günzburg
Icon Pfeil nach unten

Blaubeuren: Blaubeuren hat mehr zu bieten als den Blautopf

Blaubeuren

Blaubeuren hat mehr zu bieten als den Blautopf

    • |
    Blaubeuren hat mehr zu bieten als nur den Blautopf. So gibt es etwa das Urgeschichtliche Museum, das Kloster mit Hochaltar und das Badhaus der Mönche.
    Blaubeuren hat mehr zu bieten als nur den Blautopf. So gibt es etwa das Urgeschichtliche Museum, das Kloster mit Hochaltar und das Badhaus der Mönche. Foto: Felix Gnoyke

    Etliche Mythen und Sagen ranken sich um den Blautopf. So erzählt Eduard Mörike in der „Historie von der schönen Lau“, wie eine Wassernixe am

    Am Rand der Altstadt neben der Stadtkirche beherbergt das ehemalige Heilig-Geist-Spital die Tourist-Info und das Urgeschichtliche Museum (Urmu). Seit 1965 befindet sich das Museum in dem mittelalterlichen Fachwerkgebäude aus dem Jahr 1424. Vor acht Jahren fand der letzte Umbau statt, das Spital wurde saniert, das Urmu neu konzipiert und erweitert. Der Charme des alten Spitals blieb dabei in vielen Räumen erhalten. So lassen sich im Eingangsbereich des Museums, einer früheren Kapelle, eine Reihe von Wandmalereien aus dem 15. Jahrhundert bestaunen. Die daran anschließenden Ausstellungsräume versetzen die Besucherinnen und Besucher weitere 40.000 Jahre in die Vergangenheit.

    Urgeschichtliches Museum Blaubeuren zeigt das Leben vor 40.000 Jahren

    Mit einer Zeitreise in die Eiszeit veranschaulicht das Museum, wie es auf der Schwäbischen Alb aussah, als Gletscher große Teile der Landschaft bedeckten. In einer unwirtlichen Umwelt lebten die Menschen in den Tälern der Flüsse Ach, Blau und Lone. Werkzeug- und Materialfunde geben Einblicke, wie das Leben der steinzeitlichen Jäger und Sammler aussah. Echte Knochen von längst ausgestorbenen Höhlenbären und Mammuts liefern Zeugnisse, mit welchen Tieren sich unsere Vorfahren in Blaubeuren ihren Lebensraum teilten. Modelle und Videos zeigen anschaulich, wie der Alltag in der Altsteinzeit aussah – vom Schlachten eines Tieres bis hin zur Herstellung einer Flöte aus Knochen.

    Die Vogelknochen- und Mammutelfenbein-Flöten wurden bei Ausgrabungen vor Ort gefunden und gelten als die ältesten Musikinstrumente der Welt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler deuten sie als Beleg für die kulturellen Wurzeln der Menschheit. Bis zum 6. November widmet das Urmu den Vögeln der Eiszeit, als wichtiger Teil der damaligen Kunst und Musik, eine Sonderausstellung. In einem eigenen Raum wird aufgezeigt, wie archäologische Funde von Vogelknochen Rückschlüsse auf die eiszeitliche Lebenswelt zulassen. Auch für Kinder bietet die Sonderausstellung eine besondere Überraschung und weiß mit liebevoller Gestaltung zu überzeugen.

    Neben ersten Instrumenten wurden auch die ältesten figürlichen Kunstwerke auf der Schwäbischen Alb gefunden. Viele von ihnen, wie der Kleine Löwenmensch oder ein Wasservogel aus Mammutelfenbein, sind im Urmu ausgestellt. Der Höhepunkt der Dauerausstellung: die sogenannte Venus vom Hohle Fels. Eine nicht ganz sechs Zentimeter große Figur, die als eine der weltweit ältesten Frauendarstellungen gilt, verführt Besucherinnen und Besucher zum Spekulieren. Weshalb sind die Geschlechtsmerkmale so deutlich ausgeprägt, die Arme und Hände fein ausgearbeitet, die Füße aber nicht? Und warum besitzt sie keinen Kopf? Bis heute kann die Wissenschaft keine genaue Antwort geben.

    Der Höhepunkt der Dauerausstellung: die sogenannte Venus vom Hohle Fels. Eine nicht ganz sechs Zentimeter große Figur, die als eine der weltweit ältesten Frauendarstellungen gilt.
    Der Höhepunkt der Dauerausstellung: die sogenannte Venus vom Hohle Fels. Eine nicht ganz sechs Zentimeter große Figur, die als eine der weltweit ältesten Frauendarstellungen gilt. Foto: Felix Kästle, dpa

    Aber nicht nur für wissenschaftlich Interessierte hat das Museum jede Menge zu bieten. Kinder können in der Steinzeitwerkstatt selbst aktiv werden und dort beispielsweise Tieranhänger oder Lederbeutel mit steinzeitlichen Werkzeugen herstellen. Bis Ende der Sommerferien findet die Werkstatt täglich statt, danach immer mit wechselndem Programm am Wochenende. Führungen durch das Museum müssen vorher gebucht werden, gegen einen Aufpreis von drei Euro kann ein Medienguide erworben werden, der auch Informationen zu den Unesco-Welterbe-Höhlen und Fundstellen im Umkreis liefert.

    Nach dem Museumsbesuch lädt die Altstadt-Runde zum Schlendern ein. Auf dem 1,5 Kilometer langen Rundweg lassen sich die schönsten Ecken und Plätze der Altstadt entdecken. Nach der Umrundung des Blautopfs führt die Strecke am Badhaus der Mönche vorbei durch den Klosterhof. Zwei Sehenswürdigkeiten, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

    Das Kloster Blaubeuren wurde im Jahr 1085 gegründet und von 1466 bis 1501 im spätgotischen Stil neu erbaut. Heutzutage wird ein Teil des Klosters als altsprachliches Gymnasium mit evangelischem Internat genutzt. Kreuzgang, Brunnenkapelle, Kreuzgarten und Kirche sind für Besucherinnen und Besucher zugänglich. Das Prunkstück des Klosters ist der doppelflügige Hochaltar, der 1494 fertiggestellt wurde.

    1. April - 31. Oktober: Dienstag - Sonntag, 10 - 17 Uhr

    1. November - 31. März: Dienstag - Samstag, 14 - 17 Uhr; Sonntag 10 - 17 Uhr

    2. November - 28. Februar: Montag - Freitag, 14 - 16 Uhr; Samstag, Sonntag, feiertags: 11 - 16 Uhr

    1. April - 31. Oktober: täglich von 10 bis 17 Uhr

    Öffnungszeiten und Eintrittspreise für Attraktionen in Blaubeuren

    Urgeschichtliches Museum

    Öffnungszeiten:

    • 1. April - 31. Oktober: Dienstag - Sonntag, 10 - 17 Uhr
    • 1. November - 31. März: Dienstag - Samstag, 14 - 17 Uhr; Sonntag 10 - 17 Uhr

    Preise:

    • Regulär: 7 Euro
    • Ermäßigt: 5 Euro
    • Kinder 7 - 17 Jahre: 3 Euro
    • Eltern oder Großeltern mit Kindern: 15 Euro
    • Erwachsene/r mit Kindern: 9 Euro

    Kloster Blaubeuren

    Öffnungszeiten:

    • 1. März - 1. November: täglich von 10 bis 17 Uhr
    • 2. November - 28. Februar: Montag - Freitag, 14 - 16 Uhr; Samstag, Sonntag, feiertags: 11 - 16 Uhr

    Preise:

    • Regulär: 5 Euro
    • Ermäßigt: 2,5 Euro
    • Kombiticket mit Badhaus: 7 Euro
    • Kinder unter 18 Jahren: freier Eintritt

    Badhaus der Mönche

    Öffnungszeiten:

    • 1. April - 31. Oktober: täglich von 10 bis 17 Uhr

    Preise:

    • Regulär: 3 Euro
    • Ermäßigt: 2,5 Euro
    • Kombiticket mit Kloster: 7 Euro
    • Kinder unter 18 Jahren: freier Eintritt

    Auf dem Gelände der Klosteranlage befindet sich zudem das Badhaus der Mönche, das einzig erhaltene Mönchsbad Deutschlands. In dem ehemaligen Badhaus ist heute das Blaubeurer Heimatmuseum untergebracht. Neben den restaurierten Badeanlagen können dort historische Zeugnisse aus der Blaubeurer Stadtgeschichte, wie etwa Trachten oder handwerkliche Geräte, betrachtet werden. Ein Besuch dauert lediglich 15 bis 30 Minuten und ist mit dem Eintritt ins Kloster kombinierbar.

    Die weiteren Teile der Ausflugstipps-Serie finden sie hier.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden