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Bildung: Endlich Schule – aber mit Corona-Maske

Bildung

Endlich Schule – aber mit Corona-Maske

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    Und doch ist alles anders. Nur mit Mundschutz dürfen die Kinder in die Schule.
    Und doch ist alles anders. Nur mit Mundschutz dürfen die Kinder in die Schule.

    Erster Schultag an der Grundschule An der Bleiche in Günzburg. Nervöses Getuschel hallt von den Wänden der Turnhalle wider. Dort haben sich die Erstklässler mit ihren Eltern versammelt. Als der Schulleiter das Wort ergreift, ist es plötzlich still im Raum. Jedes Kind wird einzeln mit Namen vorgestellt und begrüßt. Ein großer Moment, der lange Zeit in Erinnerung bleiben wird. Dann führen die älteren Grundschüler ein aufwendig einstudiertes Programm vor – es wird geturnt und gesungen, bevor es für die

    Am Dienstag lief wegen der Corona-Schutzmaßnahmen alles anders. „Nach vielen routinierten Schulanfängen muss ich sagen: Das ist diesmal völliges Neuland. Dieser erste Schultag wird noch lange hängen bleiben“, erzählt der Schulleiter. Die feierliche Begrüßung verlegte er diesmal nach draußen in den Schulhof. Ein provisorisches Holztor diente als symbolischer Eingang zur Schule – und als Fotomotiv. Denn die Eltern durften nicht mit ins Klassenzimmer. „Das Verständnis dafür war aber da“, sagt Bayer. Auch für die vielen anderen Änderungen und Corona-Auflagen.

    Ins Schulgebäude kommen Lehrer und Schüler zum Beispiel nur mit Maske. Das war zumindest den älteren Schülern schon vom Unterricht im Sommer bekannt. „Schwieriger ist das für die Erstklässler. Aber das hat tadellos funktioniert – alle haben ihre Maske getragen und sich an die Abstandsregel gehalten“, berichtet der Schulleiter. Immerhin dürfen die Grundschüler die Masken am Platz im Klassenzimmer abnehmen. Das sei wichtig, denn Mimik und Gestik spielten eine große Rolle. „Wir müssen Bildungsauftrag und Infektionsschutz unter einen Hut bringen. Da gilt es eben einen Kompromiss zu finden“, gibt Bayer zu bedenken. Einen erneuten Corona-Rückschlag, der letztlich zurück wieder zum Heim-Unterricht führen könnte, wolle er um jeden Preis vermeiden. Bei der Planung dieses Schuljahrs sei er deshalb gänzlich neue Wege gegangen.

    Die zwei ersten Klassen begrüßte er an unterschiedlichen Terminen am Vormittag getrennt voneinander, damit nicht alle gleichzeitig aufeinandertreffen. Auch der Unterricht wurde umgekrempelt: Die Lehrer unterrichten nur noch ganz unmodern, nämlich frontal. Die große gemeinsame Pause auf dem Schulhof ist ebenfalls Geschichte, jede Klasse pausiert zu einer unterschiedlichen Zeit. „Da geht natürlich viel Emotionalität und Fröhlichkeit und vieles was das Schulleben ausmacht verloren“, bedauert Bayer. „Aber daran werden wir uns wohl gewöhnen müssen.“

    Das Stichwort „gewöhnungsbedürftig“ ist es auch, das Rudolf Kögler im Zusammenhang mit dem diesjährigen Schulstart in Verbindung bringt. „Insgesamt hat trotz der vielen Auflagen aber alles reibungslos geklappt“, berichtet der Schulleiter der Krumbacher Realschule. Vier neue Klassen zu je rund 20 Schülern gibt es in diesem Jahr an der Realschule: „Das ist eine angenehme Größe und da lassen sich auch die Abstände gut einhalten.“ Glücklicherweise sei dafür ausreichend Personal zur Verfügung – nicht selbstverständlich, betont Kögler. Die Lehrer haben indes mit einer verschärften Maskenpflicht zu kämpfen. Im Gegensatz zu Grundschulen müssen Lehrer und Schüler an weiterführenden Schulen den Mund-Nasen-Schutz – vorerst in den kommenden zwei Wochen – auch uneingeschränkt im Klassenzimmer tragen. „Das ist schon komisch und unangenehm für alle – aber es hat soweit gut funktioniert“, berichtet Kögler. Gerade die älteren Schüler seien den Lehrern ja bekannt, sagt der Schulleiter, der auch selbst unterrichtet. Die Jugendlichen seien an diesem ersten Schultag größtenteils entspannt gewesen, berichtet er. „Bei den fünften Klassen ist es aber etwas komplizierter – da gibt es so viele neue Gesichter, die man jetzt gar nicht sieht. Optimal ist das nicht.“ Die Maskenpflicht hätten aber trotzdem alle akzeptiert. Generell überwiegt in den Augen Köglers an diesem ersten Schultag, trotz der vielen Corona-Einschränkungen, das Positive: „Ich habe schon das Gefühl, dass die Schüler insgesamt froh sind, wieder in die Schule gehen zu dürfen.“ Ihm persönlich gefalle auch, dass wieder Leben im Haus ist. „Im Sommer war es ja totenstill hier – das hat sich jetzt zum Glück wieder geändert.“

    Ob das auch das gesamte Schuljahr über so bleibt, vermag Kögler aktuell nicht einzuschätzen: „Das hängt maßgeblich von der Entwicklung der Infektionszahlen ab.“ Wenn sich die Zahlen in den nächsten Tagen stabilisieren, könne der Unterricht vielleicht auch ohne Maske weitergehen. „Aber wir schauen jetzt mal, wie das in den kommenden zwei Wochen funktioniert und hoffen einfach, dass sich dann alles langsam wieder etwas normalisiert.“ "Kommentar

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