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Bibertal: Kreisbrandrat kritisiert den Feuerwehrbedarfsplan in Bibertal

Bibertal

Kreisbrandrat kritisiert den Feuerwehrbedarfsplan in Bibertal

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    Das Ettlishofer Feuerwehrauto ist noch einmal durch den TÜV gekommen. Die
Gemeinde Bibertal muss sich überlegen, wie es in Zukunft weitergeht. Dazu
soll der Feuerwehrbedarfsplan fortgeschrieben werden.
    Das Ettlishofer Feuerwehrauto ist noch einmal durch den TÜV gekommen. Die Gemeinde Bibertal muss sich überlegen, wie es in Zukunft weitergeht. Dazu soll der Feuerwehrbedarfsplan fortgeschrieben werden. Foto: Sandra Kraus

    Die altersbedingten TÜV-Probleme des Feuerwehrautos der Feuerwehr Ettlishofen und die Tatsache, dass das 40 Jahre alte Fahrzeug der Feuerwehrbedarfsplan für die sieben Ortsteilfeuerwehren vor und war nicht mit allem einverstanden, was er auf den über einhundert Seiten las und was es auslöste. 

    Es sei nicht zu verstehen, so Müller, warum die Feuerwehren in Bühl und Echlishausen infolge des Feuerwehrbedarfsplans „aufgerüstet“ wurden und aus seiner Sicht „überdimensionierte Fahrzeuge“ gekauft wurden. „Wenn das Echlishauser Fahrzeug eine Nummer kleiner gekauft worden wäre, hätte Silheim auch ein neues bekommen können.“ Im Juli 2019 wurde vom damaligen Gemeinderat für Bühl ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 20 und für Echlishausen ein Stefan Müller mit dem Passus im Feuerwehrbedarfsplan, dass die Feuerwehr Bühl auch Echlishausen abdecken könne und somit die Wehr in , sondern sind auch für das kulturelle Leben im Dorf unverzichtbar. Sie haben auf jeden Fall Bestandsschutz.“ 

    Feuerwehrplanung in Bibertal ohne Kreisbrandinspektion

    Erfreulich sei, dass die Mitgliederzahlen in Bibertal konstant seien, zum Teil sogar ansteigen. Genau angeschaut hat sich Kreisbrandrat Müller auch die Umsetzung der Hilfsfrist. Nach dem Bayerischen Feuerwehrgesetz muss grundsätzlich jede an einer Straße gelegene Einsatzstelle von einer gemeindlichen Feuerwehr in höchstens zehn Minuten nach Eingang einer Meldung erreicht werden. Für den Ortsteil Hetschwang sieht Müller hier durchaus Probleme. „Die Feuerwehren in Ettlishofen und Anhofen haben Unterversorgung. Die zwei Kleinfeuerwehren sind für mehr Gemeindefläche zuständig als die großen Feuerwehren Bibertals. Das passt nicht.“ Ein TSF Logistik wäre aus seiner Sicht für Ettlishofen sinnvoll, gegebenenfalls mit einer Zusatzbeladung für einen Waldbrand. 

    Feuerwehr und Feuerwehrverein – was ist was?

    Die Freiwillige Feuerwehr ist eine gemeindliche Einrichtung, die vom Kommandanten geleitet wird. Sie erfüllt eine Pflichtaufgabe der Gemeinde nach dem Bayerischen Feuerwehrgesetz und stellt wie Bauhof, Wasserwerk oder Einwohnermeldeamt eine kommunale Dienststelle dar. Der Unterschied ist, dass sie von ehrenamtlichen Kräften betrieben wird. Gäbe es diese nicht, müsste die Gemeinde eine Pflicht- oder Berufsfeuerwehr aufstellen. Die Gemeinde muss ihre Feuerwehr so ausstatten, dass diese ihre Aufgaben ordnungsgemäß erfüllen kann.

    Dienstherr der Feuerwehr ist der Bürgermeister. Der Kommandant untersteht dessen Weisungsbefugnis und damit des Gemeinde- oder Stadtrates. Er leitet den Übungs- und Einsatzdienst und ist für Personal, Ausbildung und den gesamten aktiven Betrieb verantwortlich. Fachaufsicht sowie fachliche Beratung werden im Auftrag des Landratsamtes von der Kreisbrandinspektion wahrgenommen. Alle sechs Jahre wird der Kommandant von den aktiven Feuerwehrleuten ab 16 Jahren gewählt.

    Der Feuerwehrverein ist ein eingetragener Verein. Die Gemeinde hat auf dessen Wirken keinen Einfluss und umgekehrt. Die Wahl des Vereinsvorsitzenden ist in der jeweiligen Satzung geregelt. Der Feuerwehrverein unterstützt die Feuerwehr durch Werbung und Bereitstellung der Mitglieder sowie mit Finanzmitteln, die etwa aus Spenden oder Veranstaltungen gewonnen werden. Er kann als Förderverein bezeichnet werden. Seine Mitglieder sind die Angehörigen der Kinderfeuerwehr, der Jugendfeuerwehr, die Aktiven, die Senioren sowie Fördermitglieder. (wis)

    Müller ist klar, dass größere Fahrzeuge vielleicht gar nicht in die Feuerwehrgerätehäuser passten und diese unter Umständen den gestiegenen Unfallverhütungsvorschriften nicht entsprächen. Müllers Fazit zum Bibertaler Feuerwehrbedarfsplan: „Der Feuerwehrbedarfsplan ist nicht nachvollziehbar. Warum wurde die Kreisbrandinspektion nicht miteinbezogen? Die Gemeinde wurde nicht optimal beraten.“ Kreisbrandrat Müller geht davon aus, dass ein von der

    Feuerwehrbedarfsplan Bibertal soll fortgeschrieben werden

    Gemeinderäte, die auch schon vor 2020 dem Gremium angehört hatten, fühlten sich von Rainer Held, Gemeinderat der Freien Wähler und Kommandant der Feuerwehr Anhofen angegriffen, als Held sagte: „Wir müssen den Feuerwehrbedarfsplan fortschreiben und nicht wie wild Fahrzeuge kaufen wie in Bibertal geschehen.“ Andreas Keller (CSU) konterte: „Es wurde nicht wie wild gekauft. Es gab Empfehlungen. Wir sollten jetzt nicht auf der Vergangenheit herumbohren.“ Bürgermeister Roman Gepperth, der sowohl den Feuerwehrbedarfsplan als auch den Kaufvertrag für die Fahrzeuge in Bühl und Echlishausen bei seinem Amtsantritt 2020 von seinem Vorgänger übernommen hatte, glättete die Wogen: „Man ist dem Feuerwehrbedarfsplan gefolgt, daran ist nichts verwerflich.“ Sein Vorschlag zur Fortschreibung des acht Jahre alten Plans mit der Kreisbrandinspektion, Kommandanten der Ortsteilfeuerwehren und Gemeinderatsmitgliedern wurde einstimmig angenommen. Es könnte dann auch über Ausrückgemeinschaften gesprochen werden und neu geprüft werden, wie tagesalarmsicher die Bibertaler Wehren aufgestellt sind. Vielleicht wird die geplante Erweiterung des Feuerwehrhauses in Silheim noch einmal überdacht. Denn auch hier dürfte wie für Ettlishofen gelten, dass ein neues größeres Auto nicht in die Halle passe. Lösungen werden in Zusammenarbeit mit Feuerwehren und Inspektion gesucht. 

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