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Burgau unterstützt mit Storchenfest die Hochwasseropfer
![Kräftig gebrütet wird bei Familie Adebar im Nest auf dem Dach der Burgauer Stadtpfarrkirche. Der Storch steht als Symbol für neues Leben und Hoffnung. Kräftig gebrütet wird bei Familie Adebar im Nest auf dem Dach der Burgauer Stadtpfarrkirche. Der Storch steht als Symbol für neues Leben und Hoffnung.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Nach der Überschwemmung steht Burgau zusammen. Trotz der Katastrophe wird die Veranstaltung des Handels- und Gewerbevereins stattfinden, um Spenden zu sammeln.
![Burgau unterstützt mit Storchenfest die Hochwasseropfer Ralf Gengnagel ist seit Mai 2022 bei der Günzburger Zeitung.](https://www.augsburger-allgemeine.de/img/bilder/crop62711251/3493057496-cv1_1-w40-owebp/Ralf-Gengnagel?t=.jpg)
Der Storch gilt als ein Symbol für neues Leben und Hoffnung und soll jetzt in Burgau eine ganz besondere Rolle spielen. Trotz der Hochwasserkatastrophe vor zwei Wochen, die auch die Stadt Burgau schwer getroffen hat, hat der Handels- und Gewerbeverein in enger Abstimmung mit der Stadt beschlossen, das alljährliche Storchenfest am 22. Juni stattfinden zu lassen. Dieses Jahr steht es unter einem besonderen Vorzeichen: Es wird dazu genutzt, Spendengelder für die Hochwasseropfer zu sammeln.
Ob das Storchenfest überhaupt stattfinden soll, darüber haben der Handels- und Gewerbeverein sowie die Stadt Burgau intensiv beraten und verschiedene Perspektiven berücksichtigt. "Viele Bürgerinnen und Bürger sitzen gerade mit viel Leid und großer Sorge auf einem großen Schaden", sagt Harald Dalm, der Vorsitzende des Handels- und Gewerbevereins. Ein fröhliches Fest und Feierlaune könnte einerseits als unangemessen empfunden werden. Es gab aber auch Stimmen, die sich für das Fest aussprachen und eine wichtige Chance darin sehen, dringend benötigte Spenden für die Hochwassergeschädigten zu sammeln und gleichzeitig der Gemeinschaft einen Hoffnungsschimmer zu bieten. Die Idee des Storchenfestes entstand ja während der Coronazeit, um zu helfen und zu unterstützen, ergänzt Bürgermeister Martin Brenner. Damals waren es hauptsächlich die Gastronomen, denen man helfen wollte. "Jetzt nehmen wir das Storchenfest zum Anlass und unterstützen die Hochwassergeschädigten."
Mit der Storchen-Rallye Hochwasseropfern aus Burgau helfen
An diesem Tag sorgen ab 13 Uhr offene Geschäfte, eine großräumig aufgestellte Gastronomie, spezielle Aktivitäten für Kinder, und ab 18 Uhr mit Livemusik in der Burgauer Innenstadt für einen Familientag rund um den Storch. Um 14 Uhr findet die Storchentaufe mit kirchlichem Segen durch die Pfarrerin Martina Griffith im Hof vom Farbenhaus Burgau statt. Für die Kinder-Storchen-Rallye startet das Programm ab 13 bis 16 Uhr im Innenstadtbereich. Dabei gilt es, verschiedene sportliche, unterhaltsame sowie Geschicklichkeitsaufgaben zu lösen, um zuletzt bei der Gewinnverlosung, die um 16.30 Uhr an der Showbühne am Kirchplatz attraktive Preise abzuräumen.
Das Storchennest-Fest verspricht nicht nur ein fröhliches Ereignis für Groß und Klein zu werden, sondern auch ein starkes Zeichen der Solidarität und Unterstützung. Bürger seien aufgerufen, zahlreich zu erscheinen und durch ihre Teilnahme und Spendenbereitschaft einen Beitrag zu leisten. Der Mehrpreis für Getränke in Höhe von 0,50 Cent pro Getränk und ein Betrag für die Anzahl der Teilnahmekarten für die Kinder-Storchen-Rallye werden gespendet. Diese sollten ursprünglich mit je einem Euro erworben werden. Jetzt habe sich ein HGV-Mitglied – das namentlich nicht erwähnt werden will – dazu bereit erklärt, den Betrag für alle in der Losbox befindlichen Teilnahmekarten der Storchen-Rallye zu übernehmen. An alle, die mitmachen, werden daher nun die Teilnahmekarten kostenlos ausgegeben. Wer dennoch etwas spenden möchte, muss sich durch aufgestellte Spendenboxen davon nicht abhalten lassen.
Stadt Burgau hat ein Spendenkonto für Hochwasseropfer eingerichtet
Die Stadt Burgau hat inzwischen ein Verwahrkonto eingerichtet, auf welches die Gelder eingezahlt werden. Dort sind bereits von etlichen Gewerbetreibenden und Privatpersonen Spenden eingegangen. Brenner erwähnt dabei die besonders außergewöhnliche und anerkennenswerte Spende eines Gastes aus Japan, der in der Zeit des Hochwassers bei einem Freund untergebracht war. Bei seiner Abreise hat der Japaner einen vierstelligen Betrag auf das Konto einzahlen lassen. Jede Spende, egal wie groß oder klein, helfe denen, die derzeit auf einem großen Schaden sitzen bleiben. Man werde sich noch Kriterien überlegen müssen, wie das Geld verteilt werde, merkt Brenner an. Gewiss sei aber, dass die Gelder direkt und unbürokratisch die erreichen werden, die es am nötigsten haben.
"Wir freuen uns richtig auf das Fest", sagt Brenner. Es tue den Betroffenen, aber auch den Helfern gut, auch wieder auf andere Gedanken zu kommen – zumindest für einen Tag. "Wir wollen deswegen nicht verdrängen und vergessen. Aber wir in Burgau haben gesagt, wir gehen nicht unter und wir lassen uns nicht unterkriegen", so der Bürgermeister.
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