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Ausbau Bahnstrecke Ulm-Augsburg: Was für Günzburg nicht verhandelbar ist

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Bahnprojekt Ulm-Augsburg: Ein Punkt ist für Günzburg nicht verhandelbar

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    Der Stadtrat Günzburg diskutierte in seiner jüngsten Sitzung über das Bahnprojekt Ulm-Augsburg.
    Der Stadtrat Günzburg diskutierte in seiner jüngsten Sitzung über das Bahnprojekt Ulm-Augsburg. Foto: Bernhard Weizenegger (Archivbild)

    In maximal 26 Minuten mit dem Zug von Ulm nach Augsburg – das ist das Ziel der neuen Bahntrasse. Die Regierung von Schwaben hat für den geplanten Aus- beziehungsweise Neubau der Bahnstrecke vor einigen Wochen ein Raumordnungsverfahren eingeleitet. Das Projekt ist im Bundesverkehrswegeplan 2030 verankert und als vordringlicher Bedarf eingestuft. Der Günzburger Stadtrat hat in seiner Sitzung am Montagabend über das Vorhaben diskutiert und einen Punkt als nicht verhandelbar dargelegt.

    Die Ziele der Bahn sind durch den geplanten Neubau klar: Die Reisezeiten zwischen Ulm und Augsburg sollen im Fernverkehr auf 26 Minuten beziehungsweise 40 Minuten bei einem Fernverkehrshalt in Günzburg, verkürzt, die Kapazitäten der Strecke erhöht und die Verkehrsarten entflochten werden. Ziel ist ebenfalls, die Strecke güterverkehrstauglich zu verwirklichen und einen Teil des Güterverkehrs von der Bestandstrasse auf die neue Strecke zu verlagern. Auch sollen durch das Projekt die Voraussetzungen für einen attraktiveren Nahverkehr geschaffen werden. Vier Trassenvarianten gibt es, zwei davon haben direkte Auswirkungen auf das Stadtgebiet Günzburg. Diese violette und orange Trasse verlaufen im Bereich Günzburg quasi parallel zur A8.

    Günzburg favorisiert derzeit keine Trassenvariante

    Günzburgs Oberbürgermeister Gerhard Jauernig stellte in der Sitzung klar, dass die Große Kreisstadt derzeit keine Trassenvariante favorisiere. Die angestrebte Fahrzeit von maximal 26 Minuten sollten seiner Meinung nach aber nicht unverrückbar sein. "Die Bahn sollte aufpassen, wegen ein paar Sekunden nicht größenwahnsinnig zu werden", sagte Jauernig. Dies unterstützte Stadtrat Michael Jahn (SPD): "Wir könnten zehn Jahre Planungszeit gewinnen, wenn wir nur eine Minute Fahrzeit verlieren. Ein zurück zum gesunden Menschenverstand wäre schön."

    Jauernig betonte, dass die Interessen der Menschen vor Ort berücksichtigt werden müssen. Und dazu gehöre ein maximaler Lärmschutz entlang der Neubau- sowie der Bestandstrasse. Das Beispiel dreispuriger Autobahnausbau habe gezeigt, dass Berechnungsmodelle die Lebenswirklichkeit eben nicht immer korrekt darstellen. Anton Gollmitzer (Freie Wähler) forderte einen Lärmschutz, der den Namen auch verdient.

    Ein Bahnhalt an der Autobahn ist für Gerhard Jauernig inakzeptabel

    Einen Punkt hob Jauernig hervor: Es sei für die Große Kreisstadt absolut inakzeptabel, über einen möglichen Bahnhalt an der Autobahn nahe des Legolands zu diskutieren. Solche Forderungen seien in der Vergangenheit mitunter geäußert worden. "Dass die Fernverkehrszüge am bestehenden Bahnhof halten müssen, ist nicht verhandelbar", machte Jauernig deutlich.

    Stefan Baisch (CSU) unterstrich die Bedeutung des Bahnhofs als Verkehrsknoten für die gesamte Region und bezeichnete die Neubautrasse als im Grundsatz sinnvoll. Es müsse aber ein Mehrwert für die Bevölkerung entstehen und der Güterverkehr auf die Neubaustrecke verlegt werden. Die 30 bis 40 Jahre bis zur Realisierung der neuen Bahnstrecke befand Baisch als zu lange. Ferdinand Munk (UWB) bezeichnete dies gar als Schildbürgerstreich. Er sei zuversichtlich, dass die neue Strecke deutlich schneller realisiert werde.

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