Im Herbst, wenn die große Ernte vorbei ist, kann der Hobbygärtner ein Resümee ziehen und sich der Frage stellen - lohnt sich der Aufwand?
Ab Mitte Januar keimen und wachsen bei mir Gemüsepflanzen, Kräuter und Blumen. Ich habe in Pflanzenlicht investiert, Aussaatplatten und Töpfe gekauft, mische und backe Erde, gieße, pikiere und topfe um. Wenn später Krankheiten, Schnecken und andere Konkurrenten meine Pflanzen zu Fall bringen, dann könnte ich verzweifeln. Unter dem Strich finde ich aber: Wer sich um seinen Garten kümmert, seine Pflanzen beobachtet, der wird garantiert ernten. In einem Jahr mehr dies, im anderen Jahr mehr das.
Der Zauber des Gärtnerns
Und irgendwie macht das auch den Zauber des Gärtnerns aus. Es gibt immer ein nächstes Jahr, einen neuen Versuch. Mit jedem Fehler und mit jeder Niederlage lernt man. Es gibt kaum etwas Schöneres, eine Kultur endlich, endlich hinzubekommen und zu beernten.
Bevor mein Gartenjahr endet, möchte ich Ihnen die Frucht vorstellen, die mich nie enttäuscht hat. Wenn Sie möchten, können Sie davon ein paar Samen gewinnen. Es ist die Physalis „Schönbrunner Gold“.
Physalis und Lampionblume - zwei ungleiche Schwestern
Sie kennen sicher die kleinen Lampions, die es aus Übersee für viel Geld im Supermarkt gibt. Sie schmecken leidlich, sehen halt am Cocktail hübsch aus. Tatsächlich ist die Andenbeere, Kapstachelbeere oder Physalis peruviana mit jener rot–orangen Lampion–Blume verwandt, die man in unseren Breiten unter einem schlimmen Namen kennt. Die Früchte dieser Zierpflanze und Dekoblume sind ungenießbar. Ganz anders die Schönbrunner Gold. Sie bildet große gelbe Früchte, die herrlich schmecken und vor der Vollreife mit einem schönen Süße–Säure–Verhältnis glänzen. Bei mir schaffen es Physalis quasi nie in die Küche und selten aufs Foto. Zu schnell sind sie vernascht. Disziplinierte Menschen sollen davon Konfitüre kochen oder Kuchen backen.
Der Anbau der Physalis beginnt früh und ist dann ein Selbstläufer. Aus den Mini–Samen wachsen ab Januar in einem warmen Raum und bei ausreichend (Kunst-)Licht mächtige Pflanzen mit großen Blättern heran. Nach den Eisheiligen können sie direkt in den Gartenboden oder mit reicher Erde in große Kübel gepflanzt werden. Ab Juli trocknen die ersten Lampions ein und der Genuss beginnt. Physalis sind nicht winterhart. Auf Stock geschnitten oder als Steckling lassen sie sich im Haus überwintern. Der Aufwand lohnt sich nicht, ist meine Meinung. Denn die gesäten gleichen den Wachstumsvorsprung der Altpflanzen rasch aus.
Physalis-Saatgut gewinnen: So klappt es
Haben Sie Lust auf Physalis bekommen? Unter allen Lesern, die mir eine E–Mail an karen.annemaier@illertisser-zeitung.de mit dem Betreff „Physalis“ schreiben, verlose ich Anfang Dezember zwei Portionen Saatgut von der Schönbrunner Gold aus meinem Garten. Dann können wir 2025 darüber fachsimpeln. Viel Glück!
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