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Widerstand: Offinger wollen keinen Kiesabbau

Widerstand

Offinger wollen keinen Kiesabbau

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    Im Bereich der Umgehungsstraße und der Bahnlinie in Offingen möchte ein Unternehmen aus dem südlichen Landkreis Kies abbauen. Im Hintergrund links die geplante Eisenbahnüberführung.
    Im Bereich der Umgehungsstraße und der Bahnlinie in Offingen möchte ein Unternehmen aus dem südlichen Landkreis Kies abbauen. Im Hintergrund links die geplante Eisenbahnüberführung. Foto: Peter Wieser

    Als die wohl am besten besuchteste in diesem Jahr hatte Offingens Bürgermeister Thomas Wörz (SPD) die Sitzung des Marktgemeinderates am Montag bezeichnet. In der Tat: Über 40 Bürger hatten sich im Sitzungssaal des Rathauses eingefunden. Grund war der Antrag eines Unternehmens aus dem südlichen Landkreis: Entlang der Bahnlinie nahe der Bahnüberführung der neuen Umgehungsstraße soll auf einer Fläche von rund 13300 Quadratmetern Kies abgebaut werden.

    Bauamtsleiter Stephan Uano stellte das Vorhaben ausführlich vor. Das Abbaumaterial solle größtenteils als Frostschutzschicht für die neue Umgehungsstraße verwendet werden. Um die Fläche solle ein allseitiger Wall mit sechs Metern Höhe entstehen. Uano zeigte große Bedenken. Nicht nur darüber, dass die Entfernung zu dem nahegelegenen Wohngebiet gerade einmal 75 Meter beträgt, auch die Abfuhr würde für die Anwohner zu einer erheblichen Belastung führen. Ebenso seien Folgeschäden, wie unter anderem an der vorbeiführenden Wasserleitung nicht auszuschließen. Bei der Wiederverfüllung und Renaturierung des Geländes würde anstatt der vorgesehenen wechselfeuchten Mulden wohl eher ein See entstehen. Grund: Der Grundwasserspiegel liege angeblich nicht, wie es vonseiten des Antragsstellers genannt wird, unter 1,20 bis 1,90 Metern, sondern tatsächlich bei nur 0,5 Metern. Ein hydrologisches Gutachten liege noch nicht vor. „Die Fläche würde dauerhaft der Landwirtschaft entzogen werden, und für alle Zeit als Ausgleichsfläche dienen“, so Uano.

    Nicht nur vonseiten der Bürger besteht bereits Widerstand. 51 Unterschriften wurden mittlerweile gegen das Vorhaben gesammelt. Auch die Marktgemeinderäte konnten sich mit dem Vorhaben nicht anfreunden. „Wir würden noch mehr an Fläche verlieren“, sagte Ernst Süß (CSU). Monika Schweizer (SPD) schloss sich dem an und betonte: „Unser Part ist es, dies abzulehnen.“ Alle Räte waren sich einig: Sie erteilten zu dem Vorhaben nicht das gemeindliche Einvernehmen. Die weitere Entscheidung liegt nun beim Landratsamt Günzburg.

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